Grüne Bürgerzeitung, Nummer 5, Dezember 1993

Klaviere verantwortlich -vor allem derer, die bei Konzerten und Theaterauffüh- rungen gespieltwerden. In der GAL arbei- tet er seit der Gründungsstunde vor bei- nahemJahrenmit, weil es ihmwichtig ist, „daß ich mich persönlich umPolitikküm- mere." Seit Herbst ist er für die GAL im Gemeinderat und streitet gegen provin- ziellen Schlafin der Kulturpolitik und für eine Sozialpolitik, die ihren Namen auch verdient. Der GAL-Fraktionsobmann ist mit beratender Stimme in den Ausschüs- sen Wohnungen, Kultur, Bau, Finanzen sowie Schule und Sport aktiv. In seiner Ausschußarbeit im Gemeinderat stößt er immer wieder auf den „Zement der Alt- parteien" den er, auch durch mehr Infor- mation über die gemeinderätlichen Aus- schüsse, lockern wird. Karl Pragerstorfer Warum Grünbewegung? ,,Ereignisse in den siebziger Jahren, Zwentendorf, Bau- ring oder AKH haben mich politisiert", meint Karl Pragerstorfer, EDV-Unterneh- mer und Grünaktivist fast der ersten Stun- de. Als Techniker war und sind ihm die Risken des Fortschritts, wie eben der Atomenergie, nicht fremd: ,,Für das biß- chen Strom, das man erzeugt handelst Du Dir eine Menge sehr, sehr langfristiger Probleme ein!" Wanderjahre: In Steyr geboren, HTL in Wien und ein Intermezzo in Linz (Infor- matikstudium, Studienrichtungsvertreter) führten ihn wieder zurück in die Eisen- stadt. Das mangelnde kulturelle Angebot ließ ihn einschlägig aktiv werden: Im Ver- ein „Basiskultur" setzte er sich auch für die Erhaltung des Wehrgrabens ein. ,,Die- se Bewegung war getragen von durchaus bürgerlich-liberalen Steyrern, gegenüber den sozialistischen Betonierern.", so der Wehrgrabler. War das die Keimzelle der GAL? ,,Weniger in den Personen, aber sicherwas die Wählerbasis betrifft. Einige Monate nach der Gründung der GAL 1984 stößt er dann dazu. Nach dem Ein- zug der GAL in den Gemeinderat folgt er zwei Jahre später Franz Ramoser in den Gemeinderat nach. Firma und Politiksind auf die Dauer zuviel, ein Rückzug schien unvermeidlich. Seine politische Selbsteinschätzung: Im Arbeitermilieu großgeworden, bezeich- net ersieh als Öko-Liberaler. Nichts desto- trotz verbindet ihn etwas mit dem großen .. -! 0 'E GI at ! 1,, ,: :1 Sozialdemokraten Bruno Kreis- ky: beider Lieblingsbuch: Ro- bert Musils „Der Mann ohne Eigenschaften" Awodok H<il,is Erik Helleis „Politik hat in meinem Leben eigentlich schon immer eine Rolle gespielt. Ich habe von klein auf politische Diskussio- nen meines Urgroßvaters, der Bürgermeisterwar, mitgekriegt," erinnert sich Erik Heileis (_30). Als leidenschaftlicherÖBB-Be- nützer, der es als Steyr-Wien- Pendlermanchmal mitderBahn nicht leicht hat, folgt er grünen Prinzipien auch im privaten Leben. Erste politische Erfah- rungen sammelte erAnfang der 8oer Jahre bei der Besetzung der Hainburger Au. Neben der eminent politischen Bedeutung empfindet er rückblickend das ganze als „riesiges Indianer- spiel". Erik ist seit der GAL- Gründung 198pktivesMitglied, obwohl er 1987 nach der Exter- nistenmatura nach Wien ging, um Politik zu studieren. Eher zufällig geriet er dabei in den journalistischen Bereich und sammelte erste Erfahrungen bei der Arbeiterzeitung und der Steyrer Zeitung, bei der er heu- te noch freier Mitarbeiter des Kulturressorts ist. „Der Journalismus ist neben der Politik meine zweite Leidenschaft geworden." Und das Schreiben über Kultur brachte ihn dazu, selbst „Kultur" ins Leben zu rufen - das Steyrer Kulturzentrum Kraft- werk hat er mitgegründet. Zur Zeit arbeitet der Steyr-Fan am Kom- munalwissenschaftlichen Dokumentati- onszentrum Wien an einem Projekt zum Thema Bürgerbeteiligung mit. ,,Betroffe- ne Bürger ernst zu nehmen und in Pla- nungsprozesse einzubinden, davon hat man ja hierzulande noch nicht zuviel gehört." Wolfgang (,,lack 11 ) Rubl Die Griinht>wt>gung, wit> jerlt> Rewt>gung, wäre ohne die Jacks nicht denkbar: im- mer dabei ohne im Rampenlicht zu ste- hen oder stehen zu wollen. Wer ihn kennt schätzt ihn und seine unbeirrbare Bestän- Ji :, III 11111: l at '1i 1: a z ~ ~ ·c • III Freigan ...statt lebenslang! Schuhe für Menschen, die denken. GEA G h <\sttzenL. <\ e ev 1ege 1 • 4400 Steyr, Haratzmüllerstraße 12, 0 72 52 / 432 57 digkeit. Jack ist seit seiner Mittelschulzeit in Steyr schrittweise in den Protest gegen Dummheit, Engstirnigkeit und provinzi- elles Betonierertum in seinerHeimatstadt Steyr eingetreten. Ein ersterErfolg bei der • Erhaltung des Schiffmeisterhauses hat ge- zeigt, daßWiderstand sinnvoll und mach- bar ist. Die Aktionen in und um den Wehrgraben, samt dem Verein „Rettet denWehrgraben" waren die nächste Stufe im ewigen Versuch der Kleinstadt Steyr etwas Qyalität und Vielfalt abzuringen (1982). Wie immer gegen den Widerstand der etabliertenpolitischenVertreter-Jackauch hier wiederum ein Aktivist der allerersten Stunde. Die Erfahrungen derAktionen haben ihm auch gezeigt, daß ohne zusammenhän- gendes politisches Konzept der Protest nur ein ewiges Herlaufen hinter den von den Rathauspolitikern inszenierten Kata- strophen ist. Seit r98y/84 ist Jack einer der unentweg- testen GALiier. Rückblickend empfindet er die Rettung des Wehrgrabens als den Höhepunkt in seinem steten Bemühen. Das knappe Nichterreichen des dritten Gemeinderatsmandats durch die GAL bei der letzten Gemeinderatswahl (bedingt durch „Buchner-Zombies") markiert für ihn den Tiefpunkt in seiner bisherigen Tätigkeit. ♦ H 1 N 1.() 2 "iii U)

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