Projektdokumentation "Nationalsozialismus" der HBLA Steyr 1992/93

Jugend unterm Hakenkreuz Erziehung und Schule im Faschismus Jugend unterm Hakenkreuz: Das bedeutete Führung und Verführung durch faschi stisches Gedankengut und die bittere Erfahrung des Krieges. Die Schule wurde zur nationalsozialistischen Erziehungsstätte umfunktioniert, die zwangsweise Erfassung der Jugendlichen in der HitlerJugend sollte siezu überzeugten Nationalsozialistenmachen. Neben Unterordnung undMitläufertum gab es aber auch viele Formen des Widerstandes. Die nationalsozialistische Schulpolitik Der Anschluß an Deutschland und der deutsche Faschismus brachten wesentliche Änderungen für das österreichische Schulwesen. Das gesamte Schulwesen war nun dem Reichsministerium für Erziehung, Wissenschaft und Volksbildung in Berlin unterstellt. Privatschulen wurden verstaatlicht, und der Religionsunterricht wurde zum Freigegenstand, den man nicht beurte ilte. Die Anforderungen in den einzelnen Gegenständen waren geringer, diese Maßnahmen zeigen, daß eine Beschränkung der Bildung beabsichtigt war. Neues Bildungsziel der Schule war nicht mehr die „religiös-sittliche Erziehung" sondern die „Formung des nationalsozialisti schen Menschen". Lehrpläne wurden nach faschi sti schen Vorstellungen verände11, im Vordergrund stand die Erziehung der Jugend im nationalsozialistischen Geist, die Schwerpunkte waren Führertum und Gefolgschaft, Treue und Pflichterfüllung, Gehorsam und Kampfbereitschaft. Hitlers Erziehungsstrategie ,, ... Meine Pädagogik ist hart. Das Schwache muß weggehämme1t werden. In meinen Ordensburgen wird eine Jugend heranwachsen, vor der sich die Welt erschrecken wird .Eine gewalttätige, herrische, unerschrockene, grausame Jugend will ich. Jugend muß das alles sein. Schmerzen muß sie ertragen. Es darf nichts Schwaches und Zärtliches an ihr sein . Das freie, herrliche Raubtier muß erst wieder aus ihren Augen blitzen. Stark und schön will ich me ine Jugend. Ich werde sie in allen Leibesübungen ausbilden lassen. Ich will athletische Jugend. Das ist das Erste und Wichtigste. So merze ich die Tausende von Jahren der menschlichen Domestikation aus. So habe ich das reine, edle Material der Natur vor mir. So kann ich das Neue schaffen. Ich will keine intellektuelle Erziehung. Mit Wissen verderbe ich mir die Jugend. Am liebsten ließe ich sie nur das lernen, was sie ihrem Spieltrieb folgend sich freiwi II ig ,meignen. Aber Beherrschung müssen sie lernen. Sie sollen mir in den schwierigsten Problemen die Todesfurcht besiegen lernen. Das ist die Stufe der heroischen Jugend. Aus ihr wächst die Stufe des Freien Menschen, des Gottesmenschen. Ln meinen Ordensburgen wird der schöne, sich selbst gebietende Gottmensch als kultisches Bild stehen, und die Jugend auf die kommende Stufe der männlichen Reife vorbere iten ..." Quelle: v. der Grün , Max: Wie war das eigent lich ? Kindheit und.fugend im Drillen Reich. Darmstadt 198 1. S IÖOf 4

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