Grüne Bürgerzeitung, Nummer 1, Jänner 1993

In ormationsblatt und S rachrohr der Grünen Alternativen Liste Ste r Ausländer sind Sünden- böcke: für Wohnungsno4 Schwarzarbei4 Schulpro- bleme. Wir haben uns da- ran gewöhnt, daß Auslän- derinnen für uns arbeiten. Wir sind auf sie angewiesen: im Spital, am Bau, im Fremdenverkehr. Die Plattform „SOS Mitmensch" bildet eine Allianz der Vernunft, die eine neue Politik möglich machen soll. ♦ Reformen in der Schule, am Arbeits- markt und im Wohnungswesen. ,,SOS Mitmensch" istgegen eineAusgrenzung. ♦ Für ein gleichberechtigtes Miteinan- Hermann Leithenmayr Bürgermeister der Stadt Steyr: ,,Für die Sozialde- mokraten war und ist interationale So- lidarität mit allen Menschen, gleich welcher Hautfarbe und Herkunft, ein grundsätzliches Anliegen. Jeder Mensch gu- ten Willens ist daher aufgerufen, gegen AusländerhaßundFremdenfeindlichkeit aufzutreten. Die Plattform ,SOS Mit- mensch' leistet hier wichtige Auf- klärungsarbeit." Daniel Madlener Lehrer: ,,Ich bin für die Aktion ,SOS-Mit- mensch', da es durch Aktionen wie das FPÖ-Volksbegehren zu einer Steigerung von Fremdenangst und -haß kommen kann. Ich glaube, jeder Mensch sollte sich vor Augen führen, daß auch er/sie in einem anderen Land als Ausländerin gi1 4 daß er/sieaber sicher froh ist freund- lich aufgenommen zuwerden. Dies trifft um so mehr auf Menschen zu, die ihre Heimat keineswegs freiwillig, sondern wegen Krieg, Hunger oder Verfolgung verlassen haben. Die Geschichte hat schon oftmalsgezei~wohin solcheTen- denzen führen, und ich glaube daher, daß es Zeit ist mehr Mitmenschlichkeit an den Tag zu legen. der aller hier lebenden Menschen. ♦ Zugang zu einem fairen Verfahren für jedenAsylwerber,gegenwillkürlicheAb- schiebung. Die Menschenrechte müs- sen immer und überall uneingeschränkt für In- und Ausländer gelten. Ihren Ab- bau dürfen wir nicht zulassen. ♦ Keine Kompromisse mit der extre- men Rechten. .;Jä'ltl#tfWJ:f:ll«ülllltl~&YIJi.'fi'Olf$t:iW.WI Eva S<:heucher GAL-Gemeinderätin in Steyr: Ich unterstütze SOS-Mitmensch, weil ich es ableh- ne, daß in diesem Land schon wie- der irgendwelche Personengruppen zu Sündenböcken für allemöglichen SOS MITMENSCH Freitag 15.1., 16 Uhr L· Hauptplatz Kulturprogramm und anschließend Lichterkette vom Schillerpark bis zum Hauptplatz Freitag 22.1., 17 Uhr Steyrer Stadtplatz Lichterkette (nähere Informationen bei Friedenswerkstatt Steyr unter der Telefonnummer 668 66) Samstag 23.1., 16 Uhr Wien Sonderzug ab Linz Hbf um 13.45 Uhr zum Lichtermeer in Wien Probleme kann man nur mit Vernunft lösen, poli- tische Brandstiftung löst keine Probleme. Und: Brandstifter sind keine Partner. Wir wollen mit- einander menschlich leben. Die letzte Jännerwoche ist die Eintra- gungswoche für das von der FPÖ ini- tiierte Volksbegehren „Österreich zu- erst". Dieses Volksbegehren richtet sich erstmalig in der zweiten Republik gegen eine Gruppe von Menschen. Auch in Oberösterreich gibt es seit kurzem eine Plattform „SOS Mitmensch". ♦ Fehlleistungen gestempelt werden. Die Ängste und Sorgen der Bevölkerung müssen von den Politikern ernst genom- men werden, und es müssen mensch- liche Lösungen gesucht werden. Es ist aber unverantwortlich, mit diesen Äng- sten parteipolitischen Stimmenfang zu betreiben und dabei Emotionen und Fremdenhaß ganz bewußt zu schüren. Rupert Walter Federsel Priester: Reden ist Silber, Schweigen ist Tod. So war es vor einemhalben Jahrhundert in Europa und so ist es heute. Menschen in Österreich: Es gibt keine Ausländer oder wir sind alle Ausländer. Laßt euch nicht mit rot-weiß-roten Fah- nen knebeln. Das Leben ist internatio- nal. Steht aufund sagt nein, wenn wieder das Unmenschliche seine Angst in Haß verwandelnwill.Wehewenn wir schwei- gen. (Während ich diese Zeilen schreibe befinde ich mich im Ausland. Bin ich Ausländer?) Zitate Aus dem Kurier vom 10.1.1993 zur Frage ,Warum unterstütze ich diePlattform ,SOS-Mitmensch'?" ,,Weil die mit der Neuordnung unseres Kontinents verbundenen Unsicherhei- ten nicht zu einem Rückschritt an Menschlichkeit undWärme führen dür- fen." Josef Ratzenböck, Landeshauptmann Nummer 1 I ii,nner '93 A11 c111c11 Haushalt l'.h.h l'cr/ausJostamt L-: Erschc1111111 1 .rnrt 4400 Stci·r S7,-

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