theksgebäude. Die äußere Gliederung läßt auch in der Dachzone nichts von dem dahinterliegenden bedeutenden Raum ahnen. Allenfalls hofseitig ist eine Hervorhebung des Bibliothekstraktes durch hohe Erdgeschoßarkaden zu verzeichnen [1127]. Während bei den Eckpavillons äußere und innere Geschoßteilung übereinstimmen, ist der verbindende Trakt im Inneren nur zweigeschossig. Über einem anderthalb Geschosse umfassenden unteren Raum, der von Gratgewölben zwischen breiten Gurtbogen abgeschlossen wird und sich zum Hof hin in großen Arkaden öffnet [ 1128], liegt der zweieinhalbgeschossige, von einem gewaltigen ziegelgemauerten Muldengewölbe überspannte Bibliothekssaal, der den gesamten Trakt einnimmt. In seinen Abmessungen, die denen der heutigen Bibliothek entsprechen, übertraf er alle damaligen Klosterbibliotheken. Wertvoll sind vor allem die detaillierten Angaben zum Innenausbau im Sinne der Einheit von Buch, Raum und Dekor, handelt es sich do h um den für österreichis he Barockbibliotheken ganz ungewöhnlichen Raumtyp des Saalraumes mit SäuJengaJerie [ 1129]. Der beiderseits belichtete Bibliothekssaal ist von den Eckpavillons aus an seinen Schmalseiten zu betreten, so daß der Besucher der gewaltigen Längserstreckung des Raumes von 70 Metern unvermittelt gegenübersteht. Die Hauptzugänge liegen auf der Höhe des zweiten Obergeschosses, aber auch die darüberliegende Galerie war von den Eckpavillons aus, in denen sich vermutlich Arbeitsräume b fanden, zugänglich. Den kantigen Raumformen des einfach n, rechte kig n Kastenraumes entspricht das geradlinige architektonis he Gerüst von Galerie und Repositorien. Der obere Umgang ruht an den Langseiten auf doppelten, an den S hmalseiten auf einfachen freisteh nden Kompositsäulen, denen an der Außenwand jeweils eine Halbsäule entspricht. Der Galerieboden ist gegen den Raum als umlaufendes, vollständiges Gebälk ausgebildet, das sich über den Säulen geringfügig verkröpft. Diesem Aufbau folgt au h die attikaartige Brüstung mit ihrer ornamental-symmetrischen Yergitterung. Am Grundriß läßt sich eine Entwurfsvariante hinsichtlich der Säulenstellung ablesen. So wird auf der rechten, der östlichen Planhälfte die einfache Säulenstellung der S hmalseite auf das anschließende erste Langhausjoch übertragen, während auf der westlichen Planhälfte, entsprechend den Angaben des Längsschnitts, beide Wandabschnitte klar voneinander getrennt sind. Die Belichtung des Saales erfolgt auf dem Niveau des Hauptgeschosses lediglich durch jeweils zwei Fenster auf beiden Langseiten. Zieht man den Grundriß heran, so zeigt sich, daß in der Mitte beider Langseiten offene, in den Bibliotheksraum hineinreichende Wendeltreppen zur Galerie vorgesehen
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