Grüne Steyrzeitung Nr. 1, Oktober 1996

1/^6 rüne Steyrzeitung wieder etwas aulbauen und ohne Geld geht das nicht Grüne Steyrzeitung: Heißt das, Geld als Ersatz fürs Kämpfen? idem: Ja, so ungefähr. Vier Jahre im Ausland und ohne Geld zurück. Wie soll ich das erklären, daran ändertauch nichts, daß ich immer versucht habe meiner Familie zu helfen. Wenn ich zurückkomme, bin ich wieder ganz unten, eine Belastung für die anderen. Die Leute, die gekämpft haben oder das alles durchgemacht haben, können dann, im Unterschied zu mir, zurecht stolz sein. Was hab ich dann im Vergleich zu bieten? Ich weiß ja nichts von der unbeschreiblichen Not, der Angst und Verzweiflung dieser Menschen. Grüne Steyrzeitung: Hast du dann auch so etwas wie ein schlechtes Gewissen, nicht gehlieben zu sein, nicht gekämpft zu haben? idem: Ja, das habe ich. Viele Freunde von mir sind invalid, einer hat keine Beine, der andere keine Hand, einer ist durch eine serbische Granate so schwer verletzt worden, daß er nicht mehr gehen kann. Ich komme ganz gesund zurück... Das ist schwer zu sagen... Grüne Steyrzeitung: Hast du auch Angst vor neuerlichen Kämpfen, gerade was deine Stadl anlangt. Sie ist umgeben von serbischem Territorium? Fortsetzung von Seite I zivjeti u dalekoj zemlji. Ali kako i pod kojim uslovima! Jer je veliko ludilo stiglo do nas. Jer nismo htjeli biti dio tog ludila. Rastanak od roditelja, rastanak od prijatelja. Stigli smo svugdje, samo nas vine nema kod kuce. I gdje je sad topli, sigurni zavidaj? Svi se nadamo da smo ga pronaSli. Predrag i Medina u Australiji, mi u Austriji. Ili je i to samo joS Zahlreiche Steyrer in der Au Idem: Natürlich, das kommt dazu, die Bedrohung ist geblieben. Grüne Steyrzeitung: So sitzt du mit deiner Familie praktisch zwischen den Stühlen. Zurück kannst du nicht und hier hast du dir keine Grundlage, um dir eine neue Existenz aufbauen zu können. H ie gehl es dir in dieser Situation? Idem: Jeder Mensch muß in seinem Leben einmal Glück haben und hoffentlich gilt das auch für mich. Dieses Glück kommt für mich durch eine Arbeitsgenehmigung hier in Österreich, das ist meine einzige Perspektive. Das ist nicht nur gut für mich und meine Familie. Nur so kann ich beim Wiederaufbau meines Landes wirklich nützlich sein. Ich weiß, daß einige hier in Österreich - in politischer Hinsicht - damit Probleme haben, aber was ist das schon im Vergleich. Das große Problem war und ist der Krieg unten. Eine andere Sachen ist meine Religion. Ich bin Moslem und viele Menschen hier haben Angst vor dem Islam. Das ist aber völlig unbegründet; wir sind keine Fundamentalisten, wir sind weltoffene Europäer, trotzdem kann diese Angst eine Rolle spielen, warum wir bislang keine Arbeitsgenchmigung bekommen haben. Ich möchte jedenfalls noch einige Jahre dableiben und hier in Österreich eine Chance bekommen. Grüne Steyrzeitung: Danke für das Interview und alles Gute für die Zukurfl. Ein Interview von Georg Neuhauser jedan od naSih snova? P.S. Predi i Medini! Dragi prijatelji: Od na&eg susreta na aerodromu protekla su skoro dva mjeseca. Sad sigumo znam: Nerino lici na Predu i pravo ste dobri roditelji. Jedva Cekam da se saslanemo, popijemo zajedno kafu i, kao nekad smijemo i sanjarimo. Australija nije tako daleko. A mi smo pravi prijatelji! Poljubite mi tog malog Covjeka. Fußgängerfeindlichste Kreuzung in Steyr Die Arbeitsgruppe “Verkehr" der GAL-Steyr kührte im Jänner die fußgängerfeindlichste Kreuzung in Steyr. Es ist der Schnittpunkt Bahnhofs- straße/Pachergasse. Beim Überqueren der Pachergasse dauert die Rotphase für Fußgänger 75 Sekunden, die reine Grünphase5 Sekunden (inklusive 3 Sekunden Blinken). Obwohl die Grünen bereits seil Jahren auf dieses Fußgängerhindernis hinweisen und Vorschläge für eine Änderung einbrachten, gab es keinerlei posilive Reaktionen. Im Gegenteil, der Autolobby gelang es bisher erfolgreich eine neue Regelung zu verhindern. Sic kamen vor allem mit dem Argument: “Autos können nicht so lange warten wie Fußgänger.” Ein paar Minuten Gedanken von Helmut Seethaler Ein paar Minuten Gedanken inmitten alltäglicher Gedankenlosigkeit damit wir uns nicht abfinden mit immer mehr Gewalt immer mehr Krieg immer mehr Zerstörung immer mehr Beton immer weniger Frieden immer weniger Natur ein paar Minuten Gedanken ein darauf warten weilergedachl zu werden damit einige Splitter der Helt weniger als Beton enden und einige Splitter mehr friedlich bleiben. Gerüchteküche „Dr. Tillmann Schivager ist deshalb nicht in die FPÖ eingetreten, weil sie ihm zu weit links steht.” In Gedenken an Herrn Carl Landa Text ilkaul'iiiaim Ehrensenator des BIICC Bad Hall Der Geschäftsinhaber Carl Landa verstarb am 16. Jänner 1996 im 90en Lebensjahr. Als gefragter Operettentenor in den 20er und 30er Jahren mit dem Künstlernamen „De Carlo” gastierte Carl Lauda in Basel, Zürich, Paris, Wien und zuletzt in der Opereltenstadl Bad Ischl. 1995 feierte Carl Landa sein ßOjähriges Firmenjubiläum. Eine bekannte Steyrer Persönlichkeit ist von uns gegangen und seine stets freundliche und zuvorkommende Wesensart wird uns im Stadtteil Steyrdorf abgehen. (Juhu), es wird wärmer! Leider gilt dies für die Jahresdurchschnittstemperatur der letzten Jahre. Eine Diskussion über einzelne „Ausreißer“ scheint überflüssig, nachdem in Österreich die letzten acht Jahre über dem Durchschnitt lagen, und seit Beginn der genauen Wetteraufzeichnung vor etwas mehr als 100 Jahren ein Anstieg der Temperatur um 0.7 C festzustellen ist. Zurückzuführen ist dies auf den steigenden CO--Gehall in der Atmosphäre durch verbrennen fossiler Energieträger (Erdöl, Erdgas, Kohle). Da wir dadurch nicht nur die Badesaison verlängern, sondern massiv unsere Vegetation stören, steht uns noch ein Kabastophe bevor. Daß die Grünen ein Ende unserer Energieverschwendung und einen Umstieg auf erneuerbare Energie (Sonne, Wind, Biomasse, etc.) fordern, ist also keine Spinnerei, sondern Gebot der Stunde. Ing. Michael Zachl Woche für Woche pilgern auch dutzende Steyrer in die Lambacher Au und unterstützen damit den landesweiten Protest gegen das geplante “Betonmonster”. In der Au existiert schon seit anfang Jänner ein Widerstandscamp gegen die Errichtung eines der sinnlosesten Wasserkraftwerke seil Hainburg. Das Foto aus Lambach zeigt die beiden Gemeinderäte der Grünen Eva Maria Hebel aus Wels und Marco Vanek aus Steyr am Rande der Au. Sie haben die Möglichkeit, regelmäßig über die Aktivitäten der Grünen informiert zu werden. Wenden Sie sich bitte an das Büro der Grünen Steyr. Redaktionsschluß dieser Ausgabe: 23. Jänner 1996. Die nächste Nummer erscheint Juni 1996. Beiträge, Fotos, Kleinanzeigen etc. senden sie bitte an das GAL-Büro. Oder schauen sie doch einfach mal bei uns vorbei! Das Büro der GRÜN EIN STEYR Sierningcr Straße 17 Telefon und Fax: 81 5 56 Öffnungszeiten: Montag: 9.00 bis 11.00 Uhr Dienstag: 16.50 bis 17.50 Uhr Donnerstag: 9.00 bis 11.00 Uhr

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