Häuserverzeichnis Steyr 1834

— 36 — Der Flächeninhalt der Gemeinde Steyr beträgt nach dem Resultate der Katastralvcrmcssnng: Xu Grundparzellen..................... 608 Joch /,65 Quadrat Klafter. - Bauparzellen...........................69 - 87i ° • in Summa . . 677 Joch 1336 Quadrat Klafter. Unter den gegenwärtig hier in Betriebe stehenden Gewerben, wovon die Feuerarbeiter am zahlreichsten sind, befinden sich auch im vormaligen Dominikanerkloster eine Manschestcr - Fabrik des Joseph Wcinstabk, dann mehrere Handlungen wie das beygedrnckte Verzeichniß Litt. A. näher ausweiset Steyr ist eine der ältesten landesfürsilichen Städte» Valen­ tin Pkevenhuber zeigt derer Entstehung in seinen Annalen von Steyr zwar erst in dem yöOstenJahr nach Christi Geburt an, bemerkt aber auch gleich Anfangs seiner Geschichte, daß schon die Römer hier an dem Platze, wo gegenwärtig das fürstliche Schloß steht, einen befestigten Wacht- thnrm gebaut, und Ihre besten Waffen geschmiedet haben sollten. Sie war bis Ottokar den IV. beyläufig bis Anno n8Ö die Hauptstadt der Markgrasschafc Steyr und des Herzogthums Stcyrmarkt; das fürst­ liche Schloß die Residenz der Steyrischen Markgrafen und Herzoge; denn nach dem Tode Ottokars des IV. welcher der letzte Herzog von Skeyrmark war, kam Steyr unter Herzog Leopold zu Österreich; (viel. Prevenhubers Annalen Seite l •— 20). Steyr ist daher nicht nur aus dieser Hinsicht sondern auch hauptsächlich darum in der Geschichte merkwürdig, weil hier der Anfang, Stahl und Eisen zu verarbeiten, damit Handel zu treiben, gemacht wurde. ■—Sie war die erste Stadt, welche ausschließend den Handel mit ihrem Erzengniße — verschiedener Eisen - und Stahlwaaren, mit Ve­ nedig treiben durste. —■ Sie erhielt als eine der ersten Handelsstädte in Oberöstcrrcich auch den ersten Rang vor den in Oesterreich ob der Enns befindlichen sieben landesfürstlichen Städten. Nach den früheren Beschreibungen wurde Steyr in die Stadt, Ennsdorf und Steyrdorf abgetheilt, und hatte bis zum Jahre i?83 nur eine Psarr, nämlich die Stadtpfarr; denn erst im Jahre 1784 wurde aus derJcsuitenkirche eine eigene Pfarrkirche zum heiligen Michael für die jenseits des Steyr und Ennsflußes liegenden Ortschaften errich­ tet, und die Spitalkirche zu einem Pfarrhof für diese Vorstadtpfarr von der Stadt erbaut. Diese Stadt hat nicht nur bedeutende Schäden durch oftmals eingekrettenc Hochwäffcr, sondern auch durch mehrere große Feuersbrünste erlitten, von welchen Fcuersbrünsten die int Jahre 1833 die letzte war. Diese Fcuersbrunst brach am Osterdienstag den 9. April 1833 zwischen 10 und 11 Uhr Abends im Steyrdorf zwischen den Häusern Nro. 2? und 28 rückwärts aus, und legte in der Gleinkergasse die Häuser Nro. 23 — 3i und von Nro. 57 bis incl. 66, dann in der Sierningergasse von Nro. 67 bis incl. 70, zusammen 23 Häuser nebst mehreren Ne­ bengebäuden in Asche, und es betrug der erhobene Schaden 126780 g kr. Wiener - Währung. /

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