Grüne Bürgerzeitung, Nummer 5, Oktober 1987

1 s1s, fti;-l,c/2 /,>-tJVC rr bN de.rev- }ec/2110!. GEBESHUBER: Durch Müllverbren- nungsanlage wird Steyrer Luft sau- berer! behauptet~: ,, Wenn sämtliche Vorgaben von der VOEST eingehalten werden kön- nen, dann, glaube ich, ist das nur eine Bereicherung, wenn das durchgeführt wird, denn dann würde echt in Steyr, so wie man bis jetzt ja glaubt, daß so eine reine Luft ist, das aber vielleicht doch nicht so ganz stimmt, würde echt die Luft besser statt schlechter werden." Handelt es sich bei dieser Aussage um einen rhetorischen Flop Gebeshubers oder wollte er damit etwa sagen, daß bis dato Sondermüll in diversen Steyrer Anlagen illegal und damit natürlich un- kontrolliert verbrannt wird? Lauter offene Fragen, auf die man auch auf der Informationsveranstaltung des Bürgermeisters am 2. Oktober 1987 in der Mehrzweckhalle Münichholz keine konkreten Antworten erhalten konnte. ,,Wir befinden uns im Informationssta- dium" war eine der vielen stereotypen GRÜNE BÜRGER-ZEITUNG Antworten von Bürgermeister Heinrich SCHWARZ, und als Stoffe, die ver- brannt werden sollen, nannte er ledig- lich „Altöl, Reifen, Lacke und ähnli- ches-'. Als Antworten auf Wortmeldungen von Bürgern, wie etwa „Was ist, wenn sich neben der Anlage gelagertes Dioxin von selbst entzündet, so wie es kürzlich in Rottenmann passiert ist?", hatte er nur lapidare Antworten wie „Das wird g~- prüft" oder „Ich bin kein Techniker" parat. Ein Behamberger Bürger wollte OAR GERGELYFI: PRIVATE STEY- RER HAUSHALTE VERBRENNEN ALTÖL wissen: ,,Was gedenken Sie zu tun, wenn die vorgeschriebene Verbren- nungstemperatur von 1600°C nicht ein- gehalten wird?" Schwarz gelangweilt, mit Blick auf die Uhr: ,,Wir kümmern uns um die Probleme." - Auch Ober- amtsrat GERGELYFI wurde zu Wort gebeten und ließ sich zu den schier GERGELYFI: STEYR IST AUF DEM GEBIET DER MÜLLTRENNUNG RICHTUNGSWEISEND ! unglaublichen Behauptungen hinrei- ßen: ,,Eine Sondermüllverbrennung ist schon deswegen notwendig, weil zur Zeit Altöl in privaten Haushalten (!) verbrannt wird" sowie „Steyr ist auf dem Gebiet der Mülltrennung rich- tungsweisend, man denke nur an die Altpapiersammlungen." Bedauerlich für ihn, da er Altpapier mit Sondermüll verwechselt, oder sieht er sich etwa schon in der Rolle des zukünftigen be- hördlichen Leiters einer „Altpapierver- brennungsanlage"? Sein energischer Einsatz für das Projekt HTV war jeden- falls deutlich erkennbar, ja er sprach sich bereits vor dieser Veranstaltung für einen Probebetrieb einer Müllverbren- nungsanlage in Steyr aus. Damit mutet er den Bürgern zu, Versuchskaninchen für ein Privatunternehmen zu spielen. STEYRER BÜRGER SUCHSKANINCHEN SIONSTESTS! ALS FÜR VER- EMIS- Man halte sich dabei vor Augen, daß es in erster Linie die Steyrer Kinder sind, die durch solche „Emissionstests" draufzahlen würden. VOR ALLEM KINDER WÜRDEN DRAUFZAHLEN, WIE ASTEN GE- ZEIGT HAT! Man denke nur an Asten, wo es auch eine Müllverbrennung gibt, die angeb- lich auch so „sicher" sein soll, und er- kundige sich nach dem Befinden der dort lebenden Kinder! Gergelyfis fanatischer Einsatz für die HTV erklärt auch die Ungehaltenheit, mit der er Bürgern, die bei ihm einen Parteistellungsantrag im gewerbebe- hördlichen Verfahren abgegeben ha- ben, gegenübertrat. Zu einem Beham- berger Bürger meinte er, dieser sollte BEHAMBERGER BÜRGER MIT DER POLIZEI GEDROHT! sich nicht wundern, wenn noch heute die Polizei bei ihm auftauchte. - Die GAL-Steyr hatte nämlich im Augustei- nen Vordruck für einen Parteistellungs- antrag entworfen, um den Mitbürgern das Mitspracherecht in dieser Angele- genheit technisch zu erleichtern. Dieses Vorgehen bezeichnete Gergelyfi für wi- derrechtlich (obwohl dem nach Rechts- auskunft unsererseits nicht so ist), und, so der Oberamtsrat: Nach der Herkunft der Schreibmaschine wird gefahndet. .. Anscheinend sieht man im Magistrat

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