Grüne Bürgerzeitung, Nummer 3, September 1990
BVR6ERZEITlJN6 Schmollgrüngoldkunstschmuckhandwerk 4400 Steyr, Enge 19 Helfen Sie mit, sinnloses Leid zu beenden! Tag für Tag leiden und sterben Tausende von Tieren bei „wissen- schaftlichen".Versuchen, für die Erprobung von Kosmetika, Wasch- und Putzmittel, Waffen, etc. einen grausamen Martertod. Allein in Österreich verbrauchen Forschung und Industrie nach Schätzungen von Experten jährlich 1 bis 2 Millionen Versuchstiere aller Art. Empörender noch als die hohe Anzahl sind Details der durchgeführ- ten „Experimente". Lebendigen Katzen wird das Fell teilweise abgezogen, um auf dem rohen Fleisch Hautentzündungstests für Cremes zu machen; Putzmittel werden in Kaninchenaugen geträufelt, was Verätzungen, oder sogar eine völlige Zerstörung der Augen zur Folge hat, einem Hund werden bei vollem Bewußtsein alle 4 Läufe zer- trümmert, um seinen Schockzustand zur Erlangung eines Professorentitels zu studieren. Bis heute fehlt aber jeder wissen- schaftliche, statistische Beweis für die Übertragbarkeit der Ergebnisse auf den Menschen. Zwischen Mensch und Tier bestehen derart gravierende organische und psychische Unter- schiede, daß ·Erkenntnisse aus Tierversuchen im Hinblick auf den Menschen nicht nur wertlos, sondern oft sogar irreführend.und gefährlich sind. Für uns tödliche Gifte wie etwa Strychnin oder Arsen werden von verschiedenen Tierarten in vielfacher Dosis vertragen. Ständig müssen Medikamente wegen gefährlicher Ne- benwirkungen vom Markt genom- . men werden, obwohl dafür die vorge- schriebenen Tierversuche durchge- führt wurden. Vor allem in der Kosmetikindustrie dienen Tierve~su- che nicht dem Schutz des Verbrau- chers, sondern nur den Kosmetikher- stellern als Alibi. Schuld daran sind gedankenlos verfaßte Gesetzestexte, das Anerkennungsstreben mancher gewissenloser Forscher, finanzielle Machenschaften und wirtschaftlicher . Konkurrenzkampf - deshalb bekom- men auch Alternativmethoden kaum eine Chance. Jeder-einzelne von uns kann aber etwas dagegen tun! Schon überlegtes Konsumverhalten ist eine große Hilfe. Kaufen Sie nicht kritiklos und gleichgültig Waren, für die sinnlose Tierquälereien vorge- nommen werden. Viele andere - in Preis und Qualität gleichwertige - Produkte sind schon auf dem Markt. Machen Sie Ihren Kaufmann nach Möglichkeit auch darauf aufmerksam, warum Sie herkömmliche Waren nicht mehr verwenden, und informie- ren Sie auch Ihren Freundeskreis. Nähere Informationen und Listen mit tierversuchsfreien Produkten erhalten Sie beim „Arbeitskreis der Tierversuchs- gegner Steyr". Die seit 6 Jahren bestehende Gruppe hat sich die Konsunientenaufklärung zu einem Hauptziel gesetzt. Unter anderem werden Info-Stände und Vorträge organisiert, gerne werden auch Ton- und Videokassetten und andere Inforrriationsmaterialien für Referate - an Lehrer,Schüler,ect. - verliehen. Die Gruppe tritt nicht imr für die Verminderung aller Tierversu- che mit dem Ziel der Abschaffung ein, sondern zählt auch andere Bereiche des Tierschutzes zu ihren Aufgaben, wie den Kampf gegen die sinnlosen Qualen der Pelztiere oder gegen dle Ungeheuerlichkeiten, die die Massentierhaltung begleiten. Engagierte Menschen, die aktiv mithelfen wollen, sind natürlich jederzeit herzlich willkommen. Am 2. Freitag jeden Monats trifft sich der Arbeitskreis um 19'Uhr im Schwechaterhof. Kommen Sie einfach einmal, oder wenden Sie sich an den · „Arbeitskreis der Tierversuchsgegner Steyr", Gleinkerweg 25, 4407 Steyr. Bis jetzt nicht schlecht Verkehrs konzept Anfang August gab es eine Informa- tionssitzung des Gemeinderates, in der Dipl.-Ing. Stickler über die bis jetzt durchgeführten Arbeiten am Generalverkehrsplan eine Zwischen- bilanz zog. Der Verkehrsplaner meinte dabei, daß er aus der Pla- nungsmisere der vergangenen Jahre gelernt hatte. Damals machte man Verkehrsplanung am Schreibtisch ohne Einbeziehung der Betroffenen. · Beim Erstellen des Verkehrskopzep- tes in Steyr möchte er neben Anwen- dung der neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse auch einen breiten Dis- kussionsprozeß in der Bevölkerung anregen. Diese Vorgangsweise hat in Steyr Premiere. Bis vor kurzem noch wurden bei ähnlichen Vo.rhaben meist nur der interne Beamtenapparat beauftragt und dieser werkte nach dem Motto: ,,SP-Interessen sind immer zum Wohle der ganzen Stadt". Daß dies meist in die Hosen ging, können wir heute oft genug sehen. In letzter Zeit wurde der Druck von vielen Seiten (unter anderem von der GAL) immer stärker, man möge doch endlich bei Konzepterstellungen oder bei Bau- vorhaben unabhängige Experten beiziehen. Gute Fachleute erkennt man daran, daß sie sich von den kurzfristigen Interessen einflußreicher Kreise nicht beeinflußen lassen. Ihre Sicht ist auf langfristige Ziel gerichtet; die Problematik wird global analy- siert. Diese Arbeitsweise haben wir bei Herrn Stickler und seinem Team bis jetzt beobachten können; Durch Anwendung neuester wissenschaftli- cher Erkenntnisse und - besonders wichtig - die E~beziehung uer betroffenen Bevölkerung wird · versucht einen neuen Verkehrsplan zu erstellen. Würden bei allen anderen so heiklen Themen unabhän- gige f achleute beigezogen und würde die Bevölkerung auch so viel mitre- den können, wie es sich beim Gene- ralverkehrsplan abzeichnet, so könnten viele Fehler vermieden werden, die sich meist erst langfristig auswirken. Ich spreche damit unter anderem den Gestaltungsbeirat an, der - obwohl es ihn auf. dem Papier gibt - noch immer noch nicht einbe- rufen .wurde (Stand Mitte August). Es schreien schon einige Bauvorhaben nach einer Einberufung dieses Beirates, Marco Vanek 7
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