Johann Gotthard Hayberger 1695-1764

Beziehung nahe. Auch die Tatsache, daß die spätbarocken Admonter Bauten gerade mit der Errichtung des Bibliothekstraktes begonnen wurden, erscheint vor dem Hintergrund der Altenburger Bautätigkeit dieser Jahre in einem neuen Licht [ l l 38]. Eine auffällige Parallele besteht auch zwischen dem ausgeführten Altenburger und dem geplanten Admonter Freskenprogramm. Im selben Jahr, in dem Paul Troger (1698 - 1762) in der Mittelkuppel von Altenburg die Darstellung der Königin von Saba vor Salomo schuf, forderte auch der Admonter Abt von Bartolomeo Altomonte eine solche Szene in seiner Bibliothek (SQ. 33) (1139]. b. Bau- und Ausstattungsgeschichte, Programm Die Bau-- und Ausstattungsgeschichte des ehemaligen Bibliothekstraktes (Nordtrakt) ist so gut wie nicht dokumentiert. Einzig die Fertigstellung des um 1734 begonnenen Gebäudes (1140] läßt sich über das erwähnte Schreiben Bartolomeo Altomontes vom Februar 1742 (SQ. 33), das bereits für die zeitliche Eingrenzung des gesamten Planungs- und Baubeginns herangezogen wurde, erschließen. Danach dürfte der Rohbau des Nordtraktes 1741 oder 1742 vollendet worden sein (1141]. Vielleicht wollte man noch im Jahre 1742 mit der Deckenausmalung des Bibliothekssaales beginnen. Ob eine Freskierung durch Bartolomeo Altomonte (1693/94 - 17&3) (1142] ausgeführt wurde, ist nicht bezeugt. Möglicherweise entsprach der "gedankhen" des Künstlers nicht den Vorstellungen Abt Antons, hatte dieser doch ein "concept aus der heYligen schrifft" gefordert, in das auch eine Darstellung der Königin von Saba (vor Salomo) einzubeziehen war. Mit dem Einwand, eine solche Szene habe in einem Palast stattzufinden, ein "gebey in lifften" aber sein "wider die natur" und könne "dem aug kein contento geben", übersandte Altomonte dann jedoch, "obwollen zwar nicht aus der [heiligen] schrifft", sein eigenes Konzept mit der Versicherung, ein "sattsames contento" geben zu wollen ll l 43J. Wie dieses Altomonte-Konzept aussah, läßt ein Blick auf seine allegorischen Freskenprogramme und die Bibliotheksausmalungen in St. Florian, Herzogenburg, Linz, Engelszell und in der heutigen Admonter Stiftsbibliothek des Abtes Matthäus Offner ahnen [J 144]. Der von Altomonte erstmals in St. Florian ausgeführte Programmtyp des "conubium virtutis ac scientiae", der dort auf ein schriftliches Konzept Daniel Grans (1694 - 1757) zurück-

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