Grüne Bürgerzeitung, Nummer 4, Dezember 1990

Das fängt bei der Revision der Stadtstatuten in Richtung erweiterter Mitbestimmungsrechte für Klein- parteien an und hört bei öffentlichen Sitzungen des Gestaltungsbeirats auf. Es wird wichtig sein, sehr aufmerk- satIJ: die Entwicklung der Steyrer SPO, die immerhin derzeit noch die 2/3 Mehrheit im Gemeinderat innehat, zu verfolgen. Gibt es Signale für einen Erneu- erungsprozeß, bekommen die Sen- sibleren (soweit sie sich nicht schon längst mit Frust aus dieser Partei abgemeldet haben) eine Chance, oder wird die Kontinuität der lngnoranz fortgesetzt? Dann gibt es nur die Möglichkeit, dieser verkrusteten Partei bei der nächsten GR-Wahl im Oktober 1991 einen gehörigen Denkzettel zu ver- passen und einer wirklichen demo- kratiepolitischen Alternative zum Durchbruch zu verhelfen: Der Grünen Alternative. Wir sind bereit, Verantwortung zu übernehmen. Hinweise für Verbaucher: Wußten Sie schon ... ... daß in einer Studie des britischen Landwirtschaftsministeriums die Entstehung krebserregender Substan- zen in fettreichen, plastikfolien- verpackten Lebenrnittel gemessen wurden? Die auch bei uns (vor allem in den Großkaufhäusern) üblichen Klarsichtfolien sollen das Produkt besser zur Geltung bringen. Nun hat sich aber herausgestellt, daß, neben der ökologischen Fragwürdigkeit dieses Verpackungsmaterials (Energieaufwand, Abbaubarkeit ...), speziell in der Kontaktzone Folie - Nahrungsmittel Stoffe entstehen, die sich in Versuchen als eindeutig krebserregend erwiesen haben. Speziell bei fettreichen Lebensmitteln (Käse, Butter, Fleisch, Wurst) wurde festgestellt, daß diese Substanzen langsam in das verpackte Material hineinwandem. Besonders negativ beurteilt der Verfasser der Studie, aus dem selben Grund, die Folien, die im Mikrowellenherd zur Abdeckung von Nahrungsstoffen Verwendung finden. Unser Tip: Verweigern Sie beim Einkauf diese Verpackungsmateria- lien und verlangen Sie das gute, alte Butterpapier. Quelle: ORF, 13.Jl.1990 ... daß die im Handel erhältlichen Backpapiere (die das Klebenbleiben am Backblech verhindern sollen) ohne Deklaration Weichmacher, Phosphorsäureester und das in den letzten Jahren sehr in Verruf gekom- mene Formaldehyd enthalten? Es ist anzunehmen, daß diese Stoffe - denen man erbgutverändernde, embryoschädigende und krebser- regende Wirkung zuschreibt - in geringer Menge auch in des Backgut ein-wandern. Unser Tip: W eichen Sie auch hier auf ganz normales, unbeschichtetes Butterpapier aus, oder bestreichen Sie das Backblech, wie schon zu Großmutters Zeiten, einfach mit Kokosfett. Quelle: Öko Test-Magazin 12188 ,,Obergscheite brauchen wir nicht", mit diesen Worten versucht der neue Umweltstadtrat Zagler die GAL- Initiative für eine unabhängige Um- weltberatung in Steyr abzuschmet- tern. Wieder einmal wird der „Steyrische Brauch" unter Beweis gestellt: ,,Mir san mir ... und da laß ma uns nix dreinreden." Was sich in vielen Städten (Linz, Leserbrief Bei Besichtigung des neuge- stalteten, alten Kreisgerichtes am Steyrer Stadt- platz drängt sich mir die Frage auf: „Sind die verantwortlichen Herren im Magistrat blind, schläft der Denkrnal- sc~~tz oder genießen gewisse Leute in Osterreich Narrenfreiheit?" Wer den Schock der riesigen, neuen Fensterlöcher (Plastik?) im Erdge- schoß, hinter denen sich Reisebüro und Jeansshop verbergen, überstan- den hat und auch die wunderschöne alte Holztüre nicht zu sehr vermißt, der wird von der Neugestaltung des Innenhofes begeistert sein. Knallrote Säulen tragen einen Balkon im l. Stock des altehrwürdigen Gebäu- des. Glasdach und Balkongeländer passen hervorragend dazu. Der Bauherr wird sich sicher etwas dabei gedacht haben, als er die Träger dieser Scheußlichkeit gar so rot anpinseln ließ. Wenn man sieht, wie viele „kleine Leute" ihre alten Gebäude unter Aufwand von viel Zeit, Mühe und Geld liebevoll renovieren, möchte man weinen über die Großzügigkeit, mit der sich gewisse Leute über Stil und Charakter eines wunderschönen alten Gebäudes hinwegsetzen. Eva Scheucher Amstetten, Gmunden, Kirchdorf...) ausgesprochen bewährt hat und wegen des großen Anklangs in der Bevölkerung ausgebaut werden soll, ist für Steyr noch lange nicht akzep- tabel. Da „murkst" man lieber so weiter wie bisher. Dabei hätte der gelernte Wirtschafter Zagler etwas Nachhilfeunterricht auf dem Gebiet der Müllvermeidung bitter nötig. ,,Alufanten" im Amtsblatt - fotogen lächelnd - als gute Lösung in Sachen Umweltschutz anzubieten ist schlicht- weg Nonsens. Untersuchungen und Erfahrungen aus der Praxis zeigen, daß mit derartigen ,,Alu-Dosen- Wiederverwertungsautomaten" gleichzeitig der Dosenkaufanreiz gesteigert wird. Besonders Kinder fallen auf den Gewinnlos-Trick der Alu-Industrie wehrlos hinein. Wie wär's mit einem Magistratsvor- stoß in Sachen Aludosen-Pfand oder einer Initiative für ein Verkaufsverbot in Steyr - Herr Stadtrat? n

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