Grüne Bürgerzeitung, Nummer 1, März 1990

BÜRGERZEITUNG suchung dieser Altlast und der angesprochenen Grundwasserströme durch unabhängige Experten einzuleiten. Weiters verlangen wir von der Steyr-Daimler-Puch-AG die rasche Sanierung (Abdichtung, Ums- pundung,...) der Deponie in Zu- sammenarbeit mit Bund, Land OÖ und der Stadt Steyr. In Anbetracht der bedenklichen Si- tuation haben wir von der GAL zur Selbsthilfe gegriffen. Von uns ge- nommene Proben (vor allem von der sogenannten Schlackendeponie) wurden an Chemiker zur Untersu- chung weitergegeben. Die Ergeb- nisse liegen uns derzeit noch nicht vor. Auf alle Fälle behalten wir uns aber weitere (vor allem rechtliche) Schritte vor. Müllaufkommen Stadt Steyr 10.000 t 5.000 t Gewerbemüll I.OOOt [987 1988 1989 ÖMV: .. Osterreicher mit Verantwortung? Sie können sich sicher noch daran erinnern, daß die ÖMV im Gebiet Bodenwies (Kleinreifling) Ölboh- rungen versuchen wollte, aber auf- grund des Widerstandes der dorti- gen Bevölkerung dieses Vorhaben vorerst abblasen mußte. Hauptkri- tikpunkte waren das vermehrte Ver- kehrsaufkommen durch LKWs, die zur Bohrstelle fahren müßten, sowie der Bohrturm, der durch seine Die- selabgase die Luft zusätzlich bela- sten würde. Jetzt scheint es, als hätte die ÖMV das Projekt Bodenwies vorerst für längere Zeit auf Eis gelegt, um in einem anderen Gebiet nach Öl zu suchen. Diese Bohrstelle liegt in der Nähe von Steyr im Bereich Oberdambach. Dort wurden schon die Vorbereitungsarbeiten begon- nen: Eine Verbindungsstraße soll den Güterweg "Oberdambach" im Ber~~ch des Feuerwehrdepots mit der Olbohrstelle verbinden, die sich mehrere hundert Meter weiter ent- fernt befindet. Dieses Verbindungs- stück wird derzeit mit ziemlich großem Aufwand gebaut. Mehrere Bagger versuchen eine größere Schneise in den dort befindlichen Hang einzuschlagen. Die eigentliche Bohrstelle liegt auf einem ca. 5000 m 2 großen Areal, das für die- sen Zweck aufges.~hüttet und pla- niert wurde. Ein OMV-Techniker soll gesagt haben: "Wir brauchen keine Kosten zu scheuen, denn wir haben genügend Geld zur Verfü- gung. Würden wir hier nicht so viel Geld brauchen, bekämen wir in Hinkunft auch weniger zugeteilt." , Seminar: Europa wohin? Ein Seminar für alle, die sich eingehend mit der aktuellen und sich in den letzten Monaten rasch verändernden Situation in Europa auseinandersetzen möchten. Prowamm: Ali Gronner, Wien Die historischen Wune/11 und Hintergründe der heutigen Situation in Europa Nationalitätenkonflikt, Deutschland/rage, europäische Integration, ... Envin Buchinger, Linz Die wirtschaftliche Situation der Länder Osteuropas - Situation, Perspektiven, Auswege Ma'lJ!t Scherb, Wien Oste"eichs Herausfordernngen, Möglichkeiten und Aufgaben im Europa der 90er Jahre - EG l!eitritt - wie geht es weiter; Oste"eich zwischen Ost und West; neue 1nfordernngen an die Neutralität Oste"eichs... . Samstag, 24. März 1990, 9.00 bis 17.00 Uhr Jugendzentrum Sputnik, Werndlstr. 10 (hinter dem Casino) Anmeldungen bis 20. März beim Veranstalter: EG-Arbeitskreis, p. A. Puchstr. 17/1, 4400 Steyr, Tel.: 66 8 66 , Meinungsumfrage "Glauben Sie, daß es in irgendeiner Form ein Leben nach dem Tod gibt?" - So lautete die letzte Frage einer großen österreichischen Untersuchung des renommierten IMAS-Instituts vom Nov. 1989. Das Bemerkenswerte an dieser Umfrage - so tönte es auch vor eini- gen Wochen durch die Welt- nachrichten des ORF - ,in der neben Schulbildung, Alter, Einkommen und Wohnort auch die Partei- zugehörigkeit der Befragten berücksichtigt wurde: Grün-Sympathisanten stellten mit 75 % den mit Abstand höchsten 1nteil an "Gläubigen", gefolgt von OVP-Wählern mit 61 %, den Unentschlossenen mit 52 %, FPÖ-Anhängern mit 47 % und den SPÖ-Parteigängern mit 36 %. 11

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