lich. Bei ihm ist man versucht anzunehmen, daß nur gewisse immer wiederkehrende kleine Details an verschiedenen Däusern seine Arbeit verraten. Im Archiv der Stadt Ste^r fehlen die Stadlrechnungsbücher dieser Jahre, die wertvolle Aufschlüsse hätten geben können; die Lauakten dieser Zeit wurden nach dem ersten Weltkriege vernichtet.^) In der modernen Literatur wird hayberger, nach Joseph Emanuel Fischer von Erlach, als bedeutender Vertreter der klassizistischen Rich- tnng in der theresianischen Epoche bezeichnet. Als „Vollender von St. Florian und Erbauer der Bibliothek von Admont" wird er besonders genannt. Das Gster- reich-Lexikon stellt fest, daß die von hayberger geplanten Bauten „mit kontrastreicher Dekoration den Übergangsstil vom hoch- zum Spätbarock (Rokoko)" bilden.^) Die Baumeister dieser Richtung sind daraus bedacht, durch färben- und sinnenfrohe Malerei und ausgewogene Plastik die überlegene Rolle des architektonischen Elementes besonders hervorzuheben. Es bleibt jedoch nicht erst der Nachwelt vorbehalten, das Rönnen haybergers, den man mit Recht den bedeutendsten Baukünstler seiner Zeit nennt, in das richtige Licht zu setzen. Auch die Zeitgenossen und Berufsfreunde wußten um die Bedeutung des Genannten. In der im Städtischen heimathause verwahrten Innungslade des Steinmetz- und Maurerhandwerkes befindet sich ein reich geschmückter gedruckter Glückwunsch, der anläßlich eines Namenstages für den „Wohl-Ldlen-vesten und Runstreichen Herrn Herrn Johann Gotthard Hamberger" verfaßt wurde. In diesem heißt es u. a. : „ ... Er ist der Meister der allhier Der Runst sehr hoch beflissen, Der Sie ausschmückt mit bsondver Zier Wie jeder m a n u thut wissen : Der Sie emporbringt, und stets mehr Thut meisterlich aufputzen, Ihme zur Ehr, andern zur Lehr, Zum Flor des gmeiuen Nutzen..." In dieser baufreudigen Zeit beschloß Abt Antonius II. von Mainersburg das Stift Admont neu erstehen zu lassen. Hamberger wurde beauftragt, einen Gesamtplan zu entwerfen, dieser kam aber wegen seiner gewaltigen Größe nicht zur Ausführung. Nach ihm wäre Admont räumlich eines der größten Stifte des deutschen Sprachrarunes geworden. Wie der Stiftsbibliothekar P. Jakob Wichner berichtete, sollte das Stift nach dem Entwürfe Hambergers ein Rechteck bilden, dessen Längsseiten tyo Rläster (260,24 m) und die Breitseiten 98 Klafter (185,86 m) betragen sollten. Der Bau hätte vier Stockwerke und in der Vorderfront zwei Pavillons mit je fünf Stockwerken erhalten, von den in Aussicht genommenen sechs Höfen des Baues war ein Hof zur Aufnahme der Stiftskirche bestimmt. Diese sollte ihren Platz etwas zurückgesetzt in der hauptfront findend) Die Errichtung eines so riesigen Bauwerkes überstieg die Finanzkraft des Stiftes. Zudem hätten auch einige Häuser des Ortes Admont aufgekauft und abgetragen werden müssen, um Platz zu schaffen. Nach einem „modifizierten" Plane wurde 43J Lt. Mitteilung des H. Archivars Amtsrat Koller. ") LV 27. ") LV 20.
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