Grüne Steyrzeitung Nr. 2, Oktober 1996

Grüne Steyrzeitung 2/96 Radios in Steyr Parkplatznot für Radfahrer Wer mit offenen Augen durch Steyr geht oder röhrt, kann eines nicht mehr übersehen. Immer mehr Radfahrer mischen sich umvelt- und sportbewußt unter die Autofahrer. Das Steyr eine nicht gerade fahrrad- rrcundlichc Stadt ist zeigen nicht nur das mangelhaft ausgebaute Radwegenetz, sondern auch die „Parkmöglichkeiten“ für Radfahrerinnen. Kür die Grünen unternahm Andreas Kupfer einen Lokalaugenschein. Radsländer am Stadlplatz Autofahrer haben es leicht. Durch das Gebühren- und Kurzparksyslcm mangelt es nur sehr selten an einem Stellplatz. Nach dem Kauf eines Parkscheines oder dem Stellen der Parkuhr genügt es, das Vehikel mit dem Schlüssel zu versperren. Wie gehl es aber einem Radfahrer ? Radfahrerinnen als Kunden Generell signalisieren Fahrradständer, ob die Radfahrerinnen als Kunden gerne „ Felgen m örder“ gesehen sind. Wichtig sind diebslahlsichere und komfortable Abstellanlagen. Sie sind Markenzeichen einer fahrradfreundlichen Stadt. Sicherheit für Radfahrerinnen in Steyr ? Ein Lokalaugenschein vor öffentlichen Amlern und wichtigen Einrichtungen beweist. In Steyr ist es beinahe unmöglich das Fahrrad diebslahlsicher abzuslellen. Abstellvorrichtungen sind entweder nicht vorhanden oder für eine diebslahlsichere Absperrung (Fahrradrahmen und I linlerrad) nicht zu gebrauchen. In der Not nutzten die Radfahrerinnen derzeit alles im Weg stehende. Laternen, Lichtmasten, Geländer, Hydranten und Mistkübel. Alles natürlich nicht erlaubt! Die wenigen vorhandenen Abstellplätze sind als sogenannte „Felgenmörder“ (Vorderradhaller) zu bezeichnen (siehe Foto). Einzig das Vorderrad ist, sofern nicht zu breit (wie bei den meisten Mountainbikes), diebslahlsicher abzusperren. Das Vorderrad kann jedoch sehr leicht verbogen werden und der wertvolle Rahmen jederzeit gestohlen oder beschädigt werden. Anforderungen für fahrradfreundliche Abstellanlagen Abstelianlagen sollen leicht zu bedienen, für alle Fahrradlypen möglich und nahe an den Zieleinrichtungen (Amler, Solche Bügel bewähren sich in ganz Europa! Bahnhof, Schule, Gasthaus, Bank etc) gelegen sein. Am besten bewährt haben sich sogenannte Anlehnbügel (siehe Foto). Sie erfüllen alle Anforderungen, insbesondere die Möglichkeit den Rahmen des Rades diebstahlsicher abzusperren. Diese Bügelvorrichtungen bieten einen umfasRadständer unter Zwischen brüchen senden Schutz und Komfort für die Radfahrerinnen. In Wien sind diese Ab- slellvorrichtungen flächendeckend vorhanden. Finanziert werden sic zumeist durch Werbelafeln, die daran angebracht sind. Niehl zu vernachlässigen sind die Standorte für Abstelianlagen. Bieten sich für Autofahrer beinahe überall Parkplätze an, finden sich Radabslell- plälze meisl nur in versteckten Bereichen. Vorschlag der Grünen Die Stadl Sleyr soll ein Konzept für Fahrradabstellanlagen vor öffentlichen Ämtern, kulturellen Einrichtungen, Freizeit- und Sporleinrichtungen, Schulen. Gasthäusern, Kaufhäusern, Wohnhäusern und Betrieben erarbeiten. Diese Anlagen werden durch die Anbringung von Werbung leilfinanziert. Ein entsprechender Antrag wird im Ge- meinderal eingebrachL Gaswerk als Medienzentrum Vorschläge der Grünen für eine moderne Bücherei Jedcr/m in Steyr ist klar, daß die städtische Bücherei modernisiert werden muß. Über das Wie gibt es verschiedene Meinungen. Die Grünen stellten vor kurzem ihre Ideen der Öffentlichkeit vor. Die Diskussion um die Erneuerung der städtischen Bücherei läuft zwar seil .Jahren auf verschiedenen Ebenen, doch ernsthafte Fortschritte waren nicht zu beobachten. Heftiger wurden die Auseinandersetzungen erst dann, als die FP-Fraktion im Gemeinderat einen Antrag auf Verkauf der Bücherei stellte. Vizebürgermeister Pfeil wußte zwar auch nicht so recht, wie sich diese Einrichtung auf privater Basis entwickeln soll, aber zumindest den Namen Käufers halle er schon paral. Um die Diskussion auf eine sachpolitische Ebene zu verlagern stellten die Grünen einen Zusalzantrag auf Erstellung eines Slärken- und Mängelkataloges, der dann Ende Juni den Mitgliedern des Gemeinderates vor- gelegl wurde. Marco Vanek, Gemeinderal der Grünen zu dem Papier: ”Ich hätte mir ein wenig mehr erwartet, als über zwei von insgesamt dreieinhalb Seiten darüber zu berichten, wie eine Umrüstung auf EDV erfolgen könnte. Die zuständigen Beamten hätten sicherlich auch über die Herausforderungen neuer Medien (wie Internet, CDRoms...) für den Büchereibeirieb einige Worte verlieren können. Aber anscheinend hat die Kullurableilung keine wirklichen Zukunflsperspektiven für die Bücherei.“ „Statt Bücherei ein Medienzentrum “ Nachdem das Gaswerk in einigen Jahren ins neue Kommunalzenlrum verlagert wird, steht ein relativ großes Gebäude zur Disposition, das erstens verkehrsmäßig gut erreichbar ist und zweitens im zukünftigen Bildungs- und Kulturzentrum von Steyr liegt. Eine Ansiedlung der städtischen Bücherei auf dem Gaswerkgeländc drängt sich geradezu auf. Marco Vanek: „Im unteren Stockwerk stünde genügend Platz für die Bücher, für die neuzuschaf- fendc Zeilschriflenableilung bzw. CD- Rom-Sammlung, sowie Arbeitsfläche für Lindigruber & Liska Haratzmüllerstraße 14 Telefon/Fax 07252-48701 Bericht: GR Marco lunch das Personal zur Verfügung. Neben der städtischen Bücherei könnte an diesen Ort auch die gesamte Fachhochschulbibliothek unlergebrachl werden. Das obere Stockwerk wäre idealerweise für Seminare bzw. kleinere Kulturveranstaltungen nutzbar. Genügend Platz gäbe es im zukünftigen Medienzentrum auch für Räumlichkeiten, in denen öffentlich zugängliche Computer mit Inlernelzugang stehen.“

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