Grüne Bürgerzeitung, Nummer 3, Oktober 1992

Die GAL wendet sich entschieden gegen die Politik der anderen Gemeinderatsfrak- tionen im Zusammen- hang mit der Ver- kehrsberuhigung in Steyrdorf. Eine im Prinzip richtige Maßnahme wie die Errichtung der FUZO in Steyrdorf droht durch die dilettan- tische und halbherzige Durchführung zu scheitern und die Bewohnerinnen in zwei Lager zu spalten. Neun Monate sind seit der Sperre für den Autoverkehr vergan- gen. Aber der Magistrat setzte keinerlei flankie- rende Maßnahmen im Bereich der Strukturent- wicklung und Stadtteil- belebung. Der sicherste Weg den Stadteil zu ruinieren. Mit der ...:.. wenn auch pro- beweisen - Öffnung der Bewohnerstraßenfür den Durchzugsverkehr ist nie- mand gedient, da sie nur Verbitterung und Aggres- sionen auf Seiten der An- rainer hervorrufen wird. Die von der SPÖ in Dis- kussion gebrachte Volks- abstimmung lehnte die GALab. Diese Volksabstimmung wäre keine echte Bürger- beteiliung gewesen, son- dern nur q~e Möglichkeit für die SPO sich vor einer klaren Entscheidung zu drücken. Mit einer Volksbefragung in der geplanten Form wird Verantwortung ab- geschoben und der Kon- flikt im Stadtteil angeheizt. Stattdessen fordert die GALfolgende Maßnahmen in Angriff zu nehmen: ♦ Verbesserung des Kasernenpark- platzes - deutliche Beschilderung, regengeschütztes Wartehäuschen mit Informationen über Steyrdorf, Kenn- zeichnung des Weges ins Steyrdorf ♦ Nulltarif für die Citybusse ♦ Sonderförderung für öffentliche Veran- staltungen in Steyrdorf, die ·von Privaten, Ge- schäftsleuten oder Initiativen bean- sprucht werden kann. .+ Durchführung von straßenzugs- weisen Informations- und Diskus- sionsveranstaltungen in Steyrdorf, bei denen Politiker, Beamte, Bewohner und Geschäftsleute gemeinsame Lö- sungen entwickeln. _, Zur Durchführung die- ser Maßnahmen ist eine Koordinations- und Be- ratungsstelle direkt in Steyrdorf einzurichten. Verkehrsplaner, Betriebs- berater, Architekten, Landschaftsplaner und Sozialarbeiter sollten sich dort um.die Problemedie- ses Stadtteils kümmern. Die sogenannte .),Kom- promißlösung" (Offnung von äußerer Sierninger Straße, Frauengasse und Mittere Gasse während der Geschäftszeiten), die sich der Verkehrsreferent nun abgequält hat, trägt weitere Unruhen und Un- . zufriedenheit bereits in sich. Man hat auf sich Kosten der Bewohner dieser Gas- sen dem Druck der Wirt- schaft gebeugt. Ob der Wirtschaft damit aller- dings wirklich geholfen ist, wagen wir zu bezwei- feln, denn Verkehrs- maßnahmen können die Probleme in Steyrdorfsi- cher nicht beseitigen. ♦ BURGERZEITUNG . S1.:1l1! 3

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