Johann Gotthard Hayberger 1695-1764

richtet. Ein schöner barocker f^elm schmückte von nun an den Turm. Am 13. April 1757 wurde das Turm kreuz ausgesetzt und in dein Knopf desselben eine Urkunde hinterlegt, in der lhayberger als Erbauer genannt wird.") Der Steyrer Bürger Bernhard Großrucker stiftete x754 zu Ehren der heiligen Anna eine Kapelle beim plauzenhof, deren plan Lsayberger entwarf.") Planung und Umbau bes Rathauses in Steyr Im Laufe der Zeit waren am alten Rathaus Gebäudeschädeu aufgetreten, die immer nur notdürftig behoben werden konnten, da es der Stadtverwaltung an Geld fehlte. >720 war es so weit, das; die Lsolzkonstruktion des Rathausturmes baufällig wurde, ;7gg drohte auch der Dachstuhl seinen Dienst aufzusagen.") Das Ratskollegium mutzte sich nun ernsthaft mit dieser Angelegenheit beschäftigen, da der bauliche Zustand des Gebäudes fd^on bedrohlich war. Die Aufgabe, bei den gegebenen Möglichkeiten, ein repräsentatives Gebäude inmitten der reich gezierten Däuser des Stadtplatzes zu entwerfen, erforderte großes Können und Einfühlungsvermögen. Am 26. November 1757 legte der damalige kaiserlich-königliche Stadtrichter und bürgerliche Stadtbaumeister lhayberger seinen Ratskollegen einen „g r u n d r i s, auf was arth das Rathhaus erbauet werden könte", vor. Der Plan fand einstimmige Billigung, doch wurde payberger ersucht, auch einen Kostenvoranschlag boizubringen. Nach dessen Vorlage sollte sich eine noch zu bildende Kommission „zusammensitzeu und das weitere vorkheren".") Im damaligen Sprachgebrauch wurde der Ausdruck „Grundriß" für das planliche Gesamtkonzept, also die Grundrißform, angewendet, während unter „Riß" die Anfertigung von DetailZeichnungen oder Grundrißteilen verstanden wurde.") Dieser Erkenntnis zufolge stammt das Gesamtkonzept des Umbaues von k)ay- berger, da die bezügliche Eintragung im Ratsprotokoll des Jahres 1757 ausdrücklich vom „grundris" spricht, den der Genannte im Rate unterbreitete. In weiterer Folge werden nur mehr „Risse" erwähnt, die von pueber vorgelegt wurden. Dieser besorgte demnach die Ausführung. Mit voller Berechtigung kann angenommen werden, daß sich der vielbeschäftigte, durch seine zahlreichen öffentlichen Ehrenftellen und Ämter sehr in Anspruch genommene Stadtbaumeister lhayberger zur Ausarbeitung des Kostenvoranschlages, der Einteilung der Innenräume und für andere Details, Ergänzungen des Bauplanes betreffend, einer Ibisse bediente, die er in dem aus Sierning stammenden Maurermeister Johann Wolfgang pueber fand. Der Beginn des geplanten umfassenden Umbaues verzögerte sich mangels der erforderlichen Mittel. Die Stadt hatte noch im Jahre (7^6 allein einen Rückstand an Steuer- und Gefällsschulden von mehr als 5 7.000 Gulden. Auch 17 5 9 mußte sie wieder Geld borgen. Der Siebenjährige Krieg ((756—1763), Verteidigungs- Maßnahmen gegen die Bayern, die Ausweitung des Waidhofener Eisenhandels ") RP 1746,187 ; ;RP 1751,349; LV 14,344. “) RP 1754,44 ; RP 1755,282. “) LV 31. ") RP 1757,428. 68J Lt. Mitteilung des Herrn Dipl.-Ing. Ehler.

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