Aus dem bürgerlichen Leben vergangener Tage
13 haken 1 ) an ainen hequemen Orth auffgefühn und dann aus großem und kleinem Gewöhr dreymahl nach Gewonhait Feuer gegeben werde' '. Nicht wenig gab der Magistrat für die Unterstützung' der geist- lichen Ordeu und für die allgemeine ·wohltätigkeit. 1671 legten die Kapuziner „ein sehr demüetiges Memorial vor des Inhalts, sie bitten, ihnen aus Barrnhertzigkeit und keiner Gerechtig- keit 2) zu ihren Fasten einen Trunck Wein zu geben" . Es werden ihnen 50 Gulden bewilligt, ,,doch ohne Consequentz". l 67Ei bitten die Kapuziner abermals um ein Almosen „in ihrer eusseristen Noth um Gotteswillen"; ebenso bitten 1702 „P. Guardian und gesamter Convent um Verwilligung des hayl. Almosens zu ihren negst herzuruckheten langwürigen Fasten". Auch die Dominikaner erhielten Unterstützungen . 1681 werden ihnen wöchentlich l fl ~-30 kr bewilligt, doch wird dem Konvente warnend zu verstehen gegeben, daß gegen die Ordensleute gar manche Klagen von Wirten wegen unbefugten Verkaufes von Wein beim Magistrate eingelaufen seien. 1655 bewilligt der Magistrat „dem Pater Albertus Wilpenhofer Societatis Jesu zur Machung etlicher Fähnlein zur Catechismus- Procession 50 fl '', 1702 der ,, Bruderschafft von Unserer lieben Frauen Himmelfarth zur Karfreitagsprozession 3 fl". 3 ) Um Christensklaven aus der türkischen Knechtschaft zu befreien, wird 1654- eifrig gesammelt; 1684 beteiligt sich der Rat mit einem ansehnlichen Betrage an einer allgemeinen Sammlung für einen „Almosenbrieff zum hayl. Grab Christi und andern gottseeligen Orthen, so unter der Ungläubigen Jurisdiction sich befinden". Doch scheinen bei solchen Sammlungen zuweilen Unregel- mäßigkeiten vorgekommen zu sein. 1735 klagt nämlich der Magistrat über „die viellen blöchernen plätl" und über das viele „falsche und ungäbige Geld", welches von den Leuten in die Almosenbüchsen getan werde. Im sogenannten Bruderhaus an der Sierningerstraße, welches als Armenhaus diente, fand sich 1693 ein Eremit ein namens Christoph 'Kreitl, der um „Errichtung einer Einsiedeley im Bruderhausgarten" ansuchte. Dieses Gesuch dürfte Erfolg gehabt haben, da ihm 1696 als jährliches Deputat 4 Klafter hartes und 2 Klafter weiches Holz angewiesen werden. 1 ) Der Doppelhaken war ein Mittelding zwischen Geschütz und Gewehr. Er hatte einen sehr langen Lauf, der mittels Schildzapfen in einem bockartigen Gestell gelagert war. Er schoß Bleikugeln von ansehnlichem Gewichte. i ) d. h.: nicht aus einem Rechtsanspruch. 3 ) Von reli giösen Körperschaften werden noch öfter genannt: , die lateinische Congregation" und „ der sch 111 ertzhafften Todesangst Bruder::;chafft".
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