Johann Gotthard Hayberger 1695-1764

Der Magistrat ratifizierte am 6. Juli l?54 den verkauf eines Dauses, das Hayberger dem Martin Dopf, Papierergefellen aus Kempten im Allgäu, übereignet hatte. Am ?. September desselben Jahres verkaufte er das von ihm auf dem Grund des plauzenhofftadels erbaute Haus dem Feilfchmiedschlager Andre Kaz- berger aus Neustift.^) Iakob Maurer, Zimmermann und Stöckelschneider, kaufte 1730 vom Tischlermeister Michael Fridl eine Brandstatt am Olberg (heute Schulstiege 0- Sicher hat Hayberger dieses ganz einfache Haus neu gebaut, denn er bat J757 um Freigabe des bei der Stadtkaffe deponierten Hauskaufschillings von 238 Gulden 30 Kreuzer?") Das Mitglied des Äußeren Rates Johann Michael Menhart, Stadtmaurer und Gewerkschaftskaffier schenkte Hayberger J73{ einen Gartengrund in der Schönau, wo Hayberger einen Stadel erbauen wollte. Zwei Jahre später überließ ihm die Stadt einen nicht näher bezeichneten Stadel und Grund in der Schönau um 65 Gulden. Hier erbaute er ein „Stöckl", das samt dem von ihm angelegten Garten, nach seinem Tode, l?65, vom Oberkanzlisten Ignaz Stadler erworben wurde, (heute Schiffmeistergasse U)^) 1738 erbot sich Hayberger, die Brandruine des Benefiziatenhauses in der Berggasse wieder aufzubauen, wenn ihm der Magistrat, als Eigentümer, diese unentgeltlich überließe. Stadtschreiber Dr. Knab war der Ansicht, man müsse, ehe man diese Übereignung durchführe, den früheren Stadtpfarrer p. Eberth konsultieren. Das Antwortschreiben des Genannten ist nicht mehr erhalten. Der Baustil, wie er sich heute darbietet, läßt jedoch schließen, daß auch dieser schöne dreigliedrige Barockbau, der ein Mansardendach trägt (heute Berggasse 26), von Hayberger errichtet wurdet) Als Merk des vorgenannten kann auch das schöne Haus Haratzmülllerftraße 4 angesehen werden. Ähnlichkeit des Dekors und sich wiederholende Elemente sind unverkennbar, über den Fenstern im Giebelfeld befindet sich ein von barockem Rankenwerk umgebenes Rautenmuster, das Hayberger auch anderweitig verwendete/") Noch bei manchem Gebäude der Altstadt, wie zum Beispiel dem schönsten profanen Barockbau des Stadtplatzes, dein Hause Nr. J2, ist man geneigt, den Umbarl der Hausfront Hayberger zuzuschreiben, doch können hiefür leider keine Unterlagerr beigebracht werden. Aber nicht nur im Stadtkern ist inan verflicht, an mancher prächtigen Hausfront die Arbeit des heimischen Baukünstlers zu bewuirdern, obzwar hiefür ilicht die geringsten archivalischen Bestätiguilgen allfzuspüren sind. Jin Ratsprotokoll vom 24. März t?46 wird festgehalten, daß Hayberger denr Magistrate eineil Plan zur Reparatur und Barockisierrlng des schadhaft gewordenen Stadtpfarrturmes und dazu einen Kostenvoranschlag über 5044 Gulden io Kreuzer vorgelegt hatte. Megen Geldmangels schritt man erst t?56 an den Bau. Der Turm wurde erhöht, das schadhafte Mauerwerk abgetragen lind das Dach nell herge5») RP 1754,210. “) RP 1730,192 ; RP 1737,171. ") RP 1731,269 ; RP 1765,188. “) RP 1738,148,175,199. 63) Mitteilung des Herrn Oberbaurates Dipl.-Ing. Otto Ehler.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2