Stadt Steyr Verzeichnis der Häuser und Besitzer 1866

— 58 — laut Rathsbeschluß umgegossen wurden, 1 Stück war mit dem Stadtwappen versehen und 2 ohne alle Markirung. Das Gewicht dieser 9 Kanonen betrug 6653 Pfund und wurden am 28. Juni an das k. k. Zeugs-Artillerie-Depot nach Linz abgeführt. Den 22. und 23. August 1852 war hoher Wasserstand, wodurch die Kohl- communität durch Wegschwemmen von Holz einigen Schaden erlitt. Im Steyerthale, bei Leonstein, fanden aber größere Wegschwemmungen statt, Wehren und Beschlach- tungen wurden weggerissen. Am 8. October wurde mit dem Abbruche des vormaligen Grießlerhauses, Nr. 160, bei der Pfarrkirche begonnen. Am 25. October wurden in den drei Unterstandshäusern im Beisein des hochw. Herrn Canonicus Plersch, des Bürgermeisters, mehrerer Gemeinderäthe und Armenväter, die'neuverfaßten Hausordnungen vorgetragen und sodann in den Ge­ meinstuben unter Glas und Rahme aufgemacht. Aus Anlaß der glücklichen Rettung Sr. k. k. apostolischen Majestät Franz Josephs I. aus Mördershand wurde am 21. Februar 1853 in der Stadt- und Vor­ stadtpfarrkirche zur Danksagung ein feierliches Hochamt mit Te Deum abgehalten. In jeder Kirche und Bei jedem Gottesdienste sprach sich in der Bevölkerung das herrliche patriotische Gefühl aus und überall war eine Masse Menschen gegenwärtig, zum Beweis, wie Jedermann dem erlauchten Kaiserhause anhänglich ist. Am 8. März wurde rücksichtlich der thatkräftigen Hilfeleistung bei dem ruch­ losen Attentate auf Se. Majestät den Kaiser über Antrag des Bürgermeisters Anton Gaffl dem Herrn Grafen Maximilian v. O'Donnell, Adjutant des Kaisers, und dem Herrn Joseph Ritter v. Eltenreich, Bürger von Wien, das Ehrenbürgerrecht der Stadt Steyr verliehen, die bezüglichen Diplome kalligraphisch ausgearbeitet und durch eine eigene Deputation übergeben. 14. März. Nachdem wegen der ersten Ausfahrt des Kaisers die Nachricht hieher gelangte, wurde ein feierlicher Gottesdienst mit Te Deum abgehalten, das Bürgercorps rückte aus, sämmtliche k. k. Militär- und Civilbehörden, der Gemeinde­ rath, die Schuljugend mit den Fahnen und der Gesellenverein mit seiner Fahne und eine Masse von Menschen wohnten dem feierlichen Gottesdienste bei. Abends war Fest-Theater, dann glänzende Beleuchtung der Stadt. Vom 10. April angefangen wurden durch 14 Tage die Missionspredigten in der Stadt- und Vorstadtpfarrkiche abgehalten, welchen stets eine Masse Andächtige beiwohnten. Am 10. August wurde um 9 Uhr Vormittags in der St. Anna Kapelle vom hochw. Herrn Alois Himmelreich, Pfarrer zu St. Michael, eine heil. Messe ge­ lesen, sodann das Thurmkreuz dieser Kapelle eingeweiht, von selbem eine feierliche Rede gehalten, nachher vom Zimmermeister Johann Bichler auf das Gerüste getra­ gen, an Ort und Stelle gebracht und eingesetzt. Die Denkschrift, welche zum ewigen Gedächtnisse in die unterhalb des Kreuzes befindliche Kugel eingesenkt wurde, lautet: „Dieses Krankenhaus, früher Plautzenhof genannt, wurde mit Vorbehalt des Eigen­ thumsrechts in Folge allerhöchster Genehmigung Sr. k. k. apostol. Majestät Ferdinand des Gütigen vour 14. August 1847 dem Orden der wohlehrw. barmherzigen Schwe­ stern übergeben, welche am 22. December 1849 die Krankenpflege daselbst begonnen haben, wofür sie für die Verpflegung der hiesigen Mildenversorgungs - uns Armen- Jnstitutspfrünhner aus der Mildenversorgungsfondscasse einen jährlichen Pauschal­ betrag von 2200 fl. C. M. erhalten. Mit dem Neubau des Krankenhauses, welchen der Baumeister Johann Benninger führte, wurde im Monate Mai 1848 begonnen, selber im September 1849 bis auf den Thurm vollendet. Der hochw. Herr Coo­ perator Carl Aigner übernahm diesen Bau um den Betrag von 8000 st. C. M.; da jedoch im Verlauf der Adaptirung sich ein Mehrbau als erforderlich herausstellte, so ist die Frage über die Zahlung desselben gegenwärtig noch immer Gegenstand von Ver­ handlungen. Der Mehrbau beträgt die Summe von 6700 fl. Den 13. December 1849 hat der hochwürdige Herr Canonicus, Dechant und Stadtpfarrer unter Assistenz des

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