Grüne Bürgerzeitung, Nummer 6, Dezember 1991

Wahl- Nachlese Wenn auch der 6. Okto- ber schon wieder einige Zeit zurückliegt, möchte ich doch diese Gelegenheit nüt- zen und mich bei allen un- seren Wählern ganz herz- lich bedanken. DieGAL hat sich verdoppelt und beina- he hätten wir drei Manda- te geschaßt, doch dazu fehlten leiderdrei!!!Stim- men. Aber wirfreuen uns auch über zwei Mandate sehr, besonders deshalb, weil diese Wahl in Steyrdoch sehr viel verändert hat. Wir haben jetzt - durch die geänderten Mandatsverhält- nisse - vielleicht auch mehr Möglichkeiten, die Sleyrer Politik ein bißchen zu beein- flussen. Vom grünen Feigen- blatt haben wir uns zum Zünglein an der Waage ge- mausert. Die Last der neuen Verantwortung bekamen wir auch sofort bei den Gesprä- chen zur Bürgermeisterwahl zu spüren. Nach langem Hin undHer und ziemlich hekti- schen Verhandlungen hat Steyr nun wieder einen Bür- germeister, und der Gemein- derat hat seine Arbeit aufge- nommen. Es wurde aber auch Zeit, denn Probleme gibt es in Steyr genug. Nun sind die Steyrer wieder beru- higt, zumindest' verkehrsberu- higt. Wenn auch der Weihnachts- Das besondere Weihnachtsgeschenk von bleibendem Wert finden Sie bei Ihrer Kupferschmiede • i. .j 7 .S-ferb<Z-\~ Sierninger Straße 32, 4400 Steyr Telefon & Fax 0 72 52 / 612 37 Wir wünschen allen Kunden ein frohes Weihnachtsfest und ein erfolgreiches Jahr 1992 ! @A S T E V R ----- marktamStadtplatznoch immer von Blechkarossen gar- Antl•Quitä•ten niert wird, wenigstens in Steyrdorf können Sie heuer ohneLebensge- Mag.art.G.Eggennann fahr undBleivergiftungIhre Weih- ifr~ 07252/65629 ~~ nachtseinkäufe genießen. ~Wi \r ka• .i,er,'1 ~ In diesem Sinne wünschen wir al- . U 1 1 len Steyrerinnen eine auto- und St1lmöt?9I, Gemälde streßfreieAdventzeit undein wun- antike Uhren derschönes Weihnachtsfest. Verlassenschaften Eva Scheucher Was da mit einem riesigen 3maligen Ja! in einer lns~ratenkampagne von der vereinigten Osterreichischen Ver- packungsindustrie in Absprache mit dem Wirtschaftsminister und der Umweltministerin unter Berufung auf das Abfallwirtschaftsgesetz im heu- rigen Sommer ausgeheckt worden ist, hätte im Herbst die Herzen der müllbewegten Österreicherlnnen (und das sind laut Fessel-Umfrage gut zwei Drittel) höher schlagen las- sen sollen. Für den auf den bisher üblichen Preis aufgeschlagenen lä- cherlichen Betrag von 30 Groschen pro Aludose und 1Schilling pro Ein- weg-PET- (=,,Plastik")-Flaschewäre man/ frau dieses lästige Gefühl los- gewesen, das eine/n oft erfaßt, wenn man/frau die handlichen Dosen oder die leichtgewichtigen Flaschen doch kauft. JA-wenn man/fraudann auch noch nach genußvollem Verbrauch des Inhalts zum nächsten sauber ge- stylten Container - falls man einen findet - eilt und Aludose oder PET- Flasche schön brav dem angepriese- nen „geschlossenen Versorgungs- Entsorgungskreislauf zwischen Her- steller, Handel, Konsument, Entsor- ger, Wiederverwerter und wiederum Hersteller" überantwortet. So weit, so schlecht. Denn dazu ist einiges zu sagen: zum Beispiel: 3x Nein zur ArgeV. N~!/ J;;lJJ.tr Arge,, Privatsteuer statt Umweltschutz! 1x Nein zur ArgeV, denn die darin zusammengeschlossenen verpack- kungserzeugenden und -handelnden Industriefirmen heben ohne jede Rechtsgrundlage einen privatrecht- lichen„Verwertungszuschlag" aufEin- weggebinde (Aludosen und Einweg- PET-Flaschen) ein, der einer privaten Steuer gleichkommt. Dieser Zuschlag unterliegt noch dazu diversen Abga- ben an den Fiskus, sodaß es zu einer Abspaltung von ca. 30 % kommt, ohne daß diese Beträge zweckgebunden für den Umweltschutz sind. Von dem von der ArgeV selber geschätzten jährlichen Aufkommen von ca. 500 Millionen Schilling wären das sage und schreibe etwa 150 Millionen Schilling, die die Konsumenten pro Jahr an den Finanzminister zahlen würden, ohne daß sie dem Umwelt- schutz zugute kämen. Der beachtliche Rest fließt unkontrollierbar in die Taschen privater Unternehmer. Keine Spur von echtem Recycling 2x Nein zur ArgeV deshalb, da den Konsumenten suggeriert wird, daß es , bei nur 1x befüllbaren PET-Flaschen keine Umweltbelastung und eine pro- blemloseWiederverwertunggibt. Das einzige Werk, das zur Zeit Einweg- PET-Flaschen „wiederverwerten" kann steht in Holland. Es werden wieder neue enorme Transportka- pazitäten quer durch Europa aufge- baut. Diese Vorgangsweise erinnert fatal an die berühmte „Sizilianische Wäsche Norddeutscher Erdäpfel" im Rahmen der europäischen Transit- diskussion. Darüber hinaus produ- ziert das von der ArgeV angestrebte Recycling minderwertige Wegwerf- produkte und keinesfalls neue PET- Flaschen. Wo Einweg-PET-Flaschen letzt- endlich mit größter Wahrscheinlich- keit einmal doch landen werden, zeigt die „Luftpost" auf: in der Müllver- brennungsanlage. Und daß bei Alu-Getränkedosen, die- sem unsinnigsten aller Verpackungs- produkte, das Umweltproblem nicht Seite 2 GRUNE

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