Grüne Bürgerzeitung, Nummer 6, Dezember 1991

Stutzi's Zweiradladen 4400 Steyr, Damberggasse 3, Telefon/ Fax 271 36 Sicherheitskinderräder, Fahrradzubehör, Mountain-Bike, Bereifung, Sturzhelme wände vorgebracht haben. Das gewerbebehördliche Bewilligungs- verfahren erlaubt allen betroffenen Anrainern, Einwände gegen das Pro- jekt zu machen. Die gewerberecht- Die neue Welternährung im Ein- heitsstil bringt den Food-Konzernen Riesengewinne. Fast 700 Milliarden Schilling setzten sie 1984 um: in 3 8.000 Restaurants in allen Erdteilen. Damit weltweit jede Sekunde ein paar hun- dert Hamburger verkauft werden können, werden landwirtschaftliche Strukturen brutal verändert: Tropi- sche Regenwälder müssen der Vieh- zucht weichen, und vielen Menschen in der Dritten Welt wird die Er- nährungsgrundlage zerstört. „Das Schnellfutter ist die geeignetste Betriebsform des Agro- business." liehe Bewilligung wird laut Auskunft des zuständigen Amtes (Magistrat) im Jänner erfolgen. Spätestens bis zu diesem Zeitpunkt können Einwände schriftlich eingebracht werden. tropischen Regenwälder zwischen Mexiko und Panama für Weideland zerstört. Gleichzeitig lieferten sie wertvolles Holz. Eines der wichtigsten Futtermittel für die Hamburger-Rinder ist Sojaschrot. Auch der dadurch verursachte Sojaboomhat in Ländern der Dritten Welt zu irreparablen Schädengeführt. Die Gewinner · sind die großen multinationalen Unternehmen. Für den Sojaanbau verbraucht z.B. Bra- silienjährlichMineraldünger imWert von 457 Mio. Dollar, der zu zwei Dritteln importiert wird. Pflanzenschutzmittel um Die „Hamburgeritis" geht um, infiziert Land für Land, Kontinent für Kon- tinent, Kultur für Kultur. Allein McDonald's ver- kauft pro Sekunde 140 Hamburger in aller Welt, eröffnet alle zwei Tage drei neue Imbißläden auf dem Globus. Die Sucht Urwald.sterben: 16 Mio. Dollar müssen von den internationalen Chemie-Giganten bezo- gen werden. Wo einmal Bäume standen, wächst jetzt Soja... Wo einmal Bäume stan- den, wächst jetzt Soja. Da die Ackerböden die Wasserspeicherungsfä- higkeit verloren haben des Neuzeit-Einheits- essens hat ihre „Dealer" reich ge- macht. Das entscheidende Kriterium im Schnellfuttergewerbe lautet: ,,Das Essen muß sich der Technik anpas- sen." Ganze Agrarlabors arbeiten an industriegerechten Gemüsetypen, und das internationale Agrobusiness setzt den Wettbewerb unter kleinen und mittleren Produzenten außer Kraft. Zwischen 1960 und 1976 stieg der US-amerikanische Pro-Kopf-Ver- . brauch an Rindfleisch von 38 und 61 kg pro Jahr. Als nahe Quelle für billiges Fleisch bot sich Mittelameri- ka an. Dafür wurden bis heute bereits über 60 % der bis dahin „ungenützten" und den Verdunstungs- effekt der Waldvegeta- tion nicht kompensieren können, führen starke Regenfälle zu Über- schwemmungen und Trockenperi- oden zu Dürren. Die Verkaufs- strategie der Schnellfutterkonzerne ist bewußt auf die Eroberung der Kinder ausgerichtet. Kinderfreund- liche Einrichtung, Kinder-Kino, Kin- der-Party etc.: Die Methode hat Er- folg. Die Kinder knacken Märkte auf - und zerren auch ernährungsbewuß- te Eltern ins McDonald's-Restaurant. Das Industriefutter macht die Kinder nicht nur anhänglich, sondern auch abhängig. Zu viel Fett, zu vielZucker, zu viel Salz, zu viele Kalorien - und gleich wieder Hunger: Das ist das Schnellfutter-Geheimrezept. Als ein Ergebnis der Zukunfts- werkstatt „MitKindern in Steyr leben" (Eltern-Kind-Zentrum mit Bildungs- zentrum Dominikanerhaus) hat sich eint: Projektgruppe zum Thema ,,Schulalternativen für Steyr" gebil- det. Ein erstes Treffen mit Interes- sierten hat am 10.12. stattgefunden. Informationen bei: Michael Atteneder (Tel. 649 40) Christoph Jungwirth (Tel. 280 48) Margarete Prader (Tel. 273 75) Elisabeth Schönfeld (Tel. 64 00 54). Versupermarktet. Das sind wir schon alle ein wenig. Ein- kaufen wie im Schlaraffenland. Die Köstlichkeiten schon mundgerecht ab- gepackt. Versupermarktet heißt aber auch oft ökologisch unsinnig, energiever- schwenderisch und denaturiert (•unnatürlich). Vielleicht denken Sie einmal darüber nach. Vielleicht sprechen wir auch ein- mal darüber. Im Dritte Welt Laden. Stadtplatzpassage Stadtplatz 13 /1.Stock 4400 Steyr Mo-Fr 9-13 & 14-18 Uhr Sa 8.30-12 Uhr Telefon 230 77 BURGERZEITUNG 1· t ~

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