Grüne Bürgerzeitung, Nummer 5, September 1991

Fußboden- Schleifmaschine und Auftragmaschine für Hartöl-Versiegelung zum Verleihen -a--MAE ss ~~tER l\1-m;o• Sierninger Straße 39 l"J~ßt 4400 Steyr, Telefon 0 72 52/65 9 31 „Jv e r k e h r Von der autogerechten zur menschen- gerechten Stadt Die Verkehrssituation in Steyrwird im- mer unerträglicher. Immer mehr Men- schen leiden an den Folgen dieser scheinbar unkontrolliertenEntwicklung (Staus, Zunahme der Unfälle, steigende Luftbelastung, Lärm, Landschafts- zerstörung ...). Während sich in vielen anderen Städten autofreie Altstadt- bereiche zu wichtigen Erlebnis- und Erholungsräumen entwickeln, wird Steyr munter weiter zugeparkt. Wir fordern daher: • Rigorose Förderungdes nichtmotori- sierten und des öffentlichen Verkehrs - Einschränkung des KFZ-Verkehrs • Einbindung der Regipn Steyr in einen Verkehrsverbund 00. (Abstimmung von Tarifen, Fahrplänen, Streckenfüh- rungen ...) • Bevorrangung öffentlicher Busse an Ampeln (vom nahenden Bus - Signal zur Umschaltung) und an nicht geregel- ten Kreuzungen (zum Beispiel: Stadt- platzausfahrt) • Anschaffung von Niederflur- und Citybussen mit Hubplattformen (Be- hinderte, Alte, Kinder ...) • Neue Linienführungen der städti- schen Verkehrsbetriebe • Verkürzung der Intervalle und Ver- längerung der Betriebszeiten (Einfüh- rung von Nachtlinien - siehe Teil Kul- tur/Jugend) • Anderung der Tarifpolitik zugunsten benachteiligter Bevölkerungsgruppen • ,,Schöne" und komfortable Warte- häuschen • Autofreie Altstadt (Stadtplatz, Enns- kai, Brucknerplatz, Promenade, Steyr- dorf.. .) und deren lebendige Gestal- tung (Schanigärten, Ausstellungen, ,,Kulturlustpfad"...) • Errichtung eines Parkdeckes im Be- reich Schiffmeisterhaus/Bahnhof als computergesteuertes Tiefregallager (Vorbild: MercedesWien). Fußgänger- (Radfahrer-)steg als Verbindung zum Stadtplatz • Großraumparkplatz in städtischen Randzonen (JahrmarktsgeländeTabor, Steyr-Werke ...)mit Umsteigemöglich- keiten auf öffentliche Verkehrsmittel. • Keine neuen Straßengroßprojekte - keine Nordspange, weil Studien be- weisen: o Neue Straßen fördern das Verkehrs- aufkommen - langfristig kommt es zu keiner Entlastung des Bereiches Tabor. o Nordspange ist als Teil einer mögli- chen Kurzverbindung zwischen West- und Pyhmautobahn im Gespräch. o Gewerbebetriebe im Bereich Hinter- berg/Haager Straße werden motiviert, ihre Gütertransporte wieder mehr auf die Straße zu verlagern. o Zerstörung des Naherholungsgebietes bzw. des wichtigen Grüngürtels im Bereich Stadtgutteiche/Münichholz. o Zusätzliche Gefahr für das Brunnen- schutzgebiet und damit für das Trink- wasser der Stadt Steyr • Ja zum Kreisverkehr Tabor • Aufwertung des Fahrrades zum effektiven Verkehrsmittel durch den Ausbau des Radwegnetzes (Schaffung kürzestmöglicher Verbindungen Zwi- schenbrücken - Ennsuferradweg nach Münichholz, Zwischenbrücken-Stadt- platz ...) • Unterstützung der Einführung eines Leihfahrradsystems in Steyr (Muster: B7-Projekt/Linz). • Erfüllung der Forderungen der Ver- kehrs-Bürgerinitiativen (T.abor, Eisen- straße, Wehrgraben, VCO ...) :,tu m w e I t .-,-N a t u r MehrSchutzfür unsereLebensgrundlagen Unser Trinkwasser ist in Gefahr. Nicht nur die Nitratwerte steigen. Die Steyrer Luft ist durch Abgase aus Betrieben, Autos und Hausbrand enorm strapa- ziert. Viele beobachten eine zuneh- mende Verschmutzung von Steyr und Enns. Gleichzeitig sind letzte „Grüne Oasen" im Stadtgebiet bedroht. Viele Maßnahmen - oft gut gemeint - sind reine Kosmetik. Wir fordern daher: • Drastische Maßnahmen zum Schutz des Steyrer Trinkwassers, wie: Ausweitung der Schutzzonen und Schutzmaßnahmen im Brunnengebiet, Einführung ökologischer landwirt- schaftlicher Bebauungsformen durch gesetzliche Auflagen und gezielte For- derungen • Regelmäßige, unangekündigte Luft- gütemessungen (fixe Meßstellen) in allen Steyrer Stadtteilen und deren umgehende Veröffentlichung • Laufende Emissionskontrollen in Gewerbebetrieben und öffentlichenZu- gang zu den Daten; entsprechende Zwangsmaßnahmen bei Grenzwert- überschreitungen • KontinuierlicheÜberprüfungderWas- serqualität von Enns und Steyr; konse- quente Maßnahmen gegen die Verur- sacher einer etwaigen Verschmutzung im Stadtgebiet •UnverzüglicheUnter-Schutz-Stellung des Naherholungsgebietes „Rosenegger Au" und noch bestehender Enns-Auen • Erhaltung ökologischer Ausgleichs- flächen ( ,,Auwaldreste", Wiesen, Steil- stufen, Uferbereiche ...) im gesamten Stadtgebiet • Erhaltung wertvoller Baumbestände . (Obstbaumalleen, Wiederherstellung der Stelzhamerstraßenallee ...) und die Erstellung eines nach ökologischen Ge- sichtspunkten ausgerichteten Be- pflanzungskonzeptes als Grundlage für Neupflanzungen • Gestaltung desWieserfeldplatzes nach ökologischen Kriterien und Berück- sichtigung seiner ursprünglichen Funktion • Einrichtung eines Ökofonds zur Un- terstützung ökologisch sinnvoller Maß- nahmen und Initiativen (Trinkwasser- schutz, Müllvermeidung, Umwelt- bildung...) Vermeiden statt Vergeuden Eines der großen Umweltprobleme unserer Zeit heißt Müll. Wir möchten nicht, daß diese Problematik immer nur auf dem Rücken der Familien (beson- ders der sozial schwächeren) ausgetra- gen wird. Es ist eine Tatsache, daß man bei jedem Einkauf vor lauter Verpak- kungswahnsinn ein schlechtes Gewis- sen bekommt. Wir glauben, daß die Stadtgemeinde hier große Verantwortung trägt und einen wesentlichen Beitrag zur Verrin- gerung der Müllberge leisten kann und muß. Für die Stadt gäbe es eine Reihe von Möglichkeiten, um dieses Problem zu entschärfen, entweder durch direkte Maßnahmen oder durch entsprechen- den Druck auf Land und Bund. Wir glauben, daß es wichtiger ist, Müll von vornherein zu vermeiden, als stolze Sammel-Ergebinsse vonMülltrennungs- aktionen bekanntzugeben. Wir fordern daher: • Genaue Erhebung der aktuellen Ab-

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