Abb. 166-169 Abb. 104 Abb. 98, 99 dem in einem Schreiben vom 16. September 1746 (SQ. 55) enthaltenen schriftlichen Entwurfskonzept hervor. Die beigefügten Entwurfszeichnungen für den als "staturisten" bezeichneten Admonter Stiftsbildhauer Joseph Stammei (1695 - 1765) [1188) sind dagegen nicht mehr erhalten. Daß man die Reihe der Kirchengelehrten durch ein Skulpturenprogramm erweitern wollte, scheint bereits ein Göz-Brief vom 24. Mai 1745 (SQ. 41) anzudeuten. Darin bedankt er sich, ein "guethachten zu fassung der bildhauerei arbeith" anfertigen zu dürfen [1189). Bereits am 9. Mai antwortete er auf eine "anfrag" des Abtes "wegen deß beigelegten riß s. Marci [Markus] wie solches und andere passaroliefe [Basreliefs] zu fassen waeren" (SQ. 40). Dem naheliegenden Schluß, daß damit die vier Evangelisten im Nordflügel der heutigen Stiftsbibliothek gemeint sind [1190), steht allerdings die Bezeichnang als Basreliefs entgegen, handelt es sich doch um beinahe vollplastische Werke. Auf ein geplantes umfangreiches Skulpturenprogramm dürfte sich auch ein Studienblatt Stammeis beziehen, das am unteren Rand eine Gruppe von Putten als Vertreter verschiedener Wissenschaften und Künste zeigt, darunter die Astronomie, Geometrie, Geographie oder Geschi htsschreibung, Malerei und Bildhauerkunst [ 11 9 1). Zum Programm der ersten Hayberger-Bibliothek im Nordtrakt gehören somit die in den 40er Jahren entstandenen 24 Kirchengelehrten von G. B. Göz owie die nach seinen Entwürfen von Joseph Stammei gefertigten vier Tugenden [ 11 92]. Beide Gruppen sind auf eine erhöhte Anbringung berechnet und konnten daher nur im Obergeschoß des Saalraumes, anstelle der auf den Hayberger-Entwürfen (BQ. 49, 50) angegebenen Repositorien, untergebracht werden. Von den 32 zur Verfügung stehenden Wandstücken an den Lang- und Schmalseiten nahmen die Kirchengelehrten und Tugenden bereits 28 ein. Da kaum anzunehmen ist, daß man lediglich vier Regale auf der Galerie beließ, dürften an ihrer Stelle weitere figürliche Darstellungen geplant oder gar angebracht worden sein. Es liegt nahe, daß es sich dabei um die in der heutigen Bibliothek angebrachten Gruppen der vier Apost el und Propheten [ 1l 93) oder der vier Evangelisten [I 194) handelt. Mit der Entfernung der Galerierepositorien zugunsten der Göz-Bilder - eine Notlösung, die wiederum für das Fehlen eines Deckenprogrammes spricht - wurde die für den damaligen Bestand von dreißig- bis vierzigtausend Büchern ohnehin geringe Stellfläche auf die Hälfte reduziert. Gleichzeitig verlor die
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