Grüne Bürgerzeitung, Nummer 1, Mai 1992

,_ , · i l~~ ~J '7J Viel ist seit dem ...:, Erscheinen unserer j letzten Zeitung auch auf derpolitischen Bühne Steyrs geschehen. Die GAL hat zum erstenmal dem Budget zuge- stimmt, nicht ohne aber gleich- zeitig an sehr vielen Punkten r-,\ 0 Kritik zu üben. Bei der Wieder- .-J. gabe der Budgetrede im Amts- blatt ist diese Kritik allerdings aus unerklärlichen Gründen weit- ~ gehend verschwunden. Offenbar stellt das Amtsblatt der Tradition vieler Jahre folgend noch immer eine Art „Hofberichterstattung" dar, statt ein einfqches Informa- tionsblatt für alle Steyrer Bürger zu sein. Noch immer ist die alte ··\ GAL-Forderung nach einfacher "'--...J A u.frnachungundRecyclingpapier für das Amtsblatt nicht erfüll~.. Daß jetzt aber plötzlich die FPO dieseForderung übernimmt, noch dazu in ihrem Machwerk, das in Papier undFarben dem Amtblatt weitestgehend entspricht, ist eini- ~ germaßen befremdend. Wie ist das doch mitdem Sprichwort vom Glashaus und den Steinen? Wichtige Gründe für unsere Zustim- mung waren zum einen, aufgrund der . geänderten Steyrer Verhältnisse den Versuch zu wagen, einmal aktiv am Geschehen in unserer Stadt mitzuar- beiten und Verantwortung zu tragen, zum anderen, daß wir in einem Zusatz- antrag zum Budget eine ganze Reihe wesentlicher GAL-Forderungen ver- wirklichen konnten: • Die dringend nötige Subvention für den Verein Frauennotruf, die erst die Errichtung eines Frauenhauses in Steyr ermöglichte. • Mittelfür dieErstellungeinerKultur- analyse. • Die Erstellung eines Stadtentwick- lungskonzeptes mit verbindlicher @AL --· -- ---. s T E V • ~~ N A T u Grünlanddeklaration (eine oft wieder- .. M E S holte GAL-Forderung, dieplötzlich alle Parteien schon immer verwirklichen wollten). • Die Erstellung eines Sozialplanes. • Eine Studie zur Errichtung eines Umwe/tmeßnetzes. • Bestandssicherungfür den Vereinfür Arbeit, Beratung und Bildung. Heftige Diskussionen ergeben sich im Gemeinderat auch immer wieder zum Thema „Behindertenfahrdienst". Doch wir bleiben, auch gegen den Wider- stand der anderen Fraktionen, bei un- serer Überzeugung: Das „Behinderten- taxi'' ist eine sinnvolle und notwendige Ergänzungfür den Transport schwerst- behinderter Personen, soll aber nicht als Taxiersatz für durchaus gehjähige Menschen dienen und ist auf keinen Fall ein Ersatzfür behindertengerechte öffentliche Verkehrsmittel. Gut finden wir, daß im Zentralalters- heim jetzt offenbar wirklich Verände- rungen vorgenommen werden und daß der zuständige Stadtrat nicht ansteht, öffentlich zuzugeben, daß alle Forde- rungen der GAL in dieser Hinsicht richtig waren. Ganz schlecht finden wir allerdings, wenn Auslände,feindlichkeit nun auch im Q.emeinderat Einzughält: Wenn ein FPO-Mandatar die ohnehin in der Be- völkerung vorhandenen J{ngste vor fremden Menschen noch zusätzlich mit der Bemerkung schürt, daß man ja nicht wissen könne, ob dieseAusländer nicht atomverstrahlt seien und so eine Gefahr für die Einheimischen darstel- len. Oder wenn derselbe Gemeinderat aufden Hinweis, daß ja nicht nur Tür- ken und Jugoslawen, sondern alle Nichtösterreicher, also auch Deutsche, Franzosen ... Ausländerseien, öffentlich die Feststellung trijfl, daß da doch bitte sehrwohl ein großer Unterschied beste- he. Herr Payrleithner sieht Papierpik- kerl auf einem Brückengeländer als Gipfel der Umweltverschm_71-tzung an. Doch angesichts solcher Außerungen erhebt sich dieFrage:,, Gibtes nichtauch eine geistige Umweltverschmutzung?" Eifolg für die GAL: Illegale Sonder- mülldeponie an der Steyr geräumt. Seit mehr als einem Jahr haben wir um dieRäumungdiesesSchandflecks an der Steyr gekämpft und immer wieder dar- aufhingewiesen und gewarnt, daß dort eine Menge gefährlicher S!.offe liegen: Motorblöcke, Lackdosen, Oldosen, As- phaltreste. Wir wurden ständig vertrös- tet, es sei geräumt worden und doch gar nicht so arg. Nur weil wir hartnäckig genugwaren undnicht nachgaben, wur- de jetzt endlich etwas unternommen. Bei der schließlich eifolgten Räumung wurden genau die Dinge entdeckt, vor denen wir gewarnt hatten. Was man gefanden hat, läßt aufillegaleEntsorgung durch einen Gewerbebetrieb (odermeh- rere?) schließen und war so schlimm, daß Anzeige erstattet wurde. Wir bitten Sie weiter um Ihre Mithilfe beim Auf- spüren von Umweltsünden. Eva Scheucher steyrunser steyr ist eine liebenswerte stadt, die be- wohner sind links und rechts von steyr undennsfreundlich undaufgeschlossen. jahrzehntelang haben sie aus tradition, idea/ismus und treue mehrheitlich mit ihrer stimme einigen wenigen aus ihrer mitte vertraut. die wenigsten haben dies zu ihrem persönlichen vorteil genützt. bürgermeister fellinger etwa war ein integrer, bescheidenermensch undwurde zu recht ein vorbildlicher ehrenbürger dieser stadt. mit dem zeitgeist dersech- zigerJahre verflogen manche ideale. die fanktionäre wurden mächtiger und ge- genüber den bürgern dieser stadt unan- dächtiger, die straßen breiter, stadtteile Luchterhand Flugschrift 4 luchterhand Flugschrift 4 Neil Postman Stoppt die Gewalt! Stimmen gegen den Ausländerhaß Herausgegeben von Michael Jürgs und Freimut Duve s , mmlung lucht l'1h,nd • 117 Seiten, borschiert öS 78- , Stoppt die Gewalt! Stimmen gegen den Ausländerhaß Herausgegeben von Michael Jürgs und Freimut Duve Wieder leben in Deutschland Menschen in Angst. Wieder werden Frauen und Kinder gejagt und bren- nende Fackeln nachts in Schlafräume geworfen. Ist es wieder soweit in Deutschland? Aber es gibt eine große Mehrheit von Bürgern, die sich dafür schä- men, daß in unserem Land Menschen wieder Po- gromangst haben. Diese Mehrheit darf keine schweigende Mehrheit bleiben! Das Technopol Die Macht der Technologien und die Entmündigung der Gesellschaft Ein neues Buch von Neil Postman: eine unmißver- ständliche Aufforderung, es uns in der Welt der hilf- reichen Technologien nicht bequem zu machen; eine leidenschaftliche Verteidigung der menschli- chen Vernunft gegen die Entmündigung der Gesell- schaft durch die Maschinen; ein Vorschlag, die Freiheit wieder auf Verantwortung zu gründen. 220 Seiten, broschiert öS 218,40 Buchhandlung Wilhelm Ennsthaler, 4402 Steyr, Stadtplatz 26, Telefon: 0 72 52 / 52 053, 52 6 50 Se II e ..! ------------------------------------- GR UNE

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