Johann Gotthard Hayberger 1695-1764

Äußeren Rates befand sich Gotthard Lfayberger, dessen Ansehen in der Stadt schon so gestiegen war, daß er in die Gemeindevertretung berufen wurde?). Fünf Jahre später, 1758, wird der Baumeister in den Protokollen der Stadt als Stadtfähnrich und i?52 als Stadthauptmann erwähnt?) Seine vielseitige Verwendungsfähigkeit ermöglichte es dem Rat, ihn mit der verantwortungsvollen Stelle eines Brücken- und Brunnenverwalters zu betrauen und als Kommissar zu den Jahrestagen der Schiff- und Floßleute, des Müllerhandwerkes, der Feilhauer, der Bäcker, der Zeug- und Leinenweber u. a. zu entsenden. Auch in allen Baufragen und bei allen Baukommissionierungen bediente sich der Magistrat seinerwertvollen Ratschläge. Nach dem Tode des Stadtkämmerers Gaspar Milhelm wurde ihm, über eigenes Ersuchen, im Jahre 17$I dieser Posten und nach einigen Jahren der eines Oberftadtkämmerers verliehen.'O) Den viertelmeistern der Stadt wurde am {4- Oktober 1755 die „k(aiserlich) k(önigliche) Mahlresolution" vom 30. September desselben Jahres kundgemacht, nach der Gotthard payberger zum k.k. Stadtrichter ernannt wurde. Nach altem Brauch begleiteter: die Mitglieder des Äußeren Rates den neuen Stadtrichter, das Justizschwert vorantragend, zu seinen: k)aufe.") „Nach der vorgeschriebenen Norm vom Jahre [755" wurde am 9. August 1758, im Beisein des Kreishauptmannes von Eckhard, eine Ratswahl vorgenommen.^) Aus ihr ging payberger als Bürgermeister hervor, er hatte damit die höchste Würde, die ein Gemeinwesen zu vergeben hat, erklommen. Allerdings langte die kaiserliche Bestätigung der Mahl erst im Juni 1759 beim Magistrate ein, so daß der zurückgetretene Vorgänger, Franz Silvester paumgarttner, noch bis 2(. Juni im Amte verbleiben mußte. Zusätzlich wurde dem Bürgermeister payberger von der landesfürstlichen Vertretung, der Repräsentation und Kammer in Linz, mittels Dekretes am (8. Juni 1759 aufgetragen, auch das Stadtrichteramt provisorifch weiter auszuüben. Die versammelten Räte beschlossen zwar, dem Befehle Folge zu leisten, sie verfügten jedoch, daß payberger bei den Sitzungen einen Siadtrichter „substituieren" solle, damit bei Abstimmungen in den Sitzungen keine Stimme fehle („ratione voti"). Für den Ratssitzungstag am 14- Juli wurden, da „nach der alten Ordnung" nicht nur das ganze Kanzleipersonal der Stadtverwaltung, sondern auch die Advokaten und Prokuratoren dem neuen Bürgermeister ein Gelöbnis abzulegen hatten, diese vorgeladen, um ebenfalls ihrer Pflicht nachzukommen.") Paybergers Ansehen bei den Berufskollegen führte auch zu seiner Nominierung als Vorsteher des Maurerund Steinmetzhandwerkes in Steyr.") Er wirkte bei religiösen Institutionen n:it, so war er Rektor der Gorporis Christi und der Iosephi Bruderschaft und Vorsteher der St. Johannis Baptista-Bruderschaft in: Bruderhaus. °) RP 1733,302. — Hayberger war Mitglied des Äußeren Rates von 1733 bis 1747, Mitglied des Inneren Rates von 1748 bis 1755. N RP 1752,179. IO) Im März 1756 legte er diese Ämter zurück, da er Stadtrichter geworden war. Der Rat verlangte jedoch, daß er „bis zur Ersetzung mit all-vorigen Eyfer“ weiterhin als Oberstadtkämmerer und Brückenamtsverwalter tätig sein solle. Die „Repräsentation und Kammer" in Linz nahm erst im Mai den Rücktritt von diesen Ämtern zur Kenntnis (RP 1756,143,201,208). ") RP 1755,586. I2) RP 1758,384,401. — Bei den Wahlen der Jahre 1761 und 1763 ging Hayberger wieder als Bürgermeister hervor (RP 1762,2 ; RP 1763,415). I3) RP 1759,121,407. M) RP 1759,249 ; RP 1736,271, RP 1764,277.

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