Abb. 84 zu gebrauchen" untergebracht waren. Für so genutzte, eingeschossige Räume ist eine umlaufende Galerie, die zudem noch die Fenster des Erdgeschosses überschnitten hätte, nicht denkbar. Die Aufschriften können sich daher nur auf die unter der Bibliothek liegenden Räume beziehen. Daß die beiden Entwürfe tatsächlich das erste Obergeschoß wiedergeben, belegen vor allem die eingezeichneten Wendeltreppen, die wohl kaum die "garttner einsöz" mit der Bibliothek .verbinden sollten, sondern vom Bibliotheksniveau (1. OG) zur Galerie führten. Das zweite Kremsmünsterer Projekt lehnt sich an Johann Michael Prunners Bibliothekssaal von St. Emmeram in Regensburg (1732 ff.) [1018] an, der als einziger ausgeführter Bau das System der Säulengalerie auf einen platzlgewölbten Längsraum anwendet, wobei Prunners Lösung durch seinen Umbau des Schlierbacher Bibliothekssaales (um 1714) [l O 19] angeregt sein mag. Die geplante Admonter Bibliothek (BQ. 42) steht dem zweiten Kremsmünsterer Projekt sehr nahe [1020]. Wie dort handelt es sich um einen schlichten rechteckigen Außenbau mit nahezu identischer Gliederung, dem ein dreiteiliger kappengewölbter Innenraum eingestellt ist. Abweichend von beiden Kremsmünsterer Entwürfen ist der Mittelteil quadratisch, die Seitenräume sind einfache Querrechtecke. Die Wandpfeiler werden stärker eingezogen und nur zur Mitte hin abgeschrägt. Dadurch entstehen in den Seiten breite Tonnenstücke, die die ovalen Gewölbekappen begrenzen. Ähnlich ist auch die Grundrißdisposition der einzelnen Raumteile. Allerdings ist die Admonter Bibliothek nur eingeschossig. Dies ergibt sich aus dem Fehlen einer Galerie sowie der Funktion der Wendeltreppe, die abweichend von Kremsmünster nur die Geschosse des angrenzenden Traktes miteinander verbindet. Der Plan des zweiten Obergeschosses (BQ. 40) zeigt über der Bibliothek einen im Grundund Aufriß identischen Raum, der vielleicht ähnlich wie in Ottobeuren als "Museum" dienen sollte [1021]. Die "harte", massive Wandgliederung des Admonter Innenraumes gegenüber dem flacheren, gerundeten Wandrelief der Kremsmünsterer Pläne spricht für eine frühere Entstehung des Admonter Entwurfs. Pühringer-Zwanowetz' Zuschreibung der Kremsmünsterer Bibliotheksentwürfe an Gotthardt Hayberger beruht weitgehend auf ihrer Zuweisung des Admonter Neubauprojektes an den Steyrer Baumeister [1022]. Dieser gilt als d e r Erbauer der ausgeführten Admonter Klosteranlage, wo er 1742 erstmals archivalisch faßbar ist (SQ. 33) [1023]. 1740 wird er auch in einer
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2