Grüne Bürgerzeitung, Nummer 2, Juni 1992

@Al=== S T E Y R rt·t ( '1 .,., ✓ { IJ Erfolg für GAL: Bundesregierung ein Importverbot ~ für alle Rohstoffe, die bei der Gewin- . Stadt Steyr nung den Urwald zerstören (Holz, verzichtet auf Erze ...). die Verwendung Die Regierung soll endlich eine echte Partnerschaft mit ·der Dritten Welt von Tropenhöl- eingehen und alle Beiträge zu inter- zern nationalen Organisationen und für (J Projekte in Entwicklungsländern auf Nach den Städten Linz und deren ökologische und soziale Ver- Wels beschloß auf Grund ei- träglichkeit prüfen. Von östcrreichi- nes Dringlichkeitsantrages der sehen Firmen erwarten wir, daß sie GAL Steyr nun endlich auch sich in keiner Weise an der Tropen- der Steyrer Gemeinderat, im waldzerstörung(Aluminiumproduk- Bereich der Stadtverwaltung tionen, Kraftwerksbauten, J\us- und deren Betriebe - mit Aus- lagerung der Zellstoffindustrie in die nahme notwendiger Reparatu- 3. Welt) beteiligen. ren - keine Tropenhölzer mehr zu verwenden. „Die Gemeinde Steyr spricht sich nachdrücklichfür den Schutz des tropischen Regenwaldes aus. Die Fortführung des gegenwärtigen Raubbaus an den Tropenwäldern kann auch für uns in Europa ka- tastrophale Veranderungen vor allem des Klimas mit sich brin- gen. " heißt es in dem von der GAL-Gemeinderätin Eva Scheucher eingebrachten und dann schließlich einstimmig ange- nommenen Antrag. Dieser Beschluß ist nicht nur deshalb so wichtig, weil damit ein Beitrag .zum Schutze des Regenwaldes und gegen Klimaveränderungen geleistet wird, sondern weil für die Rodung der Regenwälder auch heute noch Indios vertrieben oder getötet wer- den. Wenn man bedenkt, daß Tropen- hölzer trotz des weiten Transport- weges .nicht teurer als einheimisches Holz sind, kann man sich leicht aus- rechnen, wie .wenig die südameri- kanische Bevölkerung an diesem ,,Geschäft" verdient. Gemeinsam mit Greenpeace fordert die GAL-Steyr in diesem Zusam- menhang von der österreichischen Eva Scheucher GAL-Gemeinderälin seil /99/ l 1M,/\l,11J.,,.,J., Der Beschluß des Steyrer Gemein- derates ist ein Beitrag, den Druck auf die Bundesregierung zur Verwirkli- chung dieser Maßnahmen zu ver- stiirken. Aber auch für jede undjeden einzelnen gibt es Möglichkeiten: · Verzichten Sie auf den Kauf von Tropenholzprodukten und fragen Sie Ihren Holzhändler oder im Baumarkt genau nach der Herkunft der Pro- dukte. Kaufen Sie landwirtschaftliche Produkte aus Entwicklungsländern nur, wenn Sie sicher sind, daß diese unter menschenwürdigen und öko- logischen Bedingungen produziert werden. Ein Beispiel: Kaffee, Tee, Gewürze und Kunsthandwerk aus dem DritteWelt-Laden. Eva Scheucher Ländische Heimat mein urgroßvaterhieß karelholub, war gelernter büchsenmacher, liebte seine große familie und seine tschechische heimat. er verläßt letztere, weil es in seinem heimatort zu wenigarbeit undzu wenig zu verdienen gibt undfährt/ wird gefahren/drängt nach wien. er arbeitet dort als büchsenmacher gut und enga- giert. irgendwann und irgendwo kommt er irgendwie mit josef werndl zusam- men, der gerade mit der Entwicklung eines neuen hinterladergewehres be- schäftigt ist. karl holub fährt/wird ge- fahren nach steyr und erfindet einen neuartigen gewehrverschluß und wird technischer dirketor der steyrer waffen- fabriksgesel/schaft und verdient vielgeld undwirdkarlholub. undsteyrwirdseine heimat, weil er seine heimat mit sich trägt wie auch einen billigen tschechi- schen christusöldruck in einem schönen jugendstilrahmen. das war. heute bereichern buceks und sabliks, jeloucans und gollatschs, fen zls und bonellisdieetwas vermayerte, verhuberte, verbergerte, verbauerte und ofl sogar versteinerte steyrer namenslandschafi. OskarHolub GAL-Ge111e111deral seit 1989 vor kurzem hat ein ausgezeichneter steyrer schuhmacher sein geschäfi im wehrgraben geschlossen. vorkurzem hatderausgezeichnetesteyrer schuhmacher hüseyin kücük güle gül sein geschäfl im wehrgraben eröffnet. er sprichtfließend deutsch, ist fröhlich und es macht spaß, gute schuhe nicht weg- werfen zu müssen, sondern reparieren lassen zu können. ich liebe die lustigen steyrer bäcker, die lustigen und grantigen steyrer ge- DAS LESEVERGNÜGEN FÜR DEN URLAUB NoahGordon A11tor11f)n ,./Jt.'1'/ltet/fCIU• Der Nachfahre des legendären Medicus, Rob J. Cole, muß seine · Noah Gordon - Der Schamane schottische Heimat verlassen und als Arzt in Boston ganz von vorne anfangen. Wie eine Reliquie führt er das von Generation zu Generation weitervererbte Skallpell des berühmten Ahnen mit sich, und auch mit der seherischen Gabe der Colas, beim Anfassen der Hände den nahenden Tod eines Patienten zu erkennen, ist er gesegnet. Sein Unabhängigkeitsdrang führt ihn zu den Holzfällern in die Wälder Pennsylvanias und schließlich weiter nach Westen bis ins Tal des Mississippi. Um sich der Familientradition gemäß alsSchafzüchter und Landarzt niederzulassen, erwirbt er mit jüdischen Freunden Land. Land, das früher den Indianern gehörte, die, wenn sie nicht ver- folgt werden, nur noch als widerwillig geduldete Minderheit ihr Dasein fristen. Makwa-ikwa, die Priesterin und Medizinfrau der Sauks, vermittelt dem „weißen Schamanen" nicht nur wertvolles Wissen über die heilenden Kräfte der Natur, sie wird auch eine unentbehrli- che Helferin für seine Familie und seine Praxis, bis ein gräßliches Verbrechen ihrem geheimnisvollen Dasein ein Ende setzt. Doch ver- düstert nicht nur der Mord an Makwa-ikwa das Leben der Coles; der jüngere Sohn bedarf wegen seiner Behinderung besonderer Für- sorge, und der beginnende Bürgerkrieg erschüttert das geordnete Leben der Arztfamilie und ihrer jüdischen Nachbarn. 633 Seiten, Verlag Droemer Knaur öS 343,20 BUCHHANDLUNG ENNSTHALER, A - 4402 STEYR, STADTPLATZ 26 Sl'lli' J ----------------------------------- GR UNE