Grüne Bürgerzeitung, Nummer 2, Juni 1992
müsehändler, die ungefarbten steyrer fleischhauer, die nahen und listigen ge- mischtwarenhändler, den echten hand- geknüpften orientalischen teppich-händ- ler, den inländisch-schwarzen koh- lenhändler, die prächtigen ausländisch- schwarzen musiker, die zartfühlenden arabischen ärzte. ich könnte mir auch einen schwarzen magistratsdirketor, einen indianer mit rotem schlag, einen blaublütigen bischof krenn undeinegrünewiederverwertbare Lederhose aus plastik vorstellen. in steyrdo,f da,f klein-kreuzberg sein undin tschesolo klein-steyr. undin klein- aber-mein auch dein. christkindl wird nie mohammedkindl heijJen. eine mo- scheefür steyrja bitte. ein bruder-in-not-haus. außerdem : die caritas steyr sucht in steyr verzweifelt unterkünjie für ver- zweifelte bosnische flüchtlinge. du/sie, aber auch die stadt steyr, sollten beide augen aufmachen, nichthalbherzigblin- zeln. in zeiten wie diesen sollten wir klar sehen undfahlen. güle gül mit freundlichen grüßen oscar holub ♦ Kultur-Erfolg für die GAL: Die langjährige GAL-Forderung nach Einrichtung eines Kulturbeirates Als Mitte Juni die.flüchtlingswelle aus Bosnien in Osterreich ihren ersten Höhepunkt erreichte und überall Quartiere gesucht wurden, unterbreitete die GAL dem Ma- gistrat den Vorschlag, von sich aus Kriegsflüchtlinge aufzunehmen, in städtischen Gebäuden unterzu- bringen und zu versorgen. Vielfältige Ausreden Postwendend zerstörte ein hoch- rangiges SP-Stadtsenatsmitglied alle Hoffnungen auf eine humani- täre Aktion durch die Stadt. Die Ausreden warei:i, vielfältigst - die Flüchtlinge wünschen sich das an- geblich gar nicht, da sie aus einem anderen Kulturkreis stammen; oder: die Vermarktung des Hotels Münichholz (das dafür bestens_ge- eignet wäre) würde durch die Off- nung für notleidende Krieggsopfer empfindlich gestört. Weisung und Erlaß Doch schon wenige Tage später sahen sich die Stadtpolitiker durch wurde nun endlich - wenn auch nicht in optimaler Form - verwirklicht. J/bi1r tZ ') t. irv. .,"A..) Unter diesem harmlosen Titel soll nun am Rennbahnweg eine fabriks- hallenähnliche Konstruktion entste- hen. Mitten im Siedlungsgebiet. Auf unsere Proteste imVorjahr sagte man uns, dies geschehe im Interesse der Schulen und Anrainer. Letztere ver- sagten den zuständigen Planem und Beamtenbei der Bauverhandlungaber ihr Interesse an dieser Sportfabrik. Die Anrainer wehren sich verzweifelt gegen eine haushohe Blechwand vor So absurd wie das ganze Projekt: ihren Gärten. Und wenn Stadtrat Schloßgangl dann davon spricht, daß niemand ein Recht auf schöne Aus- sicht hätte, dann ist das bei dieser Beeinträchtigung von Lebensqualität blanker Zynismus. Daß nebenbei eine Reihe großer Bäume der Eishalle geopfert wird, scheint wie immer keine Rolle zu spielen. Ich kann zwar nicht für alle Lehrer sprechen, aber ich weiß noch, daß wir Sportlehrer froh waren, wenn die Kinder beim Eislaufen auch frische Luft atmen konnten. Und Winter- wetter gehört nun einmal zum Win- tersport. Baut man die Halle womöglich nur im Interesse einiger Sportvereine? Dafür sind 14 Millionen allerdings sehr viel Geld - noch dazu wenn überlegt wird, in einigen Jahren ein großes Sportzentrum mit Eishalle an besser geeigneter Stelle zu errichten. Eva Schcuchcr Meldung der Steyrer Zeitung, daß die Eishalle überdacht werdenso/1. ~ Vr Die Eishalle soll überdacltt werden. Anrainer ftlrchten 11m die schöne Aussicht auf den _Damberg. v:~~~ v aine ~i~llt ~••f Daml' .) J J eine Weisung des Innenministeri- ums und einen Erlaß des Landes- hauptmannes verpflichtet, eine kleine Gruppe von Bosniern auf- zunehmen, die seither vom Roten Kreuz versorgt werden. Peinlich und schäbig ist die ganze Angelegeheit. Peinlich, weil der Magistrat offen- sichtlich zu einem kleinen Stück Mitmenschlichkeit nur unter Zwang bereit ist. Noch peinlicher, wenn man weiß, daß mehrere hun- dert bosnische Menschen bereits von Privatpersonen, ihren in Steyr ansässigen Verwandten und ver- schiedenen Organsationen unter- gebracht wurden, ehe die Stadt auch nur. einen Finger rührte. Schäbig nicht zuletzt deshalb, weil das Zusperren und Dichtmachen Menschen, denen alles zerstört und denen oftmals Verwandte ermor- det wurden, auf die Straßen, ins Ungewisse, aus dem Land und schließlich ins Nichts drängt. Der Kunst Laden Kunslhandwerk, das sich sehen lassen kann Handgefertigte Waren von l landwcrkcrlnnen und Künstlerinnen in der 3. Welt Keramik und Gläser aus Mexiko Wandteppiche aus Peru Schmuck aus Indonesien und Indien 1 lolzkunst aus Thailand und Tansania Wir achten darauf. daß unsere Produkte unter mensdicnwürdigen lledingungen und zu gerechten Löhnen hergestellt werden. Produkle und Produktionsbedingungen, die auch Ihnen gefallen dürflen! Stadtplatzpassage 1. Stock, Steyr Tel.: 0 72 52 / 530 77 B lJ R GER ZEIT lJ NG ___________________________ S!! t I!! 3
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2