Grüne Bürgerzeitung, Nummer 4, Dezember 1992
In unseren Städten werden Kinder - wie alle, die nicht der Leistungsnorm entsprechen - andenRandgedrängt. Schma- leGehsteige, Zebrastreifen, ein /.) 1 1 t / , • J haupt keine familienergän- 3 ! 1 I ' / .) I tern mit Kleinkindern über- f 7 / f /}j u lj / f k' / zenden Angebote existieren. ...:,1 J ~ J ../ ✓ --' .., ..;,,I J ..:,/ '--' J Die Isolation wäre beinahe paar phantasielose Spielplätzeund oft- mals gartenlose Kindergärten. Sicher- lich: hier ein paar neue Spielgeräte, dort ein Spielebus und vereinzelt auch schon eineSpielecke inAmtsgebäuden - aber mehr als positive Ansätze sind das nicht. Im Alltagsgetrie- be haben die Kin- der kaum Platz und sind selten geworden - und werden oft auch gar nicht mehr zu Einkäufen und Behördenwe- gen mitgenom- men. · Und unerwünscht sind sie! Kein Mensch zuckt mit der Wimper, wenn Autos hupen. Dagegen recken viele Passanten die Hälse, wenn Kinder in einem Geschäft urnhertoben, am Stadtplatz zwischen den eiligenMenschenfan- gen spielen oder gar im Bus heulen. ,,Kinder haben ruhig an der Hand ihrer El- tern zu gehen", ,~ie kann man Siebenjährige nur allei- nezumEinkaufen schicken?", ,~as müßt Ihr Euch da im Bus auch lautstark unterhalten!"... Stadtkinder sind auch noch im Schulalter oftmals auf ständige Begleitung angewiesen. Es fehlen sichere Straßenübergänge und Radwege. Spielflächen sind rar und weit verstreut. Wetterfeste Treff- punkte gibt es fast überhaupt nicht. So sind gemeinsame Unterneh- mungen von Kindern die Ausnahme. Und größere Gruppen von Kindern, die auf den wenigen verkehrsarrnen . Straßen spielen, sind unerwünscht. Aber auch die (Arbeits-)Zeitplanung der Erwachsenen würde in einer kindergerechten Stadt über den Hau- fen geworfen. Flexible Arbeitszeiten einerseits und Kinderbetreuungs- einrichtungen andererseits braucht die Stadt, in der Kinder sich wohlfühlen. Die Schaffung von mehr, von flexible- ren und von qualitätvolleren Kinder- 1 betreuungseinrichtungen - vor allem auch am .. Nach- mittag - ist das Ge- bot der Stunde. Denn die noch immer viel zu großen Kinder- gartengruppen zeigen deutlicher als alles andere, welchen Stellenwert der gesunden Entfaltung unserer Kinder eingeräumt wird. Würden nicht viel- fach engagierte Kindergärtnerinnen fast Übermenschliches leisten, müß- tenman fast von Massenkinderhaltung sprechen. Gäb~ es nicht Privatinitiativen wie das Eltern-Kind-Zentrum, würden für EI- ungebrochen. Konkret auf Stadtplanung und -ent- wicklung in Steyr bezogen, sind ei- nigeAnregungen zurVerbesserung der Lebensqualität von Eltern und Kindern: Kinder habenVorrangbei der Verkehrsplanung - Kinder und Kinderwagenschieber sind wichtiger als motorisierte Ver- kehrsmittel durchgehendes Niveau der Gehsteige und Schwel- len für Autos statt atembe- raubender Fußgänger- übergänge VerbesserungderVer- sorgungmit öffentlichen Verkehrsmitteln in den Stadtrandgebieten - auch am Abend und am Wochenende Abenteuerspiel- flächen und Grün- oasen in „Geh- weite" Renovierung des Hallenbades ♦ Kindersaftlä- den und Kin- dercafes Kummer- nummer für Eltern und Kinder Beteili- gungvon Elte·rn, Eltern- initiati- v e n u n d Kin- dern an Projekten · der Stadtplanung ♦ Schnaubelt Fest & Spiel Spie I waren fach g es c h ä ft Die Welt der Spiele in Holz Holzspielsachen Knobel- und Geduldspiele Geschicklichkeitsspiele Brettspiele Gesellschaftsspiele Jonglierartikel Michaeler- platz 13 4400 Steyr 07252/66795 BURGERZEITUNG Si'1/e 9
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