Kirche undNationalsozialismus Kinder- und Jugendseelsorge: Die Nationalsozialisten wollten sie auf legalem Weg einschränken (Gegenveranstaltungen der Pa1teijugend). •Theologiestudium wurde fast unmöglich, da viele Studenten zum Militär eingezogen wurden . · Die Bettelorden hatten auch keine Chance, weil ihnen durch das „Sammelgesetz" die Annahme von Sach- und Geldspenden verweigert wurde. Opfer in Österreich: · 200.000 Soldaten der deutschen Wehm1acht · 65.460 österreichische Juden · 2.000 österreichische Widerstandskämpfer zum Tode veru1teilt · 16.493 wurden in Konzentrationslagern ermordet 7. Die Kirchen, der politische Widerstand und neuer Aufbau der Kirche • Aktive Widerstandsbewegung im Stift Wilhering · Demonstrative Teilnahme an Gottesdiensten, Prozess ionen etc. · Aufbau der Katholischen Kirche • Auf- und Ausbau des Seelsorgeamtes (= Franz Viehböck) · Intensive Jugendarbeit, teilweise im Untergrund • starke Heranziehung von Laien zur kirchlichen Arbeit (Jugendführer/innen) • Konzentration auf die wesentlichen Elemente des kirchlichen Lebens, wie Bibel und Liturgie • neue Impulse für die Ökumene - Katholische und Evangelische Kirche halten wegen der Verfolgung zusammen Je länger der Krieg dauerte, desto mehr stellten auch die Kirchen den Nationalsozialismus in Frage. Zur Person Gföllners (1867-1941) Von den österreichischen Bischöfen war DDr. Johannes MariaGföl lner der entschiedensteGegner desNationalsozialismus.ErhattediederKirchedrohendeGefahrschonvordemAnschlußerkannt und in seinem Hirtenbrief ( 1933) angeprangert. Er zog darin die Schlußfolgerung, daß es unmöglich sei, ,,gleichzeitig guter Katholik und wirklicher Nazi zu sein". Im März 1938 unterzeichnete er zwar die Erklärung der österreichischen Bischöfe zum „Anschluß Österreichs an Deutschland", unterließ jedoch die Veröffentlichung in seinem Amtsblatt. Im Sommer 1938 verweigerte er seine Unterschrift zum Vertrag der Kirche mit dem Nationalsozialismus. Er starb 1941. Als sein Nachfolger kam Bischof Josephus C. Fließer. Zur Person Jägerstätters (1907 -1943) Der Bauer Franz Jägerstätter wurde in St. Radegund (nahe Braunau) geboren. 1936 heiratete er Franziska. Bis zu seiner Einberufung am 23. Februar 1943 war er Mesner und begeisterter Leser von religiösen Schriften, durch die er die Tiefe des Glaubens gefunden hatte und den Nationalsozialismus ablehnte. Seine Einstellung war, ,,Gottmehr zu gehorchen als den Menschen" .Nachdem er den Einberufungsbefehl erhalten hatte, verweigerte er entgegen dem Rat des Ortspfarrers und des Bischofs FließerdenWehrdienst und den Fahneneid der deutschen Wehrmacht aus Gewissensgründen. Am 9. August 1943 wurde Franz Jägerstätter in Brandenburg an der Havel enthauptet und anschließend verbrannt. Quellen : .. Vom Kreuz zum Hake11kre11:" , Das ßisftnn Linz im 3. Reich. Herausg- u. Ver/ .. Rdigio11spädag. /11sti1111 der Diii:ese Lin: Cutschera 1-1„ Thie,fe lder J.: ,. Brennpunkte der Kirchengeschichte" Paderhom 1976 25
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