Grüne Bürgerzeitung, Nummer 3, Juni 1993

libYJJ DJJJJH f/gJ!)JJjj ~ P,;, //, k'I r ~ / i , rJ t > f...! jt 1,11 P, rJ •t); v..:,; J..:,; _ /!.._ v J ..,1V vJJ v J..:,; v vJ../..:,; 20% aller Steyrerinnen müssen Gewalt in der Familie erleiden. Das Frauenhaus Steyr bietet trotz finanzieller Schwierigkeiten umfassende Unterstützung. Jede fünfte Frau erlebt Gewalt in der Ehe und wird somit in ihrer Würde verletzt, ein elementares Menschen- recht oftjahrelangmit Füßen getreten. 6ewalt gegen Frauen wird talmisiert Trotz dieser Tatsachen wird Gewalt gegen Frauen immer noch tabuisiert, verdrängt, nicht zur Kenntnisgenom- men, oft sogar akzeptiert - und genau darin liegt ein wichtiger Grund, der besagte Gewalt begünstigt. Dies geht auch aus einer kürzlich veröffentlich- ten Studie von Prof. Erwin Ringel und Leopold Rosenmayr hervor. Drei ge- sellschaftliche Voraussetzungen wer- den als Ursachen von Gewalt gegen Frauen in dieser Untersuchung ausge- macht: ♦ Gewalt wird als Handlungsmög- lichkeit akzeptiert. ♦ Alles Weibliche wird als zweitran- gig bewertet. ♦ Es herrscht ein stereotypes Fami- lienbild vor. In allen Scbkhten herrscht fiewalt Diese Studie widerlegt auch das Vor- urteil, daß Gewalt gegen Frauen und Kinder nur in den untersten Bevöl- kerungsschichten auftritt. Sie kommt eben auch in den sogenannten „besse- ren Familien" vor. ,,In unserer Gesellschaft sind es im- mer wieder die Frauen, die die Gewalt der Männer oft jahrelang schweigend erdulden. Der Machtkampf zwischen Mann und Frau findet ungehemmt weiter statt, und die Gleichberechti- gung der Frau ist trotz aller Versiehe- rungen weiter so Pro- Ringe 1 einer Presse- noch in Ferne", fessor anläßlich konferenz. „Das wichtigste Element zu einer Zurückdrängung von Gewalt in der Familie und Gesellschafi ist das Enga- gement von Initiativen und Einrich- tungen an der Basis", meint Doz. Dr. Beate Wimmer-Puchinger, Leiterin der kürzlich gegründeten Plattform gegen Gewalt in der Familie. Seiteine,njabrFrauenbausSteyr Eine solche Basiseinrichtung ist das im Juli 1992 eröfTnete Frauenhaus Steyr. In den ersten. zehn Monaten wurden 26 Frauen und 32 Kinder aufgenommen ebensoviele mußten aus Platzmangel abgewiesen werden. Wenn man bedenkt, welch vielfältige Probleme mit diesem Schritt für die Frauen verbunden sind (Kampf um Unterhalt, Arbeits- und Wohnungs- suche...), kann man vielleicht erahnen, wie qualvoll und unerträglich diese von Gewalt geprägten Beziehungen sein müssen. Drei hauptamtliche Betreuerinnen sind bemüht, diesen Frauen und Kindern beim Neubeginn zur Seite zu stehen. Sie begleiten zum Gericht oder zur Fürsorge, beraten in Finanzfragen, hel- fen bei der Suche nach Kindergarten- plätzen und besonders bei der Arbeits- und Wohnungssuche. Im Vordergrund steht aber - neben laufenden Beratungsgesprächen - die VermittlungpsychologischerBeratung für Mütter und Kinder. So kann die erlittene Gewalt aufgearbeitet und der Kreislauf der Gewalt durchbrochen werden. Mangelnde Vnterstiitzung dureh dk öffentliche Hand Erschwert wird diese ohnehin nicht leichte Aufgabe dadurch, daß Frauen- häuser insgesamt zuwenig Unterstüt- zung und Anerkennung bekommen und ständig ums Überleben kämpfen müssen. So auch in Steyr. Viel Energie der Betreuerinnen muß so zur Siche- rung der Finanzierung aufgewendet werden. Aber vermutlich wird der Kampf um ausreichende Geldmittel, wie sie wirk- lich nötig wären, solange zum Alltag in den Frauenhäusern gehören, solange die Gewalt gegen Frauen in der Gesell- schaft sowohl von Politkern als auch von der netten Familie nebenan nicht als Verbrechen, als Menschenrechts- verletzung geächtet, sondern als Kava- liersdelikt geduldet wird - und ein Ende ist nicht abzusehen! Monika Reiter Mitarbeiterin im Fra11e11ha11s Steyr Frauenhaus Steyr Aufnahme rund um die Uhr Notruf O72 52/657 49 Basar Kt 'tlren ·Bücher· JO.eidung 19.Juni 1993, 9-17 Vbr Vor de,n Frauenhaus Wehrgrabengasse 83 Gesundschuhe für große & kleine Leute• rRl@ltlVJll' mode • Handgefertige Naturmatratzen , .. ~~t~!:h~H&~axM~~s~~o ---------- Leben im Einklang - Stutzi's ZWeiradladen 4400 Steyr, Damberggasse 3, Telefon/Fax 0 72 52 / 471 36 Sicherheitskinderräder, Fahrradzubehör, Mountain-Bike, Bereifung, Sturzhelme Si!tle 6 ----------------------------------- GR UNE ■

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