Drei Phasen hat die hochbarocke Baugeschichte St. Florians durchlaufen: die des machtvollen Beginns unter Carlone, die der Reife unter Prandtauer und die des Ausklangs unter Hayberger. Carlone wies mit dem Bau von St. Florian der österreichischen Klosterbaukunst des Hochbarocks neue Wege. Prandtauer entwickelte die Ansätze Carlones weiter. Eine neue künstlerische Stufe für den Klosterbau erreichte Prandtauer aber nur durch die Auseinandersetzung mit der Ideenwelt Fischers v. Erlach. Denn das, was die österreichische Klosterbaukunst auf ihrem Höhepunkt auszeichnet, die geistreich durchdachte und architektonisch anschaulich gemachte Disposition der Gesamtanlage, geht grundsätzlich auf Gedanken zurück, die Fischer v. Erlach für die kaiserliche Baukunst entwickelt hatte. Dem Nachfolger Prandtauers, Gotthard Hayberger, war das Verständnis für die Baugesinnung, von der die Abteien in den ersten drei Jahrzehnten des 18. Jahrhunderts durchdrungen waren, bereits verloren gegangen. In gleicher Weise wie der Bibliothekspavillon in St. Florian zeigt sein gigantisches Projekt für das steiermärkische Stift Admont einen deutlichen Verlust an geistiger und künstlerischer Substanz. ANMERKUNGEN Zu Einleitung und Kapitel I: Das alte Stift 1 Ba~herren waren die Pröpste _David Fuhrmann (5. Juni 1667 bis 6. Okt. 1689), Matthäus von We1~senberg (6. Dez. 1689 _bis 5. Sept. 1700), Franz Claudius Kröll (21. Okt. 1700 bis 16. Apnl · 17~6), Johann Baptist Föd~rmayr ~26. Mai 1716 bis 11. Aug. 1732) und Johann Georg W1esmayr (19. Okt. 1732 bis 9. Juli 1755). Vgl. Abb. 91-95. Als Baumeister arbeiteten Carlo Antonio Carlone (1685 bis 1708), Jakob Prandt~uer (1708 bis 1726) und Gotthard Hayberger (1744 bis 1747). 571 Sturm, Carlone, 1_: T_eil,. S. 147 f,_nimmt an, daß schon Carlone einen Portalvorbau geplant habe. Merkwurd1g 1st allerdmgs, daß das Portal zur Zeit Carlones niemals eine steinerne Einfassung erhielt, ja daß man bis in die 8oer Jahre des 18. Jahrhunderts damit wartete. Einen ungefähren Eindruck von dem Carloneschen Fassadenplan vermittelt eine Stiftsansicht aus dem Jahre 1716; BQ. 33 Abb. 55. 572 BQ. 35. 573 BQ. 31, 33· 574 BR. 1716 Nr. 79 (Q. 261). 575 BR. 1717 N~. 17_(Q. 262); BR. 1718 Nr. 2 (Q. 263). Czerny, St. Florian, S. 142, schließt a~s der zweu~ahgen Bezahlung, daß das 1717 vorgelegte Modell den Propst nicht befriedigte, so daß ern neues Modell angefertigt werden mußte. 576 BR. 17!9 Beilage 13 (Q. 264). 577 BQ. 3P, 36, 40, 46. 578 BQ. 6, 12, 16, 20.
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