Grüne Bürgerzeitung, Nummer 3, November 1988

13/88 GRÜNE BÜRGER-ZEITUNG AUF FRANZ FOLGT KARL Die Mandatare der anderen Parteien sind ganz sicher keine sturen, uneinsich– tigen Ignoranten. Sie sind nur ein Pro– dukt ihrer Entwicklung. Auch bei den Vertretern der etablierten Parteien ist ein Wandlungs- und Umdenkprozeß im Gange, den die Grünen initiiert haben. Diese Wandlung den Grünen zuzu– schreiben und deren Wirken zu würdi– gen, ist allerdings der Mehrheit auch beute noch nicht möglich. Das hätte wohl mehr demokratisches Selbstbe– wußtsein erfordert, als die „Konkur– renzparteien'' aufzubringen bereit sind. Trotzdem: Sie haben dazugelernt, seien wir froh darüber und damit basta! Eine weitere Möglichkeit bietet sieb demGAL-Mandatar in der öffentlichen Darstellung durch lokale Medien und in der GAL-Zeitung. Besonders die Vorgänge in der Gemein– de sollen transparent gemacht werden und unsere eigenen Vorstellungen dazu präsentiert werden. Vielleicht trägt dies dazu bei, daß sich mehrBürger als bisher für das „politische Geschäft" interessie– ren. Vielleicht entschließen sich einige der Mitglieder der zweitstärksten Partei Steyrs, der Partei der Nichtwähler, ihre Partei zu wechseln und mitzubestimmen, statt sich als „politische Zuwaage'' vertei– len zu lassen. Sie werden es in den nächsten drei Jahr– en (soweit es meine Mittel erlauben) mehr oderweniger deutlich, laut und öf– fentlich, miterleben können. Vor der nächsten Wahl, wenn ich dem Gemein– derat ausscheide, können Sie Ihre Bi– lanz über mein Wirken als GAL-Man– datar ziehen. ~arl Pragerstorfer GAL-INTERN: GAL-Mitgliederversammlung (offen auch für Interessierte): jeden ersten Freitag im Monat, 20.00 Uhr, Gasthaus Minich– mayr - Haratzmüllerstraße. GAL-Statutenänderung: Jeder Mandatar der GAL-Steyr ist verpflichtet eine Parteiabgabe zu entrichten, sofern er auf– grund der Ausübung des Man– dats der GAL-Steyr ein Ein– kommen bezieht. Karl Pragerstorfer 36 Jahre alt, unverheiratet, Vater zweier Kinder (16 Jahre und 5 Mo– nate); Geboren in Steyr, Pflichtschulbe– such in Steyr, danach Besuch der HTL Mödling (Nachrichtentech– nik) , Matura 1971; Erste Tätigkeit bei der VOEST-Al– pine AG in Linz als Wartungstech– niker für Prozeßrechner, später Softwareentwickler für Mikropro– zessoren, Projektbearbeiter und Projektmanager für Prozeßrechner– systeme für den internationalen In– dustrieanlagenbau der VOEST. Studium der Informatik parallel zu Beruf ab 1971 (unvollendet trotz fertigem Studiengang und abge– schlossener Diplomarbeit); Stu– dienrichtungsvertreter und Mitar– beiter bei Studien- und Prüfungs– kommissionen als Studentenvertre– ter; Umstieg ins Leben eines selbständi– gen Unternehmers 1978 durch Gründung einer Firma; Arbeiten für Linzer und Wiener U nterneh– men als Softwareentwickler für Mi– kroelektroniksysteme und Prozeß– rechner; Übersiedlung der Firma 1981 nach Steyr; Aufnahme von Partnern und freien Mitarbeitern; Aufbau von weiteren Geschäftszweigen wie Computerhandel und CAD-Syste– me; 1988 Übersiedlung in ein eige- nes Firmengebäude im Wehrgra– ben; AktiverMitstreiter bei der Ak– tion „Rettet den Wehrgraben"; 1984 Kauf eines Hauses aus dem Bestand der Steyr-Werke im unter– en Wehrgraben um einen eigenen Beitrag zur Sanierung des Wehrgra– bens zu leisten; Fertigstellung des Projekts 1988; Mitbegründer der oberösterreichi– schen Alternativen Bewegung; Mit– arbeiter beim ersten selbstverwal– tenden Medienprojekt in Steyr, dem „Steyrer Tagebuch"; Mitbetei– ligter beim Projekt „Grüne in den Gemeinderat"; Listenzweiter für die Liste GAL-Steyr bei der Ge– meinderatswahl 1985; 1988 Nachfolger des Gemeinderats Franz Ramoser. Das Gemeinde– lazarett Wer erinnert sich noch? Im Rah– men diverser Revitalisierungsbe- ' . strebungen un Wehrgraben wollte auch die Stadtgemeinde IHR HAUS am Kanal, das sogenannte Josefslazarett, Wehrgrabengasse 31, sanieren und darin - Startwoh– nungen - schaffen . Flugs wurden Pläne entwickelt, flugs wurden die ihrer Rechte nich t bewußten Mieter aus ihrem vertrau– ten Wehrgraben abgesiedelt. Zwei Mietparteien zo– gen nicht aus, sie ahnten wohl Dornröschenschläfriges. Je tzt ist Dornröschen doch aufge– wacht, aber der Gemeindeprinz küßt es nicht, wie vorgesehen, son– dern bietet die Liegenschaft unter verschiedenen Auflagen öffentlich zum Verkauf an (siehe Steyrer Amtsblatt X/88). Die Ex-Mieter träumen jetzt im Resthof vom Wehrgrabenkanal, und Lazarus läßt grüßen .

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