Häuserverzeichnis Steyr 1848

markte an jedem Montage und Donnerstage abgehalten; wovon an den donnerstägigen, als Haupt-Getreide- und Naturalien-Märkten ein sehr lebhafter Verkehr zwischen dem gewerbreichen Gebirgs- und dem, in land- wirthschaftlicher Hinsicht blühenden Flachlande Statt findet. Ueber den sehr frequenten Postenlaus bei dem hiesigen k. k Absatzpostamte sind ohnehin gedruckte Tableau ausgegeben, und die hier ankommenden und abgehenden Stellfahrten und Bothen in der hier anhängenden Tabelle ersichtlich. Die Umgebung Steyr'ö gleicht einem großartigen Parke, voll romantischer Auen und Thäler, mahlerischer Felsen und Anhöhen, und bie­ thet auf allen Seiten die herrlichsten Spaziergänge. Das gewöhnliche nächste Ziel derselben sind: das Pfarrdors Garsten mit dem Oberpflegamte der bischöflichen Dotationsherrschaften, einem großartigen ehemaligen Klosterge­ bäude, und einer der schönsten Kirchen Oesterreichs; dann der höchst roman­ tische Pfarrort Christkindl auf einem Felsen oberhalb der ärarischen Rohrhämmer mit entzückender Aussicht über daS Steyerthal; das Kloster der Salesianerinen zu Gleink, ein Erziehungsinstitut für die weibliche Jugend höherer Stände, nebst einer bischöflichen Herrschaft; das Schlößchen und Gasthaus Ramingdorf; der auf einer'Anhöhe am Abhange des Dammberges liegende Pfarrort St. Ulrich; nebst noch vielen anderen in­ teressante,, Punkten, die alle innerhalb einer Stunde um die Stadt sich be­ finden; und noch etwas weiter, erreicht man die gewerbreichen und lebhaf­ ten Orte Siernin ghose n, Neuzeug und S ierning, dann meh­ rere Pfarrdörfer. Schon die kaum eine Viertelstunde von der Stadt entfernten Anhöhen zeigen das herrlichste Panorama, und die nur zwei Stunden erfordernde gar nicht beschwerliche Besteigung des Dambergcs lohnt mit der großartig­ sten Aussicht/ sowohl in die Hochgebirge, als auch über das ganze breite Donaugebieth. Für weitere Ausflüge gewähren die Flußgebiethe der Enns und Steyr mit ihren pittoresken Alpenparthien und industriösen Thälern den reichsten und lohnendsten Stoff. Hauptmomente aus der Geschichte der Stadt Steyr. *) a. Bis zum Schlüsse des Mittelalters. An dem günstig gelegenen Punkte der Vereinigung des Enns - und Steyerflußes sollen, uralter Sage nach, schon die Römer eine Station ge­ habt, aus innerberg'schen Stahl Waffen geschmiedet, und einen Wachthurm, nähmlich den massiven Schloßthurm erbaut haben; welch' letzterer auch noch int fünften, sechsten und zehnten Jahrhundert den Baiern als festes Gränz- kastell gegen die Einfälle der Hunnen, Avaren und Ungarn gedient zu ha-

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