Johann Gotthard Hayberger 1695-1764

und 1816 a Canto der Sommer Abtey 300 Gulden. Er hat.also überall dort im Stifte gearbeitet, wo auch heute noch klassizistische Wand- und Dekkenmalereien bestehen. Weil mit dem Saal nur der Promulgationssaal gemeint sein kann, werden wir nicht fehlgehen, wenn wir ihm die Dekorierung der Wände dieses Raumes zuschreiben. Es fällt aber schwer, auch die Rosette an der Decke und die klassizistischen Szenen in der Abtei einem Zimmermaler zuzuschreiben, der sonst ganz unbekannt ist und gelegentlich auch einen Wagen angestrichen hat. Als seit 1870 das Konvikt im zweiten Stockwerk einen großen Aufschwung nahm und von i<..1t. - Nr . 6.10 6.10 Aufriß der Westfassade Johann Gotthard Haybe1·ger 1741 ("') - Lavierte Federzeichnung in grau. braun und schwarz, 59,5 x 119 cm Seitenstetten, Stiftsarchiv, Plan MB 15 Die größte Änderung, die der nach dem Tod Munggenasts 1741 als Bauleiter folgende Steyrer Architekt Hayberger vornahm, betraf den Westtrakt mit d m Festsaal. Der fi.infachsige Saalrisalit (vgl. Kat.- Nr. 6.6 und 6.9) wurde um zwei Achsen reduziert und die beiden bei Munggenast das Portal flankierenden Türen in Fenster umgewandelt. Statt der Süd- auch auf die Nordseite ausgedehnt werden mußte, erhob sich das Problem, das schon Abt Paul de Vitsch Sorgen bereitet hatte: Wie sollten die zwei Abteilungen miteinander verbunden werden? 1878 schlug man daher vom Gang südlich des Promulgationssaals zum nördlichen Gang eine massive Eisenbrücke mit hohem Geländer. Vielleicht hielt man sie sogar für eine Errungenschaft, denn die Wiener Firma Waagner und der Abt Dominik Hönigl ließen sich daran in Inschriften verewigen. Lit.: WAGNER - FASCHING - P. BENEDIKT WAGNER, Das höhere Schulwesen in Seitenstetten U-E 248. Quellen: Kammereytagebuch 1805-1816 im Stiftsarchiv. -:::j· i ' -~-' . .::=:.: ..-, -1 1 1 ·,-,.._ ,·· dessen wurde die Fassade durch Uhrtürmchen in den beiden zweiten äußeren Achsen ganz neu akzentuiert. Der stark beschädigte Aufriß enthält auch die Grundrißlinie der Westfassade, wurde jedoch nicht in dieser Form verwirklicht. Die Glokkentürme kamen nicht zustande und anstelle des Dreieckgiebels mit den Personifikationen der drei göttlichen Tugenden Glaube, Liebe und Hoffnung wurde das Dach des Mittelprivillons mit einem Uhrengiebelchen und einer Laterne bekrönt. Die zwei 1-;55 ausgeführten Statuen über dem Portal versinnbildlichen das benediktinische ;'vlotto „Bete und arbeite". Lit. : PETEHM,\m, Stifte 72 f., Abb. 84.

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