Johann Gotthard Hayberger 1695-1764

zusammen mit den vier Fakultäten der Universität, ,.Theologia«, »Juridica«, »Medica« und »Philosophia« erscheinen. Als handelnde Mittelgruppe zusammengefügt sind >Religio«, ,.Virtus« und »Scientia«, die drei göttlichen Tugenden sowie »Sapientia« und »Fama«. »Fides« hält das Herz Augustins mit der Beischrift HOC CORDE, »Sapientia« die Feder des Heiligen mit der Beischrift HAC PENNA und auf dem Tuch der Posaune der »Fama« ist zu lesen FIRMANT CONUBIA DIVA. Unter dieser Mittelgruppe stürzt »Prudentia« die Laster »Haeresis«, »Error«, »Ignorantia« und »Otium«. 1599 Ein zeichnerischer Entwurf für das Deckenfresko wurde von Karl G a r z a r o 11 i - Th u r n l a c k h in den Sammlungen des Stifts St. Florian entdeckt und publiziert; vgl. Studien zur österreichischen Barockmalerei, I. Findlinge zu »Programme und Entwürfe zu den großen österreichischen Barockfresken«, in: Belvedere, Illustrierte Zeitschrift für Kunstsammler, Bd. 3, Wien 1923, S. 118-1 23, Tafel 70 Abb. I. Garz a r o 11 i - Thurn - l a c k h schreibt die Zeichnung Daniel Gran zu; Kurt L. Schwarz, Daniel Gran, Diss. phil. Wien 1932, S. 108, folgt ihm hierin ohne weitere Begründung. Eckhart K n ab, Daniel Gran als Zeichner, in: Wiener Jahrbuch für Kunstgeschichte, Bd. 15 (19), Wien 1953, S. 167, hält Bartolomeo A!tomonte für den Autor der Zeichnung. Heinz!, A!tomonte, hat von der Zeichnung keine Kenntnis. 1600 Die Wissenschaftsallegorien stellen auf der Eingangsseite von links nach rechts »Musica«, »Historia«, »Rhetorica« und eine unbekannte Allegorie dar. Auf der Fensterseite erscheinen in gleicher Reihenfolge »Horographia«, »Astrologia«, »Geographia« und »Arithmetica«. Auf der Nordseite sind »Chymia« und »Botanica«, auf der Südseite »Heraldica« und »Cognitio der Medaglien und Antiquitäten« zu sehen. 1601 Auf der Eingangsseite von Süden nach Norden: Medaille bez. HADRIANUS, drei Medaillons mit antiken Szenen und eine weitere Medaille bez. GALBA. Auf der Fensterseite von Norden nad1 Süden: Medaille bez. POMPEIUS, drei Medaillons mit antiken Szenen und eine weitere Medaille bez. COMMODUS. Auf der Nordseite befinden sid1 zwei Medaillen, die mit SOPHOCLES und FAUST/NA MA!OR. bezeichnet sind, während die beiden Medaillen auf der Südseite die Namen SOCRATES und ZENO tragen. 1602 BR. 1749 Beilage 84, Nr. 89 (Q. 594, 597). 1603 BR. 1745 Nr. 127 mit Beilage (Q. 578). Vgl. auch einen losen Zettel im Baurechnungsjournal von 1747, auf dem eine Ausgabe von 1000 fl an den Tischlermeister für die Bibliotheksarbeit notiert ist. 1604 BR. 1749 Beilagen 80, 85 (Q. 593, 595). Vergoldet wurde die Sdmitzerei jedoch erst 1753/54; vgl. Hs. 95, S. 80 (Q. 69). 1605 Den zweigeschossigen Bibliothekssaal, der von einer nicht durch Säulen abgestützten Galerie umzogen und von Regalwänden begrenzt ist, bezeichnet Gen A d r i an i, Die Klosterbibliotheken des Spätbarock in Osterreich und Süddeutsd1land, Ein Beitrag zur Bau- und Kunstgeschich.te des 17. und 18. Jahrhunderts, Graz-Leipzig-Wien 1935, S. 21 ff, als »österreid1isdien Typus«. 1606 Vgl. den Brief des Propstes Frigdian Knedit von Herzogenburg an Propst Engelbert Hofmann von St. Florian, KA. 1755 Nov. 27 (Q. 257). 1607 Vorgeprägt ist dergleichen aber bereits in der 1722-1727 entstandenen Bibliothek des Klementinum in Prag. Sehr kritisdi setzt sich Eva Lach n er, Die Architektur in der barocken Deckenmalerei, Diss. phil. Berlin 1944, S. 17, mit dem Raum der Florianer Bibliothek auseinander. 1608 Hs. 95, S. 68. Die Bulle hängt nodi heute im Bibliothekssaal neben dem Eingang. 1609 KA. 1747 März 21 (Q. 582). 1610 KA. 1748 (Q. 590). 161 r Auf die ursprüngliche Existenz der Türe weist audi das nadi Art der übrigen, zu den seitlichen Anräumen im 1. und 2. Obergesd1oß führenden Regaltüren gebildete aufklappbare Regal über dem Haupteingang des Bibliothekssaals. 1612 Vgl. oben S. 212. 1613 Hs. 95, S. 69 (Q. 56); BR. 1750 Beilage 64 (Q. 600). Vgl. zu der Stukkatur Waltraut Mies van d er Rohe, Franz Josef Holzinger, Ein österreidiisdier Stukkator und Stuckbildner des 18. Jahrhunderts, Diss. phil. München 1945, S. 45-48. 1614 Hs. 95, S. 72 (Q. 59). 1615 Hs. 95, S. 72 (Q. 59). 1616 BR. 1751 Nr. 15 (Q. 601). 1617 BHs. XI, 518 B, unter der Rubrik Gallerie-auslag. Die Restaurierung und Neuordnung der Bilder nahm der Maler Paul Danzwohl vor. 1618 BHs. XI, 518B, unter dem Datum 1773. Daß die Neuordnung von 1773 das heutige Aussehen der Galerie besrimmte, ergibt sich auch aus dem Galeriekatalog Leopold Montagnas; vgl. Hs. 123/1; der Titel der Handschrift lautet: »Verzeichnis der Schildereyen welche in der allhiesigen, von Matthaeo II. Izt glücklichst und Ruhmwürdigst Regirenden gnädigen Herrn Herrn Probsten pp In neuen Glanz hergestellten Mit kostbaristen Gemälden berei-

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