Johann Gotthard Hayberger 1695-1764

keinen Hinweis auf eine Baufälligkeit des Bibliotheksgebäudes. Dafür spricht auch die 1744 sicherlich auf Grund seiner Admonter Tätigkeit erfolgte Berufung Haybergers nach St. Florian zur Errichtung der dortigen Bibliothek. Im Tagebuch des Propstes Johann Georg Wiesmayr ( 1732 - 1755) findet sich dazu folgende Eintragung, die die damalige Wertschätzung Haybergers zum Ausdruck bringt: "1744. 9. Mai habe zu den angefangenen Neuen Bibliothec bau sicher gehen wohlen dahero mit dem zue- und abraisenten Maurer- oder Pau Maister zu Steyr gotthardt hayberger eine schrüfft. bestallung errichtet bis ad annum 747 [ ...]." [1198] Auch zwei Admonter Ausbauentwürfe der Gesamtanlage von 17 53 (BQ. 53, 54, 56) beziehen den fünfgeschossigen Bibliothekstrakt noch unverändert in die nun im übrigen viergeschossig geplante Anlage ein [1199]. Die Schäden dürften aber bereits l 7 53 sichtbar gewesen sein. Dafür spricht eine unscheinbare Notiz im Rechnungsbuch des Admonterhofes in Graz aus diesem Jahre, wonach der spätere Stiftsbaumeister Joseph Hueber sich für acht Tage im Stift aufhielt [1 200]. Dort dürfte er, vermutlich ohne das Wissen Haybergers, die eingetretenen Schäden begutachtet und Sanierungsvorschläge unterbreitet haben. Der durch Weymayr bezeugte vollständige Abriß des Gebäudes sowie seine anschließende Neuerrichtung über von hölzernen "piloten" gestiitzten Fundamenten [1 201] kann demnach erst nach 1753 erfolgt sein und dürfte kaum vor l 760 vollendet worden sein. Auch dieser zweite Bau de Nordtraktes, der nach einer Umplanung als viergeschossiger Bau mit kräftigem Westrisalit [1 202] in seiner heutigen Form errichtet wurde [1203], zeigte bereits nach kurzer Zeit so schwere Schäden, daß man sich nicht an seinen weiteren Ausbau als Bibliotheksgebäude wagte [l204]. 3. Die weitere Planungs- und Baugeschichte der Gesamtanlage Die Errichtung des ersten Nordtraktes mit der Bibliothek erfolgte bereits nach einer gegenüber den ersten Projekten Haybergers abgeänderten und reduzierten Gesamtkonzeption. An die Idealplanungen Haybergers (BQ. 44 - 46) schließt ein großformatiger, aus mehreren Einzelteilen zusammengesetzter Erdgeschoßgrundriß an, der offensichtlich als Ausführungsentwurf und Werkzeichnung zu verstehen ist. Er verzichtet bereits, wie spätere Hayberger-Entwürfe, auf die beiden

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