Grüne Bürgerzeitung, Nummer 4, September 1993

00 (1) ·aj V, VERUNREINIGTES WASSER GEFÄHRDET GESUNDHEIT Seit Sitzen... Sommerbeginn vermehrten sich die Meldungen über Verunreini- gungen im Steyrer Wasser. F 1: 1 T Die Stadt ist dabei in bester Gesellschaft, denn zumindest 90% aller privaten österreichi- schen Brunnen weisen zu hohe Schadstoffbelastungen auf. ...ist Bewegung! AUTORIN l1t·11t· M,,yt·1, S1udt·111111 ,1us G.mlrn Besitzen Sie das Stokkeprogramm mit Haltung ... lmp111t·11 dull h dir ,,Pl.11tform Trinkwasser" testeten ßewoh 1a·tl1111t·11 dn Rrsthofrs ihr Trinkwasser. Dann staunten sie 1111 lil s1 hb h1 · N1111i1wcrtr, die um das doppelte höher lagen, ,tls dl'1 vo1gesd111ebr11e Grenzwert von 0,02 mg je Liter! /,u111t·I\I s111d d.1s die Folgen von Überdüngung der Böden odt·t l'Xllt'llll't S,1ucrstoffarmut des Wassers. Nt11.tlt· und drt"l'n Abbauprodukte, die Nitrite, sind krebs t·11egl'11d und rl.ir K.indernatürlich besonders schädlich. Diesr ~l<if f t·n vcrst hwinden auch durch das Abkochen nicht aus dem W.l\S('I. GEA Und der Magistrat schweigt... Fs tst Sl hon mehr als verwunderlich, wie dtt' Umweltabteilung der Stadt Steyr bei ihren regelmäßigen Kontrollen derartige Grcnzwerte geflissentlich übersieht. Al- lerdings wurden bei einer Untersuchung von privaten Brunnen im Stadtgebiet ,,Spuren von chlorierten Kohlenwasser- stoffen gefunden", so der Chef der Stadt- werke, Ing. Wein. Schon geringste Menge dieser Substan- zen, die etwa in Putzmitteln vorkommen, sind gesundheitsschädigend. Bis auf ein paarkleineZeitungsmeldungenwurde dar- über aber Stillschweigen bewahrt. Regelmäßige Kontrollen und eine offene Informationspolitik Als erster Schritt sollen zukünftig die Bewohnerlnnen rechtzeitig und umfas- send über die Wasserqualität informiert werden. Aber schließlich scheint auch bei uns der ausschließliche Konsum von Wasser aus Flaschen - wie in den meisten südlichen Ländern - notwendig zu werden. Und dann - frei nach einer indianischenWeis- heit - werden wir merken, daß man Geld nicht trinken kann. 4400 Steyr, Horolzmüllerstraße 12, 0 72 52/ 436 52 KOMMENTAR DER SCHOSS IST FRUCHTBAR NOCH••• AUTOR Erik Heileis In Steyr gibt es keine Juden mehr-das in dieserZeitungpräsentierte Buch gibtZeug- nis davon. Menschen verhöhnten, ver- trieben, ermordeten Menschen. Weit weg, damals, vorbei ... hört man aller Orten. Ist das wirklich so? Ein kleiner Funke, und schon ist Feuer am Dach. Ein Zündler scheint jedenfalls jener Leserbriefschreiber zu sein, der in der SteyrerZeitungmeint, nicht den Nazinestern, sondern den Auslän- dern sollte man Aufmerksamkeit schenken, die sich hier ins warme Nestchen setzen. Klingt da nicht ein bißchen Sympathie durch - Sympathie für jemand, der die In- teressen der Bürgerwahrt. Der ein- schreitet gegen die Fremden, denn „ein Großteil dieser Gäste benehmen sich so, als wären sie die Herren dieser Stadtteile und so mancher Einheimi- sche oder Tourist glaubt in einer BalkanprlYVinz zu sein." (Zitat Le- serbriefSteyrerZeitungi9. 7. 1993) Abgesehen von der Menschenverachtung gegenüber Flüchtlingen, die meist nur ihr nacktes Leben retten konnten, bestürzt die Schlußfolgerung: Schuldig sind die Opfer? Damals die Juden, heute die Ausländer. Der Schoß ist scheint's noch fruchtbar...

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