Grüne Bürgerzeitung, Nummer 1, März 1994

'° Q) :t: Q) V, ~ ;::: initiative aufgezwungen, die schließich ein Konzept durchsetzte, aufdessen Reali- sierung nicht zuletzt die Stadtväter be- sonders stolz sind. Der niedrige Stellenwert der Kulturpoli- tik wurde zuletzt an der diskussionslosen Übergabe des Kulturressorts an den neu- en freiheitlichen Vizebürgermeister nach der Wahlniederlage der SPÖ bei der Ge- meinderatswahl 1991 deutlich . KURZ- FUNDE ZUR fehlende moderne Architekur Be\onckrs.1uf1:ill1g ft'lrc1nt· seit dem Zwei lt·n Weltkncg gew.1lt1g t·x1w1d1t·11c Suclt 1\I d1t· /\hwcsenhc11 hc111erkcmwntc1 n1odt·111t·1 /\rch11cktur. Nur 111 günstigen F:dk-11 ht·\leht d,1s kststcllb,rn: Gcst.il lungsprinzip im Grundsatz „nur nicht .wff.1lkn". Diese Verweigerung von lnno- v,llion im Ästhetischen korrespondiert 11111 de, j,1hr✓.chntclangen wirtschaftlichen Monmlruktur, deren Auswirkungen un- 1c·1 dem Drulk der ökonomischen Reali- 1,11c·11 m11 mehr durch die l lereinnahme von f1l'mdc111 Kapit,1I und Know-how gl'mildc·11 wcrckn können, während sich tlil' c·1gt·m·11 Bemühungen in der Absiche- n111g de·, /\11c1 kennung als subventions- lwd11d11gt· K11scnrcgion zu erschöpfen \( ht'llll'll. Bildende Kunst l111 lk1eid1 der bildenden Kunst haben \lt h 111 den letzten Jahren verschiedene p11v,1te lniti,lliven herausgebildet. Sollen \lt' c111c weitergehende Funktion erfüllen, hed.11 f es der Förderung einer breiten Kommunikation über die Funktion von Kunst und die Rolle der Künstlerlnnenin der Gesellschaft. Die Absicherung ausreichender Arbeits- bedingungen für Künstler/innen und die Erkenntnis, daß es nicht eine Wohltat gegenüber diesen und den Kunstinter- essierten ist, wenn den künstlerischen Bei- trägen zur Kommentierung und Gestal- tung unserer Welt ausreichend Raum ge- geben wird, ist auch Voraussetzung für die Erringung einer Lebensqualität, die mit bloßem materiellen Wohlstand im- mer weniger erreicht werden kann. Die Politiker und Politikerinnen sind in diesem Sinne aufgerufen, sich ohne un- mittelbare Rücksicht aufParteiinteressen mit den Inhalten künstlerischen Arbei- tens kritisch auseinanderzusetzen. Das heißt, Künstler, die gesellschaftliche Kon- ventionen verletzen oder das Verständnis überfordern, nicht einzuschränken, aber ihnen die ernsthafte Auseinandersetzung mit anderen berechtigten Sichtweisen abzuverlangen. ♦ Bemhard Schmalzel AKKU-Obmann, Schauspieler, Informatiker „Die Stadt an den Flüssen Drama in drei Sätzen Die Personen: S: Erster Fluß, E: Zweiter Fluß, Z: Der zwischen den Brücken steht E: Im Zentrum stehen die Fassaden. S: Irgendwer steckt dahinter. .. Z: Die Unentwegten leben noch!" ♦ Peter Denk Kunsterzieher, Photograph und Mitar- beiter des Zeitgenössischen Kultu,forums „Kunst ist sehr schön, macht aber leider viel Mühe.Zitat K V" ♦ Kurt Apfelthaler Gemeinderat der GAL, Mitglied des Kulturausschusses ,,Fortsetzung der kulturellen „Gähnmani- pulationen" in Steyr? Der blaue Kultur- EINKAUFEN PER TELEFON Rufen Sie uns an: Montag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag von 7.30 bis 12.00 unter 0 72 52 / 613 88 und von 12.00 bis 14.00 unter 0 66 3/07 61 83. Wir liefern ab 15.00 gratis bei einem Bestellwert über öS200,-. GRÜNWALD, WIESERFELDPLATZ 13, 4400 STEYR politiker Pfeil fühlte sich durch einen Haider-kritischen Artikel in derMuseum- Arbeitswelt-Zeitung auf den Schlips ge- treten und wollte bei der Gemeinderats- sitzung am 20.1.94 beweisen, daß derlei Aussagen nicht den inhaltlichen Zielen des Museums entsprechen und daher die Zeitung statutenwidrig ist. Sind das wie- der Anzeichen eines Kulturkampfes in Steyr? Mich erinnert das an verordnete Kultur, an Staatskultur a la Ostblock bis hin zur entarteten Kunst." ♦ Allen Unkenrufen zum Trotz bemüht sich auch die FPÖ umKultur:Gemeinde- rätin Ulrike Fuchs in derGemeinderats- sitzung vom 28. Oktober 1993: ,,Mein Bemühen gilt, die Fußball-Nach- wuchsförderung zu forcieren, Schüler undJugendliche von Discos und derglei- chen fernzuhalten und einer vernünfti- gen Freizeitbeschäftigung zuzuführen." (daß FPÖ!er immer gleich an Führer den- ken müssen?) ------... ♦

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