Grüne Bürgerzeitung, Nummer 3, September 1989

7 Was kann die " öffentliche Hand " tun ? Die Stadt Steyr könnte zunächst im eigenen Bereich Zeichen setzen und ihre Produktkäufe auf ihre Umweltver- träglichkeit abklopfen. Das fängt bei den Putzmitteln an und hört beim Geschirr der Aktion "Essen auf Rädern" auf ( siehe Artikel in Nr 1/89: Täglicher Pla- stikwahn). Gleichzeitig könnten in Steyr ansässige Handelsbetriebe "bewegt" werden, bei besonders umweltschädi- genden und energieraubenden Verpak- kungsmaterialien ( z.B.PVC ) auf Alter- nativprodukte umzusteigen. Die Stadtverwaltung könnte sich,.. dem Beispiel anderer Kommunen in Oster- reich folgend, gegen die Einführung der sogenannten PET-Flaschen ( 1,5 l ) zur Wehr setzen, indem sie die Entsorgung dieses in jeder Hinsicht teuflischen Pro- dukts verweigert. Natürlich sind die Kompetenzen einer Gemeinde begrenzt. Die Stadt Steyr ist zwar für den Abtransport und die Depo- nierung des Steyrer Mülls zuständig. Vermeiden bedeutet aber, daß weniger umweltschädliche Produkte produziert werden und gefährliche verboten. Solange der Bund nicht klare rechtliche Schritte setzt kann eine Stadt wie Steyr ihr Müllproblem nur in begrenztem Ausmaß lösen. Neben der Stadt Steyr sollte jeder ein- zelne von uns diese klaren Schritte bei der zuständigen Bundesministerin ( M. Flemming) einfordern. Mit eiern Ausfül- len, Ausschneiden und Abschicken unserer Postkarte haben sie die Mög- lichkeit dazu. G. Neuhauscr GRÜNE BÜRGERZEITUNG 9/89 Wohin mit dem Müll? ,-------------->§ ~~i!':J;,.-c:,~;::_::,;.,.~q,::_L:;;- J;, "~ti- und oi.! so li•b '""rpap{t . . ... Zeicl- 'lunt : Ern~t Hü:limann Liebe Frau Bundesministerin Flemming! Wie in ganz Österreich werden auch in Steyr die Müllberge immer giftiger und immer größer. Es müssen endlich entscheidende Schritte gesetzt werden, um Umweltprobleme abzuwenden. Da es in Ihrer Kompetenz liegt, entsprechende gesetzliche Regelungen zu treffen, fordere ich Sie zu folgen- den Maßnahmen auf: * * * * Ein allgemeines Vermeidungs- und Verwertungsgebot, das auch für die Wirtschaft bindend ist. Eine Produktdeklaration mit Entsorgungshinweis ist für Konsumentin- nen unbedingt erforderlich. Ein Pfand für alle Einwegprodukte. Eine umweltbezogene Produktabgabe auf Produkte, die bei der Produk- tion oder Entsorgung mehr Probleme machen als andere. Datum: Unterschrift:

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