Grüne Steyrzeitung Nr. 1, Oktober 1996

1/96 rüne Steyrzeitung ii Digitales Steyr - Steyr im Netz (kupf). Das Internet isl derzeit das weltweit größte Computernetzwerk. Langsam wird man sich auch in unseren Breiten der Bedeutung Neuer Medien und Technologien bewußt. Die Schlagwörter PC, homepage, netscape und mailbox sind beinahe jedem Jugendlichen ein Begriff. Nur was fangen Erwachsene damit an ? Die Nordspange ist passe! Kein Schmält. Wer braucht heutzutage noch kostenintensive, umweltzerstörende und flächenintensive Straßen. in Zukunft werden Informationen über den Datenhighway geschickt. Blitzschnell, billig und pünktlich. Was zur Zeit noch eine Vision ist, könnte in ein paar Jahren Realität sein. Eines isl heule schon fix: Informationssysteme erleben eine explosionsartige .Ausdehnung. Die Bedeutung von Telekommunikation steigt täglich. OÖ. Datenhighway Vor einem Jahr wurde in Oberösterreich die Betreibergesellschafl eines Datenhighways gegründet. Getragen wird sie vom Land OÖ und der Wirtschaft. So sind auch die Ziele hauptsächlich ökonomischer Natur. Ziel isl das Angebot eines flächendeckenden Netzwerks mit hochwertiger Leitungskapazität. Jede Bezirkssladl soll mit einem sogenannten Knoten ausgestattel werden. KIS GmbH - Regionales Informationssystem Einer dieser Knoten befindet sich in Steyr. Hier hat sich vor kurzem die RIS GmbH Steyr-Kirchdorf gegründet. Das RIS wird von den Gemeinden der beiden Bezirke, Unternehmen (EKW. Post) und Vereinen (Fazal. Eisenslraße, Telekom,...) getragen. Als dezentrales System soll die Region Zugriff auf Te 1 e k o m m u n i k a t i o n s - möglichkeiten bekommen. Der Zugang soll über normale PCs via Modem, über öffentliche Informationssäulen in den Gemeinden und über Kabelfernsehen ermöglicht werden. Für die Landesausstellung 1998 wird ein Besuchcrinformations- system installier!. Grüne im Netz Das Informationssystem Internet wird weltweit von ca. 50 Millionen „Usern“ (Benützern) genutzt. Umweltinitiativen und Grüne nutzen moderne Vernetzungssysleme seit Jahren. Alle namhaften Umweltschulzgruppen von Greenpeace bis Global 2000 nutzen die schnellen Informationen. Die Grünen sind seit Herbst mit einer „homepage“ (Seite/Adresse im Inlernel) verteten. Neben den täglichen Presseaussendungen ist eine Vielzahl parlamentarischer Informationen abrufbar. Die Installierung einer Oberösterreich und Steyr-Seite ist derzeit in Diskussion. Ars Electronica Die Vorreiter rolle in Österreich übernahm bereits vor einem Jahrzehnt das Linzer Kulturevent Ars Electronica. Künstler, Medienforscher, Theoretiker und Computerfreaks waren mit ihren Installationen der Zeit voraus. Im kommenden Herbst wird nun das Ars Electronica Center eröffnet Das ein wöchige Festival wird auf ein Jahr ausgedehnt. Die grünen Vorschläge: O Information. Die Technik isl die eine Seile, wichtiger sind für uns die Inhalte. Zensur darf es nicht geben, ein bestimmter Anteil muß aber für Bildung, Emanzipation und öffentliche Aufklärung freigehalten werden. O Zugang für alle. Eine weitere Teilung der Gesellschaft muß verhindert werden. Sonst droht uns eine Auseinandersetzung zwischen den Nutzern der Neuen Medien und jenen, die davon ausgeschlossen sind. O Dalenverkelir statt Straßenverkehr. Was nichts auf der Straße verloren hat, wird über das Netz verschickt. Warum sollen Autos fahren, wenn die Daten schneller sind ? O Neue Arbeitsformen. Telearbeitszentren bringen für manche die Arbeit nach Hause. Rahmenbedingungen müssen vorher geklärt werden: Arbeislzeiten, Ausbildung, Dienstverträge müssen vernünftig geregelt werden O Bürgernahe Verwaltung. Vom Sozial- bis zum Wohnungsamt. Die Verwaltung dringt vom Rathaus nach außen. • Nicht jeder hat einen Computer, kann sich Modem und Teleföngebühren leisten. Die Stadl stellt jedem ein Modem gegen Kaution zur Verfügung (siehe Amsterdam) und in den Schulen. Bibliotheken, Museen, Banken und anderen öffentlichen Räumen werden Computer für alle Interessierten aufgestellt. Und alle Informationen, die derzeit in den Archiven der Stadt schlummern, werden den Bürgerinnen zur Verfügung gestellt. Es gibt ein Recht auf Information! O Bürgernahe Politik. Über E-Mail können Politiker direkt angeschrieben werden. Diese freuen sich natürlich über jede Frage und Bitte. Die Gemeinderatssitzungen werden im Kabelfernsehen des regionalen Anbieters übertragen. Live und ungeschminkt. Demokratie TV! Die Digitale Stadt - Das gläserne Kathans Ab 1998 läßt die EU das Postnetz liberalisieren. Ennskraftwerke und OK A, die ÖBB, Banken und Kabelgesellschaften bereiten sich bereits jetzt vor, gründen gemeinsame Firmen. Wie nutzen wir die Chance ? (brilfei). Seit Jahrzehnten leiden die Steyrer mit ihren Bäumen. Denn rückt jemand von Stadtgürtnerei oder Bohniingsgenossenschaflen zum . Baumbeschnitt aus, mag man um das Leben der Behandelten fürchten, l / % v Die sogenannte Baumpflege entartet regelmäßig zum Desaster. Miteinander von Natur und Bausubstanz profilieren. Die Bewohner der Stadt haben deshalb ein Recht darauf, daß mit IHREN Bäumen sorgsamer umgegangen wird und die ohnehin angegriffene Fauna (drastisches Beispiel ist der Münichholzwald) nicht noch zusätzlich geschwächt wird. „Die Grünen fordern den zuständigen Siadtrat an dieser Stelle auf, sofort die notwendigen Sehritte zu unlernehnten, uni derartige Baum- rerslüminelungen für immer zu verhindern“. An alle Bewohnerinnen denen Bäume in der Stadt mehr bedeuten als “Gefahr durch .Astbruch” richten wilden Appell, mitzuhelfen, einen Gesinnungswandel bei Stadt- und Genossenschaftsgärtnern zu bewirken. Wenn nicht schnell etwas unternommen wird, werden bis ins Frühjahr noch etliche Bäume ein ähnlich trauriges Schicksal erleiden wie die Kastanien der Wagnerstraße im Jänner und unzählige andere vor ihnen. Unser Foto dokumentiert, wie in Münichholz mit den Bäumen verfahren wurde. Obwohl wir schon mehrmals politisch interveniert haben und zugesichert wurde, daß so nicht mehr vorgegangen wird, hat sich nichts geändert. Weiterhin werden Steyrs Bäume bis auf einen Stumpf zurückgeschnitlen. Da Bäume Sauerstoffspender sind, wozu es die Blätter braucht, und das Wohnklima der Siedlungen auch durch Schulz vor Lärm und Wind nachhaltig verbessern helfen, ist das Kahlstutzen aus unserer Sicht unsinnig und verantwortungslos. Außerdem gibt es absolut keine fachliche Notwendigkeit, derart brutal zu arbeiten. Meistens werden die älteren Bäume besonders arg in Mitleidenschaft gezogen, wodurch diese Aktionen auch immer wieder verheerende Eingriffe in reizvolle Stadtensembles bedeuten, die gerade in Steyr oft vom

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