Grüne Steyrzeitung Nr. 2, Oktober 1996

Grüne Steyrzeitung 2/96 Veranstaltungen & Termine Tag Wann Was & Wo 10. 20.00 Beginn der Veranstallungsreihe „Mut zum Leben“ im Museum Arbeilswell 12. 20.00 Konzert „Graue Zellen“ „Artifical Pesticides“ im JZ-Sputnik. KV Kraftwerk 13. 16.00 Beginn der „Steyrer Kindertheatertage '96“ im Museum Arbeitswelt 15. 20.00 Konzert „SALsa Y PEPE“ Latinos im Gasthaus Seidl-Bräu 19. 20.00 „Kraftnächte mit Wipe Out/Yield 7“ im Museum Arbeitswelt, KV Kraftwerk 22. 19.00 Themenforum Zukunft „Mit der Sonne leben“ Kaspanaze Simma. Museum Arbeitswelt 22. 20.00 Konzert „Funky Jazz Loonies“ Funklatinjazzstandards im Gasthaus Seidl-Bräu 23. 19.00 Themenforum Zukunft „Die digitale Herausforderung“ Museum Arbeilswell 24. öffentliche Gemeinderatssitzung, Magistrat Steyr 24. 19.00 Themenforum Zukunft ..Hat die regionale Wirtschaft Zukunft“ Dr. Rene A. Haiden, MAW 24. 20.00 Jazz »Oliver Mochmann Trio« live im AKKU, Färbergasse 29. 20.00 Könzerl „sOUndsO“ Werner Puntigam im Gasthaus Seidl-Bräu 30. 20.00 Lesung »Wall/Tiefenbacher« Literaturwochen im AKKU, Färbergasse 31. 19.00 Ausstellungseröffnung „Sondermüll Mensch“ im Museum Arbeilswell 11. ■ 15. Schulfilmwoche „Mui zum Leben“ im Museum Arbeilswell. Programm anfordern! 15. 20.00 Kleinkunst »Alfred Dörfer - Badeschluß- AKKU, Festsaal der HS Garsten 15. 20.00 Jazz »Helicopters - fealering Kai Eckhardt de Camargo« live im AKKU, Färbergasse 20. 20.00 Jazz »Harry Sokal - Rave the Jazz« live im AKKU, Färbergasse 28. öffentliche Gemeinderalssitzung, .Magistrat Steyr 30. 20.00 Benefizgala „Night of red roses“, im Museum Arbeilswell, MOSHILFEOÖ 04. 20.00 Lesung »Elfriede Kern/Johannes Skrivanek« Lileraturwochen im AKKU, Färbergasse 08. 15.00 Kindertheater »Das kleine Ich bin Ich« lür Kinder von 5 - 6 im AKKU, Färbergasse 10. 20.00 Kabarett „Einmal Herzinfarkt & zurück“ im Museum Arbeilswell 12. öffentliche Gemeinderatssitzung, Magistrat Steyr 12. 16.00 Gesundheitshearing der Stadt Steyr mit anschl. Diskussion, im Museum Arbeilswell 21. 15.00 Kindertheater Pipifax »Weihnachtsmann« für Kinder ab 5 im AKKU, Färbergasse »Wahre Bürgernähe* demonstrieren seil kurzem die Beamten des Magistrat der Stadl Steyr im Wehrgraben. Der Abfallsammelplalz Fabrikslraße-Ecke Direktionsberg wurde wegen widerrechtlicher Ablagerungen aufgelassen. Hinweise auf die nächste Entsorgungsinsel fehlen natürlich. Sozusagen kollektiv haften die Bewohner der Umgebung, die ihren Abfall hier in ihrer Nähe fachgerecht entsorgen konnten, für einige schwarzen Schafe. So bleibt zu befürchten, daß in Zukunft wieder mehr Bewohner ihren gesamten Abfall über Mülltonnen entsorgen. Böse Wehrgrabler! vac. KOPF DES TAGES Buchtips von Hältraud Neuhauser-Pfeiffer und Andreas hupf er Susi Schneider Eigentlich will er gar nicht Präsident werden. Dennoch wird der berühmteste Konsu- menten-Advokat Amerikas, Ralph Nader, im November als Kandidat der amerikanischen Green Party antreten. Mitglied der 1984 gegründeten Grünen, die bereits in zehn Staaten mit gewählten Vertretern aufscheinen, wurde Nader allerdings nicht. Der Wahlkampf Ralph Naders ist ebenso unorthoaox wie er selbst: Er weigert sich, im Fernsehen für Wahlwerbung zu zahlen, nimmt keinerlei Wahlspenden an und wird nicht mehr als 5000 Dollar seines eigenen Geldes in die Wahlen investieren. Das Ziel von „un-candidate“ Nader ist es, in Zukunft eine Alternative für die beiden Großparteien zu bieten: „Unsere Regierung wird von einer großen Wirtschaftspartei mit zwei Köpfen dominiert, von denen einer demokratisch und der andere republikanisch ist“. Clinton bezeichnet er seit Jahren als „George Ronald Clinton“ in Anspielung an die beiden letzten republikanischen Präsidenten Bush und Reagan. 1934 als Kind libanesischer Einwanderer in Connecticut geboren, studierte Nader zunächst an den EiiteuniversitäDer Gegner der tödlichen rosa Raketen Ralph Nader. Kandidat für US-Präsidentschaftswahlen ten Princeton und Harvard und widmete sich seit Beginn der Sechzigerjahre den Anliegen der amerikanischen Konsumenten. Sein 1965 veröffentlichtes Buch „Unsafe at Any Speed“ (Unsicher bei jeder Geschwindigkeit) prangerte die großen Autofirmen und deren leichtfertigen Umgang mit der Sicherheit der Konsumenten an. General Motors ließ Nader damals bespitzeln und endete vor dem Kadi: Die ihm damals als Schadensgeld zugesprochene Summe verwendete Nader, um eine Reihe von Konsumentenschulzorganisationen zu gründen. Seine jungen Mitarbeiter wurden als .Nader1 s Raiders“ (etwa: Naders Razzia) bezeichnet. Heule gilt Nader im allgemeinen als Vater der Konsumentenbewegung, und die Existenz einer Reihe von Regierungstellen geht letztlich auf sein Konto - so etwa die für Umweltschutz verantwortliche EPA (Environmental Protection Agency) oder die Consumer Products Safety Commission, die die Konsumentengesetze Amerikas reguliert. Der 62jährige Junggeselle Nader arbeitet sechzehn Stunden am Tag. sieben Tage in der Woche. Hauptberuflich sei er nämlich Bürger der Vereinigten Staaten, erklärt der Vegetarier, der die sakrosankten „Hot Dogs“ wegen ihrer Chemikalien als „tödlicherosa Raketen* bezeichnet. 1992 trat er erstmals zu den Präsidentschaftswahlen an; damals erhielt er jedoch nur einen Bruchteil der Stimmen von den Großparteien. Diesmal könnten aber die wenigen Stimmen, die Nader etwa in Kalifornien von Clinton ab- zweigt, als Zünglein an der Waage dienen und den Republikanern einen der wichtigsten Staaten in die Hand liefern. Faksimile aus dem Standard Erich Hackl In fester Umarmung Geschichten und Berichte (Diogenes 1996) Erich Hackl, der Autor aus Steyr, hat ein neues Buch geschrieben. Gleich die erste Geschichte handelt von Steyr, es ist eine wahre Geschichte über den Februar 1934. Immer wieder kommt diese Stadt vor und immer wieder erzählt er von der Vergangenheit, detailgelreu, schlicht und klar. Dennoch spürt man das Engagement des Autors, man weiß, wo er steht und wem seine Liebe oder Verachtung gilt Gerade die einfachen Menschen, denen das Leben oll übel milgespiell hat, ziehen ihn an, nicht die großen Helden. Die Vergangenheit wird zum Schlüssel für die Gegenwart. Hackl ist ein Chronist des Alltäglichen, des Unprätentiösen. des zutiefst Menschlichen. Er ist ein Autor mit Gesinnung, vielleicht einer der letzten. Indem er es beschreibt, klagt er es an, das gesellschaftliche und das individuelle Unrecht. Spanien, Lateinamerika und Österreich, und hier besonders die Stadt, in der er seine Kindheit und Jugend verbracht hat, sind die Schauplätze seiner Erzählungen. Hackl hat Steyr verlassen, und er könnte, wie er selbst sagt, hier nicht mehr leben. Trotzdem bewegen ihn die Ereignisse und die Menschen dieser Stadl, in der Vergangenheit und in der Gegenwart. Ein Buch für jene, die vor der Wirklichkeit nicht davonlaufen und ihre Geschichte nicht verdrängen wollen. Erich Hackl t/i /oder L nuinnung Orstldchlen und Itcriclilc Diogenes Daniel Jonah Goldhagen Hitlers willige Vollstrecker Ganz gewöhnliche Deutsche und der Holocaust (Siedler 1996) Goldhagens Buch ist zweifelsohne eine Provokation. Aber eine längst Rillige. Dieses Buch hat bereits vor einem halben Jahr - als es nur in der englischen Fassung erhältlich war - in Deutschland zu einer heftigen Diskussion unter Ilislorikern geführt. Goldhagen, ein junger amerikanischer Soziologe, hat mit Hilfe eines heftigen, wilden Stils den „Deutschen“ nicht die Kollektivschuld an der mörderischen Ausrollung der Juden in Europa unterstem, aber die große Akzeptanz des Antisemitismus im deutschsprachigen Raum an vielen Beispielen deutlich dargestellL Goldhagen geht in seinen Thesen insbesondere der Motivation der individuellen Täler. Gefolgsleute und Sympathisanten aufden Grund und fragt zu Beginn des Buches nicht umsonsL Wie war es möglich, daß Deutsche über 6 Millionen Juden in diesem Jahrhundert ermordet haben ? Zitate „Meine Damen und Herren, wir haben ein bißchen mehr überlegt und noch genauer nachgeforscht Drum wollen wir hier differenziert zusammen oder uns enthalten oder ablehnen...” I BM Dr. Leopold Pfeil zur Flächenwidmungsplanänderung Nr. 84. Impressum • Grüne Steyrzeitung - Nr. 2/96 Medieninhaber, Herausgeber und Verleger: Die Grün-Alternative Liste Steyr. Siernigerstraße 17, 4400 Steyr. Redaktion Bruno Feigl. Andreas Kupfer Erwin Vaclavik. Mitarbeit Georg Neuhauser. Kurt Apfelthaler. Michael Dobernigg. Andreas Liebl, Waltraud Neuhauser-Pfeiffer. Redaktionsadresse: Sierninger Str. 17. 4400 Steyr. Fotos; Michael Schmidthaler. GAL-Steyr, Gerald>Fid<Lutz. Gestaltung: bleifrei, Steyr. 48686. Druck: Landesverlag Druckservice. Das Büro der Grünen Steyr ist Montag. 9 -11. Dienstag, 16.30-17.30. Donnerstag von 9-11 geöffnet. Wenden sie sich mit Fragen und Anliegen an uns! Sierninger Straße 17, Telefon und Fax: 81536. e-mail adressen: Grünes Büro Steyr: grüne.steyr@demut.or.at GR Kurt Apfelthaler: k.apfelthaler@demut.or.at GR Marco Vanek: m.vanek@demut.or.at Andreas Kupfer: andreas.kupfer@ris.telecom.at

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2