Projektdokumentation "Nationalsozialismus" der HBLA Steyr 1992/93

,,Auch Du gehörst dem Führer" Hitlerjugend und Bund deutscher Mädchen Die nationalsoziali sti sche Bewegung in Österre ich ist durch e inen hohen Anteil jugendlicher Anhänger gekennze ichne t. Paro len u. Begriffe wie Volk/Volksgeme inschaft od. Held/Kampf sowie Opfer/freue/rod spra- ~hen die emotionale Stimmung der Jugend an. R.R., e in ehemaliger illegaler Hitle1junge, berichtet übe r diese Ze it : ,,Wir bildeten uns e in , das Volk , insbesondere seine Jugend , umerziehen zu können. Das größte Zie l war jedoch, Österre ich mit De utschland zu ve re inen. Desha lb wurde a lles, was Hitler unternahm und was unserem Nationa lsozialismus entsprach von vo rnhere in kri - tiklos akzeptie11." Quelle: J11ge11d 1111/em, l loke11kre11: - Er: ieh1111g 1111d S!'hule i111 Fusc/1ism11s . Wien 1989. S 34 Frühjahr 1938 Nach dem Einmarsch 1938 ve rsuchte die Hitler- .Jugend , so viele Jugendliche wi e möglich für den Eintritt zu gewinnen. Eine Re ihe von Werbemaßnahmen und-veransta ltungen hatten auch E1fo lg. Ei11fuhrung der ~flichtmitgliedschaft Am 25 . 3. ' 39 wurde schließli ch auch in Öste rre ich di e Mitg liedschaft be ider Hitler-Jugend Pflicht : § 1 Daue r der Dienstpflicht (1 ) (2) De r Dienst in de r Hitler-Jugend ist Ehrendienst am Deutschen Vo lke A lle Jugendli chen vom 10. bi s zum vo ll endeten 18. Lebensjahr sind verpllichte t, in der Hitler-Jugend Dienst zu tun , und zwar: 1. die Jungen im Alte r von 10 bi s 14 Jahren im „Deutschem Jungvolk" (DJ ) 2. die Jungen im Alte r von 14 bi s 18 Jahren in der „Hitler-Jugend" (HJ) 3. die Mädchen im Alter von 10 bi s 14 Jahre im „Jungmäde lbund" (JM) 4. die Mädchen im Alte r von 14 bi s 18 Jahren im „Bund deutsche r Mäde l" (BdM) § 2 Erziehungsgewa lt Alle Jungen und Mädchen de r Hi tler-Jugend unte rstehen e iner öffentlichen Erziehungsgewa lt, nach Maßgahe rle r Restimmungen, die der Führer und Re ichskanzler e rläßt. Zitien /)('i : .l11g,·11d 11111en11 llak,•11 kre11: . a .a .o . S 36 Von große r Bedeutung war die Fo1111 der Erz iehung in HJ und BdM. Militä ri sche G rundmuste r dominierten die Umgangsformen, Befehle und Gehorsam waren übli ch. Spo1t, Wandern , Singen und Mus izieren verwande lten s ich in eine Fre ize itbeschäftigung in der Sozialform des Militä rs. Nicht se lten kam dabe i auch jugendlicher Sadi smus zum Vorsche in. Damit waren die Jugendlichen HJ - und BdM-Anhänger nun „Vertre te r" der Staatsmacht. Diese Stellung war für die Jugend e ine Aufwe rtung der e igenen Person , s ie verlieh ihnen e ine größe re Selbsts icherheit gegenüber den E rwachsenen. 5 Nr. /

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