Projektdokumentation "Nationalsozialismus" der HBLA Steyr 1992/93

Schulwesen während des 2. Weltkrieges Nr . 2 Die städtischen Schulgebäude wurden teilweise für Parteidienststellen oder für andere Kriegszwecke genutzt, sodaß viele Schulhäuser wenig oder keinen Unterricht hielten. Schulen dienten als Quartiere für Soldaten, die sehr verantwortungslos mit den Schuleinrichtungsgegenständen umgingen, sodaß kein ungestörter Unterricht mehr möglich war. Außerdem waren in rund 70 % aller Schulgebäude Stellen für Lebensmittelkarten untergebracht. Im Großteil der Schulen fanden Erste-Hilfe-Kurse, Kurse für technische Nothilfe und für den Sicherheits- und Hilfsdienst statt. Ferner wurden die Schulen für Altmaterialsammlungen genützt, wobei es zu ärgsten hygienischen Mißständen im Schulgebäude kam, da man unter anderem auch Knochen sammelte. Gebäude und Inventarhaltung waren durch den Krieg sehr erschwert, da die meisten Schulwarte im Kampf eingesetzt waren oder keineMittel hatten, die Mängel zu beheben. Im Winter mußten sehr oft die Schulen aufgrund der großen Kälte geschlossen werden, da es kein oder nur wenig Heizmaterial gab und daher kein Unterricht mehr möglich war. Im Schuljahr 1944/45 wurden viele Schulgebäudedurch Bombenangriffe unbrauchbar gemacht. Ab 1945 fand nur mehr stark eingeschränkter Unterricht statt, da das starke Zusammendrängen der Schüler und unzähliger Alarme keinen geregelten Schulbetrieb mehr zuließen. Literatur: / . Hrsg.Achs 0 ., Tesar E.. Jugend u/1/erm Hakenkreuz, Erziehung und Schule im Faschismus (Jugend und Volk. Wien 1988) 2. von der Grün, Max: Wie war das eigentlich ? Kindheit und Jugend im Dritten Reich (Luchterha11d. Darmstadt und Neuwied, 1981) 6

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