Grüne Bürgerzeitung, Nummer 4, Dezember 1994

~ME STAU 'POLITIK DER STADT STEYR Der yr für das Jahr 1993. >Ürgermeister Sablik ~richt" hat der enornmen - Handlungsansätze ✓eise beschrieben. s Parteivorsitzender: inen Arzt." Privat-PKWmit 192 Haltestellen öffentli- cher Verkehrsmittel konkurrenzieren müssen - und daß in Steyr zwischen. 4.000 und 5.000 Katzen leben ... Wetterbericht staH Umweltperspektiven ,,Anlaß zur Besorgnis gibt die Luftbela- stung in Steyr", kommentiert derGRÜNE Gemeinderat Kurt Apfelthaler den Um- weltbericht. Bei den Schadstoffen Schwe- feldioxyd, Staub, Stickstoffmonoxyd und Stickstoffdioxyd wurden 1993 im Jahres- mittel leichte Erhöhungengegenüber1992 gemessen. Die Ozonmittelwerte stiegen während des VorjahresJahres garum 170/o. ,,Wieder wird deutlich, daß Steyrer Um- weltpolitik nur Schadensfeststellung ist. Uns GRÜNEN fehlen gerade bei Luft- belastung Analysen und Überlegungen darüber, welcherAnteil der Luftbelastung hausgemacht ist und wie er reduziert wer- den kann", kritisiert Kurt Apfelthaler. Da- für referiert der Umweltbericht - offen- sichtlich um das Schriftstück umfangrei- cher zu machen - über 4 Seiten das Wet- ter des Jahres 1993- Zitat: ,,Zu Dreikönig brachte eine Warmfront Regen, der sich auf den gefrorenen Boden als gefahrli- ches Glatteis niederschlug." Trinkwasser: Gerade noch einmal geschafft DieTrinkwasserqualität forderte die Um- weltabteilung besonders heraus. Nach- dem im Steyrer Trinkwasser Verunreini- gungen durch chlorierte alipathische Kohlenwasserstoffe festgestellt wurden, „Man müßte den Jugendlieben, die mode;ne Musik hören, DDT in die Haare streuen, damit die Kopfläuse verschwinden." Gemeinderat Dr. Tilman Schwagers, Unabhängiger in der FPÖ-Fraktion, Wortspende zum Thema Jugendkultur tm gemeinderätlichen Kulturausschuß führte der Magistrat nicht nur Messun- gen durch, sondern sperrte auch-Brunnen und leitete Sanierungsmaßnahmen ein, um die Qialität im städtischen Wasser- netz zu heben. Konnte auch der Verursa- cher der Verschmutzung nicht endgültig festgestellt und zur Verantwortung gezo- gen werden, so stellt der Umweltbericht doch fest, daß „das Trinkwasserweiterhin in der gesetzlich geforderten Qialität bereitgestellt werden konnte." Was noch nicht heißt, daß das Wasser - etwa für Kleinkinder - wirklich unbedenklich ist. „Eigenartig ist, daß mit keinem Wort die Nitratbelastung im Steyrer Stadtwasser erwähnt wird," bleiben für den Gemein- derat der GRÜNEN viele Frage offen. ♦ NATIO WAHLl994 S- Der Erdrutsch in der österreichischen Par- teienlandschaft war bereits am Wahlabend deutlich zu Grüne Erfolge Durch über 7°/o Wählerlnnenstimmen sind die GRÜNEN nunmehr mit 13 Ab- geordneten im Parlament vertreten. In Oberösterreich konnten die GRÜNEN vergleichsweise den größten Zuwachs ver- zeichnen. Über 60.000 stimmten diesmal für Liste 4. Das bedeutet den Gewinn von zwei Mandaten. Rudi Anschober und die Linzerin Gabi Moservertreten Oberöster- reich im Parlament. Zusätzlich wurde noch eine Steyrerin gewählt: Als Be- hindertensprecherin der GRÜNEN ist Thersia Heidlmayr zudem die einzige Vertreterin der Stadt Steyr im Wiener Parlament. Traunviertel und Steyr Das neue Wahlrecht sah neben den Vor- zugsstimmenauch43 Regionalwahlkreise vor. Die Anliegen, mehr Bürgernähe und ein verstärktes Persönlichkeitswahlrecht sind gescheitert: In ganz Österreich wur- vernehmen. Massive Einbrüche bei den Groß- parteien, kräftige Zuwächse für Haider und die Stärkung der GRONEN und Liberalen sind das Ergebnis der Herbstwahl 1994. Eine Analy- se von Andreas Kupfer, der für die GRONEN im Traunviertel kandidierte. de kein Nationalrat aufgrund von Vor- zugsstimmen auf einer Parteiliste vor- gereiht. Im Traunviertel konnten die GRÜNENmit 7,60/o ihrenAnteil verdop- peln, in der Stadt Steyrwurde erstmals die 80/o Marke übersprungen. Ein weinendes Auge Der massive Zugewinn der FPÖ relati- viert den eigenen Erfolg. Die One-Man- Show Haider garantierte auch bei dieser Wahl freiheitliche Stimmengewinne.Jörgs Mitstreiter spielten dabei nur eine bedeu- tungslose Nebenrolle - jedoch eine ge- nauso bedenkliche: Am Steyrer Stadt- platz schürte der Oberösterreich-Kandi- dat Pumberger schlimme Vorurteile und warnte „vor der Pest, die von Indien kom- mend bereits in Deutschland ist", und daß halb Rußland bereits aidsverseucht sei - deshalb sollten die Ausländergesetze noch einmal verschärft werden. Und die Traunviertel-Spitzenkandidatin hielt überhaupt während des Wahlkamp- fes den Mund, dafür darf sie nun 1m blauen Parlamentsklub sitzen. Die „Große Koalition'' Eine dicke Rechnung bekamen SPÖ und ÖVP präsentiert. Muß sich die SPÖ über massive Verluste bei den traditionellen Wählerschichten wie Arbeiter und Frau- en ärgern, scheint die Steyrer ÖVP langsam aber sicher in die Bedeutungs- losigkeit zu versinken: In Wien in der Regierung und in Steyr bei 130/o. Stehend k.o. im Privilegiendschungel hockend, werden nun die Wahlverspre- chen umgesetzt: Einsparungen bei sozial Schwachen, bei Familien, bei Frauenan- liegen und bei den Ausgaben für Student- innen. Übrigens haben es beide geschaffi, den Frauenanteil im Parlament von ma- geren 260/o auf 210/o zu drücken - ein verheißungsvoller Beginn, nicht wahr! ♦ M -~ Cl> V,

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