Grüne Bürgerzeitung, Nummer 2, April 1995
NATURNAHE SPIELPLATZE SPIELRÄUME FOR Spielen im DIE ZUKUNFT Freien hat einen wesent- lichen Stellenwert in der Entwicklung unserer Kinder. War bis vor nicht allzulanger Zeit so ziemlich die gesamte Umgebung für Kinder bespielbar, so wurde und wird durch die intensive Verbauung und den ständig zu- nehmenden Verkehr die Bewegungsfreiheit der Kinder immer mehr eingeschränkt. Ein Bericht vom Wolfgang Eder Flächenknappheit und Funktionstren- nung führten zur Errichtung von eigenen Spielplätzen für Kinder. Das Steyrer In- stitut für Angewandte Umwelterziehung (ifau) befaßt sich seit mehreren Jahren mit der Frage, wie man Spielplätze, Kindergartenaußenanlagen und Schul- gärten mit und für Kinder erlebnisreich gestalten kann. Spielplätze sind Ergebnis unserer durch- geplanten Umwelt, das Angebot an öf- fentlichen Freiräumen für Kinder. Da die- ses Angebot jedoch meist sehr dürftig ausfällt, wird das schlechte Gewissen mit einer aufwendigen und sehr teuren Aus- stattung kompensiert. Kinder werden bei der Anlage eines Spielplatzes auch nicht nach ihrenWünschengefragt.,,Fachleute" planen für sie, da sie am besten wissen, was gut für Kinder ist. Das Ergebnis sind ni cht selten aufwendige und kostspielige Anlagen, auf denen leider Kinder fehlen. Die Natur als Vorbild Werden wir Erwachsene gefragt, wo wir in unserer Kindheit gespielt haben, so den- ken wir unwillkürlich an Spiele draußen in der näheren Umgebung, aufWiesen, an Bächen, auf Bäumen oder auf den Straßen und Plätzen, und wir stellen fest: Die Natur war und ist der schönste Spiel- platz. Bei der Gestaltung eines Spielgeländes nehmen sich die ifau-Mitarbeiterlnnen daher die Natur als Vorbild und schaffen eine vielfältige „Spiellandschaft" mit Hügeln, Mulden und Nischen, mit Bäu- men und mit Hecken aus heimischen Sträuchern. Der Spielplatz wird zu einem Ort, an dem Natur in ihrem unterschied- lichen Erscheinungsbild zu allen vierJah- reszeiten erlebt werden kann und an dem Tiere und Pflanzen beobachtet werden können. Einfache Spielelemente fördern die Kreativität der Kinder Die Natur liefert aber auch viele Spiel- möglichkeiten. Ein einfacherHügel, zum Beispiel, ist für Kinder nach wie vor eine interessante und aufregende Attraktion, welche zu jeder Jahreszeit ihre eigenen Reize hat. So kann man im Sommer den Hügel zum Fangen-Spielen, Klettern oder Verstecken nutzen, im Winter wird er dann zur Schlitten- oder Bobbahn. Neben den natürlichen Gegebenheiten sind auf einem naturnahen Spielgelände verschiedene einfache Spielelemente in das Gelände integriert. So laden kleine Felsen zum Klettern oder Sitzen ein und bieten gleichzeitg einen wunderbaren Ausblick über das Spiel- gelände. Eine begehbare Hecke bietet die Möglichkeit, sich zurückzuziehen, zu ver- stecken, eine Hütte zu bauen oder ein- fach das „Innenleben" der Hecke zu be- obachten. Ein umgelegter Baumstamm dient als Schiff, wird zum Balancieren benutzt oder bietet einfach die Möglich- keit zum Sitzen. Liegt er über einer Mulde, läßt sich beim Hinübergehen der eigene Mut erproben. Diese einfachen Spielelemente geben kei- nen festen Spielverlauf vor, wie es oft konventionelle Spielgeräte machen, son- dern sie werden durch die Phantasie und Vorstellung der Kinder zum „Schiff", zur ,,Burg" oder zum „Aussichtsturm". A&O n S a c h e n H a n f Textilien, Kosmetik, Papier, Bücher und vieles mehr!!! 4400 Steyr, Kirchengasse 7 Telefon und Fax 07252/61047 ÖKOLOGISCH · BIOLOGISCH
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