Grüne Bürgerzeitung, Nummer 2, Juni 1990

BVR.6ERZEITlJN6 des VCÖ 0/erkehrsclub Österreich)- Steyr wurde Stadtrat Tatzreiter auf das Züricher Beispiel angesprochen und weiters gefragt, wieso man in Steyr an solche Schritte nicht denkt:,,Unsere Leut' kann man mit den Schweizern ja nicht vergleichen, sie sind doch ganz anderes. Unsere kann man eher mit den Deutschen vergleichen." * Tarifsystem: ,,Das Tarifsystem der Steyrer Verkehrsbetriebe steckt im tiefsten verkehrspolitischen Mittelal- ter'\.meinte kürzlich der Steyrer VCO-Mitarbeiter Gerald Gmach- meir, als er für den Verkehrsclub die Tarifstruktur der Steyrer Busse analysierte. Das stimmt auch, denn es fehlt jegliche Anpassung an die ver- schiedenen Kundenwünsche, wie zum Beispiel das Fehlen einer über- tragbaren Umwelt- n netzkarte, einer Wochenkarte, einer Familienkar- te. Alle diese auf- gezählten Fahrkar- ten gibt es schon seit längerer Zeit in Linz bei der ESG. Die Bezugsmög- lichkeiten des 20er Blockes sind in Steyr sehr eingeschränkt. Außer in der Geschäftsstelle der Verkehrsbe- triebe in der Färbergasse, ist er noch in einigen Bankfilialen erhältlich. Die GAL-Steyr fordert die Stadtwerke auf, in Hinkunft den 20er Block und die Wertmarke für die Monatskarte auch über alle Trafike~ abzugeben, da die Standorte und Offnungszeiten der Tabakgeschäfte günstiger sind als die der Kreditinstituten. * Linienführung: Der städtische Bus fährt in zu großen Abständen und zu wenig häufig die Stadtrandbezirke an, wie die Waldrandsiedlung, Christ- kindl, Schlühslmayrsiedlung. Es ist für die Bewohner im Bereich Christ- kindl-Schlühslmayrsiedlung unzumut- bar, daß dort nur zweimal am Tag Geweils vormittags) ein Bus in Rich- tung Stadtplatz fährt und überhaupt nur einmal am Tag vom Stadtzen- trum her diesen Teil anfährt. Der 15 Minuten Taktfahrplan für Tabor, Ennsleite und Münichholz ist eine sehr praktische Einrichtung. Mehr- fach gewünscht wird eine Transport- möglichkeit nach 24 Uhr, wie eine Nachtlinie, die in größeren Abstän- den verschiedene Stadtteile anfährt. Zu Stoßzeiten ist es nicht angenehm, mit dem Bus zu fahren. Zu dieser Zeit werden die Fahrgäste wie Fische in die Konservendose, sprich Bus, hineingequetscht. Abhilfe könnte eine Verdichtung der Intervallen bringen. Einige Forderungen der GAL zur Förderung des öffentli- chen Verkehrs * Der öffentliche Verkehr darf nicht isoliert betrachtet werden: Gleichzeitiges Dämpfen des Pri- vatverkehrs und Fördern des öffentlichen Verkehrs * Durch Werbekampagne sollte innerhalb der Bevölkerung eine Bewußtseinsänderung zugunsten des ÖV herbeigeführt werden. * Einführung von übertragbaren Umwelttickets, Familienkarten, Wochenkarten * Die Mehrfahrtenkarten und Wertmarken sollten über alle Trafiken erhältlich sein. * Außenrandbezirke müssen öfter angefahren werden * Einfiihrung einer Nachtlinie, die verschiedene Stadtteile nach 24 Uhr anfährt * Bei Stoßzeiten Verdichtung der Intervalle Für kommenden Herbst plant die GAL-STEYR die Präsentation eines alternativen Verkehrskonzeptes. Wünsche, Anregungen sind willkom- men. Wenn Sie mitarbeiten wollen, schreiben Sie uns bitte und wir teilen Ihnen dann den Termin und Ort der Arbeitsgruppe mit. Unsere Addres- sen: Marco Vanek Sebekstr.10, 4405 Steyr, Tel.: 64 47 45 oder GAL-Steyr Postfach 24, 4404 Steyr Marco Vanek Naturfriseur ■■ GODL DieAlternative zum Chemiefriseur 0 72 52/67 6 66 Sierningerstraße 4 Ver- kehrs- situation Wernd.lstraße In einem Brief an Herrn Bürgermei- ster Schwarz, versandt auch an alle Parteien, fordern die Bewohner der Leopold-Wemdl-Straße und des Stadtgebietes Reichenschwall einen Zebrastreifen und eine vom Fußgeber durch Druckknopf zu betätigende Ampel an der Kreuzung Reichen- schwall/Werndlstraße. Ihre Argu- mente sind: * Die Wemdlstraße ist eine überaus frequentierte Straße, wobei die 50 km/h häufig überschritten werden, und die Polizei äußerst selten Kon- trollen durchführt. * Die Wemdlstraße weist fast zur Gänze nur linksseitig einen Gehsteig auf, sodaß man als Fußgänger gezwungen ist, von der rechten auf die linke Seite zu wechseln. * Es existiert keine geregelte Über- querung von der Kreuzung Wemdl- straße/Tomitzstraße bis nach Gar- sten. * Dieses Gebiet ist hauptsächlich Wohngebiet, d.h. vor allem auch von Kindern bewohnt, die auf keinen Fall in der Lage sind (auch Schulkinder nicht), allein ohne Hilfe die gefährli- che Werndlstraße zu überqueren. Die Reaktionen waren bisher unzu- friedenstellend: Die SPÖ werde dies im Generalkonzept berücksichtigen, die ÖVP sieht darin verkehrstechni- sche Probleme. Es ist daher zu befiürchten, daß nichts geschieht, weil es zuviel kostet, weil es ein zu großer Aufwand ist, weil es eventuell Nachteile für die Autofahrer bringt, weil ... weil ... weil ... Der Mensch (sprich auch: Kind) bleibt wieder einmal auf der Strecke. Oder? Würde man Fußgeber als Verkehrs- teilnehmer genauso ernst nehmen wie Autofahrer, dann gehörten auf der Wemdlstraße zusätzlich noch ein Zebrastreifen beim Krakowetzerweg (wegen des Schulzentrums HAK/ HBLA) und einer bei der Brotfabrik vor Garsten, da dort die Stelle sehr unübersichtlich ist. Mag. Angela Stockhammer 5

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2