Johann Gotthard Hayberger 1695-1764

Abb. 108 Abb. 105 Abb. 109 Abb. 107 Den kleineren Mittelhof schließt im Norden das bereits errichtete l 5achsige Bibliotheksgebäude ab, dem im Süden ein entsprechender Trakt gegenüberstehen sollte. Aufbau und Gliederung der Trakte stimmen weitgehend mit dem alternativen Entwurfssatz (BQ. 53, 54) überein. Abweichungen ergeben sich durch die Reduzierung der Einfahrtspavillons um das Mezzanin sowie bei deren Bedachung und in Details der Fassadendekoration. So ist die Pilastergliederung auf die Einfahrtspavillons beschränkt, und die Fenster des Hauptgeschosses werden nur noch an den Außenfronten durch eigene Bedachungen ausgezeichnet. In den Zusammenhang dieser Planungen von 17 53 dürfte auch ein weiteres Vorentwurfsblatt (BQ. 57, 58) gehören. Seine Vorderseite (BQ. 57) gibt die Grundrißaufteilung zweier rechtwinkling zueinander stehender Trakte wieder, bei denen es sich entsprechend der ausführlichen Legende um die "abbtey" handelt. Daneben finden sich zwei Alternativvorschläge für die Aufteilung eines Konventtraktes in Zellen. Dieser Grundriß der Prälatur läßt sich mit dem verworfenen Entwurfsriß BQ. 53 in Verbindung bringen [1210]. Danach sollte sie im Hauptgeschoß des Westtraktes zwischen Einfahrtspavillon und Stiftskirche sowie im rechtwinklig angrenzenden, nach Osten führenden Trakt untergebracht werden. Auf die direkte Verbindung von Prälatur und Kirche (Westempore) weist auch Punkt 16 der Legende - "eingang in das oratorium" - hin [1211]. De r Zugang zur Prälatur im Osten sollte auf der Höhe des südlichen Sakristeigebäudes liegen - spätere Pläne zeigen an dieser Stelle die geforderte "schöne stiegen" [1212] -, gefolgt von einer großen Enfilade bis zur Front des Westtraktes mit Aufwartzimmer, Vorzimmer, Audienzzimmer und Paradezimmer. In einer kleinen parallelen Zimmerflucht liegen die Räume für Bedienstete, die Schlafkammer des Abtes sowie eine kleine Kapelle. Vom Paradezimmer, das an der Gelenkstelle zwischen dem profanen Bereich im Süden (Einfahrtspavillon) und den Wohnräumen des Abtes sowie dem Konvent im Osten liegt, führt ein k1irzP.r VP.rbinc111ngstrakt zur Kirche. Dort sollten eine Kleiderkammer, eine kleine Handbibliothek mit Archiv sowie ein Arbeitsraum eingerichtet werden. Die rückwärtige Aufrißskizze (BQ. 58) ist eine Kompilation mehrerer Ideen, die vielleicht als Vorstudie zu den Planungen von 17 53 entstand, zumindest aber in deren unmittelbaren Zusammenhang gehört. Der Mittelteil ist ein Vorschlag für die Aufrißgliederung des geplanten viergeschossigen Osttraktes, der dem achsialsymmetrischen Entwurf Haybergers (BQ. 56)

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