Kirche undNationalsozialismus Thema fe rnhalten wollten. De r Hirtenbrief ri ef be i den NS Reaktionen hervor, die bis zu Beschimpfungen re ichten. Deshalb entschlossen sich einige Bi schöfe, den Hirtenbrief erst gar nicht zu veröffentlichen. 4 . Die Kirchen im Zeichen der Machtergreifung Die Kirche war während der NS-Herrschaft, im Gegensatz zu politischen Parte ien und anderen Ideologien, als Institution nicht verboten. Die Nationalsozialisten wollten das Verhältni s StaatKirche durch Terror, Einschüchterung und Gewalt prägen. Im März 1938 wurde die Annex ion Österre ichs durch Hitlerdeutschland von österre ichischen Bi schöfen begrüßt. Jedoch erwiesen sich die Versprechungen Hitlers und seines Gaule iters J. Bürcke l an die Katholi sche Kirche al s Täuschungs- und Ausnützungsmanöver. Sie wollten die Katholi sche Kirche überwinden, um ihre tota li tären Z ie le zu erreichen. Die Ve rhandlungen zwischen den Nationalsoz ia li sten und der Kirche sche iterten an den gegensätzlichen Me inungen. 5. Die Ernüchterung und Neubesinnung Im Jahre 1934 mußten die Kirchen festste llen, daß die feie rlichen Zusicherungen von Hitler ( 1933) nicht gehalten wurden. Das Re ichskonkordat (= Ve1träge zwischen Vatikan und Staat) wurde laufend verletzt. Bekennende Kirche Die Bekennende Kirche war ab dem Jahr 1933 (= Jahr de r Machtübernahme) e ine zunächst innerkirchliche Erneuerungsbewegung. Sie setzte sich gegen Einflüsse und Eingriffe derNationalsoziali sten in kirchlichen Angelegenhe iten zur Wehr. Die bekennende Kirche äußerte sich zunächst auf ihren Versammlungen gegen den National soziali smus. 6. Der Kirchenkampf ln Österreich begann die Abwehr der Katholi schen Kirche bere its Anfang de r dreißiger Jahre. Se lbst Wamungen von höchster kirchlicher Ste lle wurden nicht ernstgenommen, zum Beispie lde r Hirtenbriefdes Linzer Bi schofs DDr. Johannes Mari a Gföllner (Jän. 1933) und die Stellungnahme des Erbi schofs lnnitzer (April 1933) . Der offene Kirchenkampf begann nach dem Anschluß Österre ichs an Deutschland , da Hitle r die Aktivitäten der Kirche behinderte, wie folgende Beispie le zeigen: · Behinderung kirchl. Veranstaltungen d . Störung, Paralle lveranstaltungen, zeit!. E inschränkung · Bespitzelung von Geistlichen und Übe rwachung der Predigten · Einschränkung oder Einstellung von Re li gionsunterricht • Einschränkung der Kranken- und Ausländerseelsorge · Einschränkung der Mini strantenzahl · Schließung des Knabenseminars und aller kath. Privatschulen · Beschlagnahme und Auflösung von Stiften und Klöste rn · Einschränkung der Täti gke it der Frauen- und Bettelorden · Liquidierung der katholischen Vere ine · Zerschlagung des katholi schen Pressewesens · Einführung de r Kirchenbeiträge Es werden auch viele Prieste r in Konzentrationslager gebracht. 24
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