um 1754 mit dem Barr und Umbau unter Leitung paybergcrs begonnen. Ls entstand nun, unter Einbeziehung älterer Gebäude, das neue Stift; im Ostteil wurde die neue Bibliothek errichtet. Der Abt wollte diese mit Darstellungen aus der heiligen Schrift geschmückt wissen und dachte dabei „die Königin von Saba in der selben vorzustellen". Zu diesem Zwecke beauftragte er payberger schon anfangs Feber 1742 mit dem Linzer Freskomaler Bartolomeo Altomonte das Einvernehmen zu pflegen. Dieser war der Ansicht, das; man bei dem gewünschten Thema auch einen Palast darstelten müsse und man bei Gemälden, „alwo sich Gebez? befinden ... über die kjehe zu mallen ... meiden solle, den Gebey in Lifften vors erste wider die Natur, vors andere dem Aug kein Lontento geben kan.. ."^j Die Bibliothek, in ihren Ausmaßen kaum der Nationalbibliothek in U)ien nachstehend, stellt eine Spitzenleistung der österreichischen Barockarchitektur dar. Sie wird vielfach als eine der schönsten ihrer Art in der Welt bezeichnet, payberger hat zwar int ihr nicht neue Raumformen geplant, wohl aber verstand er es meisterhaft, mit den bestehenden eine vollendete Wirkung zu erzielen. Namhafte Renner bezeichnen die Bibliothek als eine „Berklärung des Schaffells der großen Meister, denn in ihre dekorativ orientierte farbige und plastische Gesamterscheinung geht das Merk Prandtauers und gehen Züge der Architektur pildebrands und Fischer von Erlachs ein."^) Als im April 1865 im Orte Admont eine verheerende Feuersbrunft ausbrach unb auch auf das Stift Übergriff, blieb die Bibliothek als Zeuge der Pracht des Admonter Barock erhalten. Deckengewölbe und Netzgitter vor den Fenstern hatten sie vor dein Feuersturm bewahrt. Dr. Dr. Adalbert Rrause O.S.B. berichtet, daß man dem Bibliotheksbau im 1«. Jahrhundert nachstehenden lateinischen Spruch widmete: „Iactarunt veteres septem miraeula mundi, octavo nostra est, Bibliotheca loco. Zu deutsch: Die Alten zählten sieben Weltwunder, das achte ist die Adinonter Stiftsbibliothek".^) Erwählet sei, daß nach dem Tode paybergers der Steirer Maurermeister Johann Wolfgang Hueber die Bauaufsicht übernahm. Ein weiteres Denkmal der Baukunst paybergers ist uns mit dem im Jahre 1754 erbauten Pfarrhofe in Mölln erhalten geblieben. Nach Ansicht von Rennern bildet er heute Den künstlerischen Mittelpunkt dieses Ortes. Der zweigeschoßige Bau hat ein Mansardendach. Seine Vorderseite ist mit slachen Doppelpilastern und Stuckverzierungen ausgestaMe. „Rühnheit und Geschinack in einer selten anzutreffenden Synthese"^) zeichnen das Bauwerk aus. Josef Mungenaft, dem das Benediktinerstift Altenburg feine jetzige prachtvolle Form verdankt, begann 1719 den Neubau des Stiftgebäudes Seitenftetten nach eigenen Plänen. Nach seinem Tode im Jahre 1741 übernahm Gotthard payberger ") Brief Bartolomeo Altomontes an den Abt von Admont (im Stiftsarchiv Wilhering). — LV 23.81. LV 25.19. "°) LV 10. ") LV 26.143.
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