Johann Gotthard Hayberger 1695-1764

Abb. 114 Abi). 28, 31 Abb. 120 ziehen, geht aus dem zwei Stockwerke umfassenden Erdgeschoßsaal hervor, der an seiner Langseite (Süden) in Arkaden geöffnet ist. Ein kurzer Treppenanstieg führt auf das noch heute höher gelegene Hofniveau. Stimmen die Pläne hinsichtlich ihres Unter- und Außenbaus weitgehend mit dem für die Errichtung des Nordtraktes maßgeblichen Plansatz (BQ. 48 50) überein, so gibt es beim Innenausbau der Obergeschosse erhebliche Abweichungen. Statt des großen, durch mehrere Geschosse reichenden Bibliothekssaales gibt der Querschnitt drei einzelne, durch Flachdecken und Zwischenmauern unterteilte Stockwerke wieder. Diesem Planungsstadium entspricht auch ein Satz von drei Teilgrundrißentwürfen der Gesamtanlage (BQ. 64 - 66). Es sind Horizontalschnitte der geplanten Osthofumbauung auf den Höhen der beiden unteren Stockwerke sowie eines der beiden Hauptgeschosse. In welchen Planungszusammenhang gehören nun die genannten Entwürfe7 Aus den Notizen Weymayr konnten wir erfahren, daß der erste, fünfgegeschossige Nordtrakt nach seiner gänzlichen Abtragung erneut aufgebaut wurde [ 1218). Dieser no h bestehende, nur mehr viergeschossige zweite Bau des Nordtraktes entstand in den Jahren nach 1753 [ 1219). Da der Querschnitt (BQ. 62) noch einen fünfgeschossigen Bau wiedergibt, kann s si h nur um Entwürfe handeln, die vor der Abtragung des ersten Nordtraktes entstanden. Offensichtlich wollte man zunächst nach einer Entfernung de Bibliothekssaa les mit seiner massiven Wölbung [ l 220) die Mauerstärken der Obergeschosse reduzieren und den Bau für Wohnzwecke nutzen. Dieses Projekt mußte jedoch aufgegeben werden, als sich der Umfang der eingetretenen Bauschäden als zu schwerwiegend erwies und ein völliger, um ein Geschoß reduzierter Neubau notwendig wurde. Au h dieser zweite, der best ehende Bau des Nordtraktes mit kräftigem Westrisalit, zu dem sich keine Entwurfszeichnung erhalten hat, sollte anfänglich die Stiftsbibliothek aufnehmen. Dies belegt ein Entwurf von 1764 mit der Aufschrift: "wie das schadhaffte bibliothec-gebaü hatt wollen versicheret werden" (BQ. 74), der sich auf den Nordtrakt bezieht (1221). Wie dieser zweite Bibliothekssaal Haybergers aussah, ist nicht gesichert. Wahrscheinlich entsprach er weitgehend der abgegangenen ersten Bibliothek (BQ. 48 - 50), von der das gesamte Mobiliar erhalten war. Ähnlich dem heutigen Zustand waren die beiden Eckpavillons erhöht und hatten zudem eine eigene Bedachung [ 1222).

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